Durchgängige und zuverlässige Entwicklung von Embedded Systems:
Innovationsallianz „Software für Embedded Systems“ gestartet
22.04.2009, Press releases
Eine wegweisende Allianz aus Vertretern von Industrie, Universitäten und Forschungseinrichtungen verfolgt gemeinsam das Ziel, eine einheitliche Methodik für die Entwicklung der Software für Embedded Systems zu definieren. Dabei soll ein Vorgehen zur Entwicklung der kombinierten Systeme aus Mikrocontrollern, Mechanik und Software entstehen, das erstmals einen modellbasierten Ansatz erlaubt und sich von den bisherigen Ad-hoc-Lösungsansätzen verabschiedet. Damit wird eine prototypische Implementierung über alle an einer Systementwicklung beteiligten Disziplinen erreicht. Die Innovationsallianz „Software Plattform Embedded Systems (SPES) 2020“ ist Teil des BMBF-Forschungsprogramms „IKT2020“ und hat eine Laufzeit von zunächst drei Jahren bei einem Projektvolumen von etwa 38,5 Millionen Euro.
Embedded Systems (eingebettete Systeme) enthalten Kleinstcomputer (Mikrocontroller), die eine Vielzahl von Funktionen erbringen. Sie steuern, regeln und überwachen die Systeme, in die sie eingebettet sind. Sensoren, Aktoren, Bedienelemente und Kommunikationseinrichtungen sind zu einem komplexen Gesamtsystem verbunden. Aus dem Alltag sind Embedded Systems nicht mehr wegzudenken. Sie leisten ihre Dienste stets unerkannt im Hintergrund: In Waschmaschinen, Mobiltelefonen, Autos, Zügen oder in Flugzeugen sorgen sie für Komfort, Sicherheit und schlichtweg dafür, dass komplexe Vorgänge reibungslos ablaufen. Embedded Systems automatisieren Produktionsanlagen, steuern medizintechnische Geräte und regeln die Energieverteilung in Stromnetzen. Neben dem Microcontroller und den mechanischen Elementen (Aktoren) ist der wichtigste Bestandteil die „Embedded Software“, die eingebettete Software. Sie bestimmt entscheidend die Funktionalität des Systems.
Embedded Systems sind hardwarenah programmiert, häufig sicherheitskritisch und müssen oft in Echtzeit reagieren. Die Beherrschung zunehmend leistungsstärkerer, umfassender vernetzter und damit auch komplexerer Embedded Systems ist eine zunehmend größere Herausforderung für Wissenschaft und Technik. Nur wenn diese Herausforderung domänenübergreifend angegangen wird, kann die Beherrschung der Querschnittskompetenzen langfristig gesichert werden. Genau diesem Ziel hat sich die Innovationsallianz SPES 2020 verschrieben. Sie ist thematisch an der Professionalisierung des domänenübergreifenden Produktionsprozesses orientiert.
Damit die Methodik praxisnah entwickelt wird, muss sie einerseits an domänenspezifische Aspekte anpassbar sein, andererseits aber einen umfangreichen Kern besitzen, der domänenunabhängig ist. Deshalb wird SPES 2020 parallel einzelne Aspekte der Methodik erarbeiten. Aufbauend auf ein Zentralprojekt, das methodische und entwicklungsspezifische Kernfragen verantwortet, bringen fünf definierte Anwendungsgebiete fachspezifisches Know-how ein. Die Anwendungsgebiete sind Avionik, Medizin, Energie, Automobil und Automatisierung.
„Um den Erfolg von SPES 2020 zu gewährleisten, sind alle Aktivitäten eng miteinander verzahnt und eng koordiniert. Nur so können wir Mehrarbeit vermeiden und ein Optimum an Synergien heben“, sagt dazu Prof. Manfred Broy von der Technischen Universität München, Sprecher der akademischen Mitglieder in der Allianz SPES 2020. „Wir starten mit 21 Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft, wollen aber später auch kleinere und mittlere Unternehmen beteiligen, um einen breiten Transfer in die deutsche Wirtschaft zu erreichen.“
„Embedded Systems haben für die exportorientierte Volkswirtschaft Deutschlands eine große Bedeutung“, unterstreicht Reinhold Achatz, Leiter der Forschung von Siemens und Sprecher der industriellen Vertreter in SPES 2020. „Der Weltmarkt wird jetzt schon auf über 60 Milliarden Euro geschätzt und sollte durch die fortschreitende Industrialisierung noch bedeutender werden. Mit SPES 2020 werden wir die Entwicklung von Embedded Systems beschleunigen und den Entwicklungserfolg wiederholbar machen.“
An SPES 2020 beteiligt sind:
Airbus Deutschland GmbHBerlin Heart GmbH
EADS-Deutschland GmbH
Embedded4You e.V.
Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering
Fraunhofer-Institut für Rechnerarchitektur und Softwaretechnik
Hella KGaA
Hueck & Co. IT Power Consultants
Liebherr Aerospace Lindenberg GmbH
OFFIS e.V.
Robert Bosch GmbH
RWE Energy AG
SWM Services GmbH
Siemens AG
Technische Universität Kaiserslautern
Technische Universität München
TeCNet GmbH
TÜV Süd AG
Universität Duisburg-Essen
Universität Paderborn
Vector Informatik GmbH
Kontakt:
David CruzTechnische Universität München
Institut für Informatik
Boltzmannstr. 3
85748 Garching
Tel.: +49 89 289 17388
E-Mail: cruz@informatik.tu-muenchen.de
Kontakt: presse@tum.de
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