Wie können Frauenmannschaften durch unternehmerische Ansätze aus der Nische in den Mainstream treten?
21.10.2024, Abschlussarbeiten, Bachelor- und Masterarbeiten
In fast allen Mannschaftssportarten führen Frauenteams in Deutschland ein Nischendasein. Es stellt sich die dringende Frage, ob sich diese Situation durch innovative, unternehmerische Ansätze für den Betrieb von Frauenmannschaften verbessern lässt.
In fast allen Mannschaftssportarten führen Frauenteams in Deutschland ein Nischendasein. Auch wenn manche Entwicklungen wie z. B. die verstärkte Medienpräsenz des Frauenfußballs versuchen, diese Lücke zu schließen, finden weibliche Sportlerinnen im Vergleich zu Männern deutlich schlechtere Bedingungen vor hinsichtlich grundlegender Strukturen der Sportarten, finanzieller Förderung und Möglichkeiten einer Karriere als Profisportlerin. Es stellt sich die dringende Frage, ob sich diese Situation durch innovative, unternehmerische Ansätze für den Betrieb von Frauenmannschaften verbessern lässt.
Das vorliegende Projekt versucht diese Frage anhand eines realen und aktuellen Falls zu beantworten. Eishockey wird in Deutschland klassischerweise als Männersport gesehen und boomt in den letzten Jahren nicht zuletzt aufgrund des guten Abschneidens der deutschen Nationalmannschaft bei Weltmeisterschaften. Im Gegensatz dazu ist Eishockey als Frauensport weitgehend unbekannt, auch wenn es z. B. in Kanada, den USA oder Tschechien eine sehr beliebte Sportart für Frauen ist und tausende Zuschauer anzieht. Die erste Frauenbundesliga umfasst nur sechs deutsche Mannschaften, wovon eine für die kommende Saison 2024/25 den Spielbetrieb aus finanziellen Gründen einstellen muss.
Die Damen-Eishockeymannschaft des EC Bad Tölz spielt in der zweiten Liga und dominiert diese seit Jahren, kann jedoch aus finanziellen Gründen nicht aufsteigen. Das Projekt soll ein Konzept entwickeln, wie durch eine innovative Marketing- und Social-Media-Strategie sowie eine moderne Organisationsstruktur die Damenmannschaft des EC Bad Tölz nachhaltig eine Präsenz in der ersten Damenbundesliga gewährleisten kann. Hierzu gehören:
- Analyse (finanziell und sportlich) erfolgreicher Damenmannschaften in anderen Ländern und
Sportarten (Inspiration: www.fcviktoria.com);
- Entwicklung eines Konzepts für einen neuen Webauftritt und Social-Media-Strategie;
- Erstellung eines Finanzplans;
- Evaluierung möglicher alternativer Organisations- und Rechtsformen.
Ihr bringt mit:
- Unternehmerisches Denken;
- Interesse für Sport und die Entwicklung von Organisationen im Sport;
- Kreativität und Eigeninitiative;
- Schnelles Einarbeiten in diverse und komplexe, interdisziplinäre Fragestellungen.
Die Erkenntnisse des Projekts und deren Umsetzung sollen auch andere Damenmannschaften in unterschiedlichen Sportarten inspirieren und damit zum „Female Empowerment“ im Sport beitragen.
Beginn baldmöglichst. Interessenten melden sich bitte bei Prof. Dr. Jörg Königstorfer.
Prof. Dr. Jörg Königstorfer
Lehrstuhl für Sport- und Gesundheitsmanagement
School of Medicine and Health
Kontakt: info.mgt@mh.tum.de