Bayerische Regierung lässt Perspektiven für Soziale Marktwirtschaft entwickeln
TU-Wirtschaftsexpertin Achleitner in Zukunftskommission berufen
20.04.2009, Press releases
Vorschläge zur Zukunft unserer Wirtschaftsordnung entwickelt jetzt ein Gremium renommierter Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Wirtschaft, in das auch Prof. Ann-Kristin Achleitner von der Technischen Universität München (TUM) berufen wurde. Die Wirtschaftswissenschaftlerin hat den Lehrstuhl für Unternehmensfinanzierung (Entrepreneurial Finance) inne und gilt als ausgezeichnete Expertin für die Finanzierung von Neugründungen und mittelständischen Unternehmen. Als Mitglied der Kommission „Zukunft Soziale Marktwirtschaft" wird Prof. Achleitner die bayerische Staatsregierung beraten.
Die bayerische Staatsregierung erwartet schwerwiegende Folgen der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise nicht nur für Unternehmen und Arbeitsmarkt, die sich voraussichtlich in einer überschaubaren Zeitspanne wieder erholen werden. Viel länger als der Konjunkturzyklus könnten die Folgen für öffentliche Haushalte und soziale Sicherungssysteme andauern, und es drohen verschärfte Auseinandersetzungen um die Verteilung von Einkommen und Vermögen. Eine sinkende Zustimmung der Bevölkerung zum deutschen Wirtschafts- und Sozialmodell, der Sozialen Marktwirtschaft, berge Gefahren für die wirtschaftliche und soziale Stabilität insgesamt.
Die Kommission „Zukunft Soziale Marktwirtschaft“, die jetzt durch die bayerische Staatsregierung berufen wurde, wird Perspektiven für Wege aus dieser Krise entwickeln. Dazu wird das Gremium aus elf Wissenschafts- und Wirtschaftsvertretern Vorschläge erarbeiten, wie zum Beispiel kleine und mittlere Unternehmen in der Krise wirkungsvoll unterstützt werden können und wie das Know-how von Unternehmen und Wertschöpfungsketten erhalten werden kann. Die Kommission wird sich auch mit den Fragen auseinandersetzen, wie sich der Sorge vieler Menschen vor staatlicher Überschuldung und Inflationsgefahr begegnen lässt und wie der Ordnungsrahmen der Wirtschaft so nachjustiert werden kann, dass nachhaltiges Wirtschaften gefördert wird.
Als eine von drei Wirtschaftswissenschaftlern wird Prof. Ann-Kristin Achleitner der Kommission angehören. Sie studierte Betriebswirtschaft und Jura im schweizerischen St. Gallen, promovierte in beiden Fächern und arbeitete dann als Unternehmensberaterin. 1994 habilitierte sie sich und wurde Professorin für Finanzmanagement an der European Business School (ebs) in Oestrich-Winkel bei Wiesbaden. Seit Oktober 2001 ist Prof. Achleitner Ordinaria am Lehrstuhl für Entrepreneurial Finance der TUM, der von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gestiftet wurde. Seit 2003 ist sie zudem wissenschaftliche Direktorin des Centers für Entrepreneurial and Financial Studies (CEFS) der TUM. Fokus von Prof. Achleitners Forschung ist die Finanzierung von Unternehmensgründungen und Entrepreneurial Firms. Wesentlicher Schwerpunkt liegt hierbei in der Finanzierung über private Kapitalmärkte wie beispielsweise über Venture Capital und Private Equity. Dabei stehen nicht allein die Neugründungen im Vordergrund, sondern auch das nachhaltige Wachstum und die Sicherung der Überlebensfähigkeit mittelständischer Unternehmen. Neben vielfältigen Auszeichnungen erhielt Prof. Achleitner 2007 das Bundesverdienstkreuz.
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