Gefördert vom Bayerischen Wirtschaftsministerium
TU München eröffnet Ausbildungszentrum AuTUM
14.10.2002, Pressemitteilungen
August-Föppl-Medaille an verdiente Ausbilder und Förderpreis an Lehrling
AuTUM, das neue Zentrum für die nichtakademische Berufsausbildung an der Technischen Universität München, wird am 14. Oktober 2002 in Gegenwart von Hans Spitzner, Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Verkehr und Technologie, offiziell in Garching eröffnet.
Das Ausbildungszentrum bündelt die Aktivitäten der Lehrlingsausbildung, die eine jahrzehntelange Tradition an der TU München hat. Damit unterstreicht die Hochschule ihre Rolle, einer der größten und modernsten Ausbildungsbetriebe in der Region zu sein. Koordiniert von Josef Heinrich, Leiter AuTUM, werden derzeit 146 Lehrlinge in 13 verschiedenen Berufen ausgebildet.
Unterstützt vom Bayerischen Wirtschaftsministerium und dem Verband der Chemischen Industrie wurden für AuTUM im Gebäude der Fakultät für Chemie in Garching hochmoderne Laboratorien zur Lehrlingsausbildung eingerichtet. Die enge Anbindung an die Wissenschaft einerseits und Kooperation mit den Berufsschulen und anderen Einrichtungen andererseits sichern die hohe Qualität der Ausbildung.
Im Zusammenwirken akademischer und handwerklich-technischer Berufe sieht die TU eines ihrer Erfolgsrezepte. TU-Präsident Prof. Wolfgang A. Herrmann verleiht daher anlässlich der AuTUM-Eröffnung vier Mitarbeitern, die sich um die Lehrlingsausbildung besonders verdient gemacht haben, die neu geschaffene „August-Föppl-Medaille“. Außerdem zeichnet er mit dem Förderpreis des Präsidenten einen Auszubildenden für seine besondere Leistung aus.
Den Förderpreis des Präsidenten für Auszubildende, der mit 250 Euro dotiert ist, erhält in diesem Jahr Markus Brandl. Er begann seine Ausbildung zum Maschinenbaumechaniker an der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft am TU-Standort Weihenstephan im September 1998 und schloß sie im Februar 2002 erfolgreich ab. Er wurde in diesem Jahr Sieger des Wettbewerbes der Metall-Innung Freising und Sieger der Handwerkskammer München/Oberbayern für den Beruf Maschinenbaumechaniker.
Ausgezeichnet mit der „August-Föppl-Medaille” werden August Baumeister, Walter Seidl, Marco Olbrich und Franz Niederhofer, die seit vielen Jahren sehr erfolgreich Lehrlinge ausbilden. Stets haben alle ihre Auszubildenden ihre Prüfungen bestanden und im Anschluss ohne Schwierigkeiten eine Anstellung an der TU München oder außerhalb gefunden. Darüber hinaus wurden einige von den Berufsschulen als Jahrgangsbeste ausgezeichnet oder waren Sieger der Wettbewerbe der Handwerkskammern.
August Baumeister ist seit 1980 Ausbilder für Maschinenbaumechaniker, Fachrichtung Allgemeiner Maschinenbau bei der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft am TU-Standort Weihenstephan. Zwei seiner Lehrlinge waren Sieger des Wettbewerbs der Handwerkskammer München/Oberbayern, Landessieger des Wettbewerbes der bayerischen Handwerkskammern und sogar Sieger des Bundesentscheides im Handwerk. Außerdem wurde, wie bereits im letzten Jahr, einer seiner Lehrlinge mit dem Förderpreis des Präsidenten ausgezeichnet. Der diesjährige Preisträger Markus Brandl ist ebenfalls Sieger der Handwerkskammer.
Walter Seidl ist seit 1990 Ausbilder für Feinmechaniker bzw. Feinwerksmechaniker (ab Aug. 2002 neue Berufsbezeichnung) am Lehrstuhl für Fluidmechanik und Prozessautomation in Weihenstephan. Er hat die erste weibliche Jahresbeste der Berufsschule Freising im Mechanikerhandwerk ausgebildet.
Marco Olbrich ist seit 1993 Ausbilder für Feinmechaniker bzw. Feinwerksmechaniker. Bis September 2002 war er am Lehrstuhl für Werkstoffe im Maschinenbau und ist seit Oktober 2002 am Lehrstuhl für Umformtechnik und Giessereiwesen in Garching. Einer seiner Auszubildenden war Kammersieger der Handwerkskammer München/Oberbayern.
Franz Niederhofer ist seit 33 Jahren an der TU beschäftigt und bildet seit 32 Jahren, also seit 1970, Feinmechaniker bzw. Feinwerksmechaniker am Lehstuhl für Feingerätebau und Mikrotechnik am TU-Standort Garching aus. Insgesamt hat er in den 32 Jahren 35 Lehrlinge ausgebildet, die alle ihre Prüfung bestanden haben. Darunter waren auch ein Kammersieger und ein Jahrgangsbester der Berufsschule für Fertigungstechnik.
Die heute erstmals verliehene Auszeichnung ist nach August Föppl benannt, der von 1894 bis 1921 Inhaber des Lehrstuhls für Technische Mechanik und Leiter des Mechanisch-Technischen Laboratoriums an der Technischen Hochschule München war. Er veröffentlichte zahlreiche Lehrbücher, die zum Teil in andere Sprachen übersetzt wurden, und prägte über Jahrzehnte Lehre und Forschung im Bereich des Ingenieurwesens an der Technischen Hochschule München. Vor allem förderte und forderte er unermüdlich selbständiges Denken bei seinen Schülern, von denen viele selbst wieder bekannte Forscher wurden.
August Föppl wurde 1854 in Groß-Umstadt in Hessen geboren und starb 1924 in München. Er studierte Bauwesen und unterrichtete zunächst an der Baugewerkschule in Holzminden und der Gewerbeschule in Leipzig, bis er 1892 an die Universität Leipzig und später nach München berufen wurde. Er hatte vielseitige Forschungsinteressen und mit zahlreichen Veröffentlichungen mit einem weitgespannten Themenspektrum. So überraschte der Ingenieur etwa die Fachwelt mit einem Buch zur “Einführung in die Maxwellsche Theorie der Elektrizität”.
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