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Jahresbilanz zum Dies Academicus 2008

TU-Präsident mahnt Bildungsinvestitionen an

TUM-Präsident Herrmann

04.12.2008, Press releases

Trotz und gerade wegen der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise mahnte TUM-Präsident Prof. Wolfgang A. Herrmann in seiner Rede zur Akademischen Jahresfeier der Technischen Universität München (TUM) kräftige Investitionen in die Ausbildung von Ingenieur- und Naturwissenschaftlern an. Vor 850 Teilnehmern betonte Herrmann, dass Deutschland als „Land der Naturwissenschaftler und Ingenieure“ verstärkt in seine zukünftigen Erfinder und Gestalter investieren müsse.

„Vor 40 Jahren investierte Deutschland 3,6 Prozent des Bruttoinlandprodukts in Bildung und Forschung. In einer Zeit, in der wir alle ärmer waren, war dies ein wesentlicher Beitrag zum deutschen Wirtschaftswunder. Heute streben wir, von unten her, das Drei-Prozent-Ziel der Lissabon-Erklärung an. Der Vergleich stimmt nachdenklich“, so der TUM-Präsident. Alternde Gesellschaft, unterfinanzierte Schulen und Hochschulen, internationaler Wettbewerbsdruck durch offene Märkte: „Der einzige Ausweg aus dieser ungünstigen deutschen Lage ist eine milliardenschwere Bildungsoffensive“, betonte Herrmann.

Die TUM nimmt sich mit einer Großinitiative zur mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Lehrerbildung selbst in die Pflicht. Der Hochschulrat der TUM hat soeben die Gründung der TUM SCHOOL OF EDUCATION als 13. Fakultät zugestimmt. Mit neuen Professuren will die TUM Impulse in der Bildungsforschung setzen und die Lehrerbildung zeitgemäß modernisieren. „Mit diesem Schritt in die Zukunft reden wir nicht nur über den zentralen Stellenwert gut ausgebildeter Lehrkräfte, wir handeln auch“, betont Herrmann. Denn: „Wer heute nicht Lehrer ausbildet, die intellektuell und emotional für den naturwissenschaftlich-technischen Fortschritt konditioniert sind, wird morgen vergeblich nach Ingenieuren suchen - und nach dem Gütesiegel ‚Made in Germany’ auch.“

Finanzmarkt und Wirtschaftskrise machten aber auch deutlich, dass die planvolle Erschließung der internationalen Bildungsmärkte notwendig sei, damit sich Deutschland ab sofort der drohenden „demografischen Bildungskatastrophe“ widersetzen kann. „Dafür müssen jetzt die bestausgestatteten Studienplätze der Welt aufgebaut werden, die allein für die begabtesten internationalen Talente attraktiv sind.“ Eine halbherzige Bildungspolitik, die stets Kostenreduktionen im Hinterkopf habe, sei ein „Verrat an den jungen Talenten, die allein unsere Zukunft sind“, so Wolfgang A. Herrmann.

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