„Münchner Gesundheitstage“ am 24./25. März 2001
Mediziner schwenken um: Gesundheitsvorsorge muß Spaß machen
21.03.2001, Press releases
Vorbei die Zeit, in der Mediziner noch mit erhobenem Zeigefinger ihre Patienten zu einem gesünderen Leben ermahnten. Heute soll Gesundheitsprophylaxe vor allem eines: Spaß machen. Dass Gesundheitsvorsorge und Spaß-Faktor kein Winderspruch sind, davon können sich alle Besucher der "Münchner Gesundheitstage" am Samstag und Sonntag dieser Woche im Internationalen Congress Center in München-Riem selbst überzeugen. Professor Meinhard Classen, Direktor der II. medizinischen Klinik am Klinikum Rechts der Isar und wissenschaftlicher Leiter von Münchens bislang größer Publikumsveranstaltung zum Thema Früherkennung und Vorsorge von Magen-, Darm- und Leber-Erkrankungen: "Dass Gesundsein Spaß macht, ist eine Selbstverständlichkeit. Jetzt wollen wir den Menschen auch zeigen, wieviel Spaß es macht, aktiv etwas für seine Gesundheit zu tun."
Der ernste Hintergrund hinter dieser Trendwende in Sachen Patienten-Aufklärung: Gesundheitsvorsorge ist wichtiger denn je. Denn, so Prof. Meinhard Classen: "Fast jeder zweite Münchner bringt zuviel Pfunde auf die Waage und riskiert damit, an einer der Zivilisationskrankheiten wie Arteriosklerose, Diabetes oder Gicht zu erkanken." Abnehmen aber bedeutet nicht zwangsläufig Selbstkasteiung oder Beschränkung. Der Direktor der II. medizinischen Klinik der TU München weiter: "Oft genug lässt sich das Gewicht auch durch die Auswahl der Nahrungsmittel reduzieren." Wie das funktioniert und schmeckt, werden bei den "Münchner Gesundheitstagen" jeweils Samstag- und Sonntagmittag ein Mediziner und ein Meisterkoch demonstrieren.
Und: Übergewicht ist bei weitem nicht das einzige gesundheitliche Problem, das die Lebensqualität der Münchner mehr oder weniger reduziert: Rund 60 Prozent aller Erwachsenen in München leiden - zumindest zeitweilig - unter Sodbrennen, Völlegefühl oder Blähungen, von Medizinern auch als dyspeptische Beschwerden bezeichnet. Jeder Dritte hat einen zu hohen Blutdruck, Risikofaktor für Schlaganfall und Herzinfarkt. 300.000 Mitbürger sind mit Helicobac-ter-Keimen infiziert, die bei jedem 10. der Betroffenen zu Magen- oder Zwölffingerdarm-Geschwüren führen. Weitere 300.000 werden von aufstoßender Magensäure und Schmerzen beim Schlucken gequält, typische Symptome der soge-nannten Refluxkrankheit. Und, schlimmer noch: 1.500 Münchnerinnen und Münchner sterben jedes Jahr an ernährungsbedingten Krebserkrankungen.
Professor Classen: "Viele dieser Beschwerden und Krankheiten ließen sich oft bereits mit einfachsten Maßnahmen vermeiden. Doch noch immer verbinden die meisten Menschen Gesundheitsvorsorge mit Ge- und Verboten zu Lasten der Lebensqualität." Ein Trugschluss, wie der irdischen Genüssen durchaus zugetane Internist meint: "Kein vernünftiger Arzt wird im Regelfall davon abraten, einen guten Schweinsbraten zu essen oder Wein bzw. Bier zu trinken. Nur: Man muss ja nicht jeden Tag Fleisch essen, und es müssen ja auch nicht immer gleich drei oder vier Gläser Bier bzw. Wein sein. Und: In vielen Fällen könnte man sogar gelegentliche Völlerei durch ausreichende Bewegung vollständig ausgleichen."
Mit welchen Maßnahmen man Magen-, Darm- und Lebererkrankungen vorbeugen oder sie zumindest frühzeitig erkennen kann, erfahren Besucher der "Münchner Gesundheitstage" in über 40 Vorträgen und Live-Foren. Außerdem im Eintrittspreis von 15 Mark (Kinder unter 14 Jahren haben freien Eintritt) inbegriffen:
- kostenlose Tests zur Bestimmung des Blutzuckers, Blut- und Körperfetts und Ermittlung einer möglichen Belastung mit Helicobacter-pylori-Keimen (verursachen bei 10 Prozent der Keimträger Magengeschwüre),
- sonografische Untersuchungen,
- Gesundheitstraining mit Vorschlägen für gesunde Ernährung, Bewegung und Entspannung,
- Darbietungen auf der "Aktionsbühne" mit Jazz-Dance, Hip-Hop-Dancing und Trendsportarten,
- Demonstrationen neuer endoskopischer Diagnose- und Chirurgiemethoden,
- Vorführung des 3-D-Films "Ätzende Welten", in dem zu sehen ist, was im Magen so alles passiert.
Kein Wunder, dass sich auch die "Sprechstunde" des Bayerischen Fernsehens ein so breit gefächertes Angebot für Gesundheitsvorsorge und Früherkennung nicht entgehen lassen will: Am Sonntagnachmittag wird Dr. Antje-Kathrin Kühnemann hier eine Sendung live aufzeichnen. Und bereits am Samstagvormittag (9.00 Uhr) - also noch vor der offiziellen Eröffnung - wird Dr. Marianne Koch eine "Gesprächsrunde" zum Thema "Prävention von Dickdarmkrebs" für "BR-alpha" moderieren.
Kontakt: presse@tum.de
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