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EU-Kommissarin Kuneva und Staatsministerin Merk heißen Studierende willkommen

Erster Europäischer Verbraucherschutz-Studiengang gestartet

Üppige EU-Märkte: Die künftigen Consumer-Affairs-Absolventen werden Verbraucher beraten und schützen.

29.10.2009, Press releases

Kryptische Geschäftsbedingungen, undurchsichtige Finanzprodukte, komplizierte Reklamationen: Im EU-Binnenmarkt müssen Verbraucher viele Hürden nehmen. Gefordert sind qualifizierte Beratung und kluge Gesetzgebung – Aufgaben, auf die sich die 40 Studierende des neuen Studiengangs Consumer Affairs an der TU München vorbereiten. Zum Studienbeginn wünschten heute Verbraucherschutzministerin Dr. Beate Merk, EU-Verbraucherschutz-Kabinettsmitglied Andriana Sukova-Tosheva und die Beauftragte des Präsidenten der TUM, Prof. Anna Maria Reichlmayr-Lais, den Studierenden viel Erfolg, die bereits am Nachmittag Gelegenheit zum Austausch mit EU-Verbraucherschutzkommissarin Dr. Meglena Kuneva hatten.

Vier grundlegende Rechte hat der Bürger als Verbraucher: Er muss informiert werden, er muss wählen können, Produkt und Rechtslage müssen sicher sein und er hat ein Recht darauf, bei Problemen gehört zu werden. Diese einst vom amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy formulierten Rechte gab Dr. Meglena Kuneva den neuen TUM-Studierenden am Nachmittag mit auf den Weg. „Sie haben eine wichtige Rolle, denn Sie werden die Verbraucherpolitik in der Zukunft mitbestimmen,“ ist Kuneva überzeugt.

Die TUM ist die einzige deutsche Universität, die den Studiengang Consumer Affairs anbietet. Sie koordiniert einen Verbund mit den Universitäten Århus (Dänemark), Wageningen (Niederlande) und der Agrarwissenschaftlichen Hochschule Warschau (Polen). Die EU unterstützt die vier beteiligten Universitäten über drei Jahre lang mit 600.000 Euro bei der Entwicklung der Curricula und der Ausrichtung der Kurse. Fester Bestandteil des Studiums ist ein Auslandssemester an einer der Partnerhochschulen. Hierfür vergibt die EU an die 20 besten TUM-Studierenden ein Mobilitäts-Stipendium von jeweils 3.000 Euro.

Die 40 neuen Studierenden, die einen Bachelor-Abschluss in Sozialökonomie, Natur- oder Ingenieurswissenschaften vorweisen müssen, stammen aus 15 Ländern: aus Ägypten, Bangladesh, Bulgarien, China, Deutschland, Ecuador, Frankreich, Griechenland, Israel, Japan, der Türkei, Uganda, Ungarn, den USA oder Venezuela. In zwei Jahren werden die Absolventen mit dem Master of Science abschließen. Sogar ein Doppelabschluss mit einer der europäischen TUM-Partneruniversitäten ist möglich.

Auf dem Festakt zur Eröffnung des Studiengangs, der heute am Wissenschaftszentrum Weihenstephan der TUM stattfand, hob Dr. Beate Merk, Bayerische Staatsministerin der Justiz und für Verbraucherschutz, hervor: „Die aktuelle Wirtschaftskrise macht sehr deutlich, dass wir in unseren freien europäischen Märkten klare Verbraucherrechte und eine stärkere Rückbesinnung auf die Bedürfnisse des Verbrauchers brauchen. Mit der Schaffung des ‚European Master’s Programme in Consumer Affairs’ werden dafür wichtige Grundlagen gelegt.“ Für die zukünftigen Absolventen sieht Merk beste Berufsaussichten: „Ich bin überzeugt, Wirtschaft, staatliche und nicht-staatliche Einrichtungen, Wissenschaft und Politik sind gut beraten, Ihre Potenziale zu nutzen.“

Prof. Anna Maria Reichlmayr-Lais, Beauftragte des TUM-Präsidenten für das Wissenschaftszentrum Weihenstephan, meinte: „Die Europäische Union wächst immer enger zusammen, deshalb ist es nur folgerichtig, dass wir gemeinsam mit unseren europäischen Partneruniversitäten für eine exzellente akademische Ausbildung in ‚Consumer Affairs’ sorgen. Wie gut Ausbildung und Forschung an unserer wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät ist, spiegelt sich nicht zuletzt in dem hervorragenden Abschneiden in nationalen und internationalen Rankings wieder. Unabhängig davon sind Consumer Sciences von größter Bedeutung, um die Position des Verbrauchers im Marktgeschehen zu stärken, denn Konsum ist letztlich die Triebfeder der Wirtschaft. Konsum muss im Gesamtzusammenhang der wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Lebensräume gesehen werden.“

Kontakt: presse@tum.de

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