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Straßen und Plätze werden benannt:

Berühmte Namen auf dem TUM-Wissenschaftscampus Weihenstephan

Die Bibliothek des WZW steht jetzt "Am Forum", in Zukunft am "Maximus von Imhof-Forum".

22.06.2009, Press releases

Auf dem TUM-Campus des Wissenschaftszentrum Weihenstephan werden Straßen und Plätze nach bekannten Wissenschaftlern benannt, die zur Entwicklung der modernen Wissenschaften wesentliche Beiträge geleistet und einen Bezug zur TU München sowie ihren Fachgebieten haben. Dem hat die Universitätsstadt Freising jetzt zugestimmt. Unter den Namensvorschlägen des Präsidenten befinden sich drei Theologen: Maximus von Imhof, Georg Dätzel und Gregor Mendel. „Damit soll in Erinnerung gebracht werden, dass sich die Naturwissenschaften in Bayern aus der katholischen Aufklärung des 18. Jahrhunderts heraus entwickelt haben, also der Geisteshaltung der bayerischen Klöster entsprungen sind,“ begründete TU-Präsident Herrmann diese Vorschläge.

Emil Erlenmeyer (1825-1909) war der erste Chemieprofessor ab Gründung der heutigen Technischen Universität München (1868). Als Schüler des Chemikers Justus von Liebig hat er die Entwicklung der Strukturchemie nachhaltig beeinflusst. Er initiierte maßgeblich die Gründung der heutigen Süd-Chemie AG (1857), als einer der ersten Düngemittelfabriken in Deutschland. Nach ihm benannt ist der „Erlenmeyer-Kolben“.

Maximus von Imhof (1758-1817), Augustinerpater aus dem niederbayerischen Reisbach, gilt aufgrund seiner breiten Wirkungsweise als einer der ersten bayerischen Naturwissenschaftler im modernen Sinn. Imhof symbolisiert wie kein zweiter die katholische Aufklärung in Bayern am Beispiel der Chemie und Physik. Er verfasste mehrere Lehrbücher und führte in Bayern den Blitzableiter in selbst konstruierten, biegsamen Varianten ein. Imhofs pädagogische Stärke bestand in der Popularisierung der neuen Naturwissenschaften, sowohl für ein interessiertes Laienpublikum, als auch für die Münchner akademischen Kreise.

Liesel Beckmann
(1914-1965) war die erste Professorin an der damaligen TH München (Betriebswirtschaftslehre). 1941 erhielt sie als erste Frau die Lehrbefugnis an der Technischen Hochschule München und wurde 1946 zur Professorin für „Betriebswirtschaftslehre des Handwerks“ ernannt.

Georg Dätzel
(1752-1847) war der erste Leiter der Forstschule in Weihenstephan, die 1803 gegründet wurde und in den Gebäuden der Alten Akademie residierte. Er war Geistlicher (Jesuit) und Naturwissenschaftler (Mathematiker). Nachdem das Kloster aufgelöst war, baute Dätzel die Forstschule in Weihenstephan auf. Dätzel steht für die Mathematik und für die angewandte Forstwissenschaft.

Hans Carl von Carlowitz (1645-1714) gilt als Begründer der Forstwissenschaft. Er erlangte Bedeutung als Verfasser des ersten eigenständigen Werkes über die Forstwirtschaft, Sylvicultura oeconomica, oder haußwirthliche Nachricht und Naturmäßige Anweisung zur wilden Baum-Zucht (1713). In seinem Werk fasste v. Carlowitz das im Dreißigjährigen Krieg allgemein verloren gegangene forstliche Wissen zusammen, erweiterte es durch eigene Erfahrungen und formulierte erstmalig das Prinzip der Nachhaltigkeit.

Emil Ramann (1851-1926) gilt gemeinsam mit dem Russen Dokučaev und dem Deutsch-Amerikaner Hildgard als Begründer der Bodenkunde als Wissenschaft. Er war Mitbegründer der Internationalen Bodenkundlichen Gesellschaft. Von 1900-1925 war er Inhaber des Lehrstuhls für Agrikulturchemie und Bodenkunde der Universität München und Leiter der Abteilung Bodenkunde und Agrikulturchemie der Bayerischen Forstlichen Versuchsanstalt. Seine Institute wurden 1992 nach Freising verlegt. Ramann war Mitglied zahlreicher Wissenschaftlicher Akademien.

Gregor Mendel (1822-1884), Augustinerpater aus Brünn, war begeisterter Bienenzüchter und untersuchte die Vererbung von Merkmalen bei Erbsen. Dabei entdeckte er die Regeln der Vererbung, die zunächst als Mendelsche Gesetze bezeichnet wurden und heute als „Mendelsche Regeln“ bekannt sind; Mendel gilt als „Vater der Genetik“.

Kontakt: presse@tum.de

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