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Nutzung von Synergien in der Umweltforschung:

TU München verstärkt Klima- und Atmosphärenforschung

TU-Präsident Prof. Wolfgang A. Herrmann, Prof. Annette Menzel und Prof. Hans Peter Schmid (v.l.)

14.03.2007, Press releases

Neuer Lehrstuhl in Personalunion mit dem Institut für Atmosphärische Umweltforschung – „Ökoklimatologie“ berufen – Umweltforschungsstation Schneefernerhaus auf der Zugspitze wird genutzt – Klimawandel wird zum Forschungsschwerpunkt

Die Technische Universität München (TUM) und das Forschungszentrum Karlsruhe der Helmholtz-Gemeinschaft haben sich darauf verständigt, ihren gemeinsamen Beitrag zur Klimaforschung zu leisten. Wie allgemein erkannt und soeben vom zwischenstaatlichen Weltklimabeirat IPCC anlässlich der Vorstellung des dritten Weltklimaberichts eindrücklich dargelegt, bedarf die überproportionale Erwärmung der Erdatmosphäre, verbunden mit der Aufheizung der Ozeane sowie dem beschleunigten Abschmelzen der Gletscher, erheblicher Anstrengungen der Wissenschaft. Dafür sind einerseits die globalen Forschungsnetzwerke zu stärken, andererseits sind lokale Forschungszentren auszubauen, so der IPCC.

Die Technische Universität München geht dazu eine Partnerschaft mit dem in Garmisch-Partenkirchen angesiedelten Teilinstitut für Atmosphärische Umweltforschung des Instituts für Meteorologie und Klimaforschung des Forschungszentrums Karlsruhe ein. Die Wissenschaftler wollen sich insbesondere auf die Erforschung der Atmosphäre und der Wechselwirkung Atmosphäre/Biosphäre konzentrieren. Die TUM bringt ihre Expertisenvielfalt in der ökologischen Forschung ein, die im Wissenschaftszentrum Weihenstephan konzentriert ist.

Der Freistaat Bayern unterstützt die Partnerschaft mit den einzigartigen Forschungsmöglichkeiten, die die auf 2650 Metern Höhe gelegene Umweltforschungsstation Schneefernerhaus (UFS) auf der Zugspitze bietet, dem höchsten Berg Deutschlands. Dieser Standort ist für die Atmsphärenforschung ideal geeignet und vereinigt Forschergruppen der Technischen Universität München, der Helmholtz-Gemeinschaft, des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt, des Deutschen Wetterdienstes und des Forschungszentrums für Umwelt und Gesundheit (GSF).

Als Leiter des Garmischer Instituts Atmosphärische Umweltforschung wurde in Personalunion mit dem Lehrstuhl für Atmosphärische Umweltforschung der TU München der renommierte Wissenschaftler Professor Hans Peter E. Schmid berufen, der für diese Position aus den USA zurück gewonnen werden konnte. Die Professur für Ökoklimatologie wurde mit Professor Annette Menzel besetzt. Damit wurde personell und fachlich die Korrespondenz zwischen den Standorten Freising-Weihenstephan und Garmisch hergestellt.

Professor Hans Peter E. Schmid (47) ist seit zehn Jahren an der renommierten University of Indiana, Bloomington (USA), im Bereich der Atmosphärenforschung tätig. Er ist ein international ausgewiesener Wissenschaftler. Seine Forschungsarbeit orientiert sich an Fragen des Austausches von Spurenstoffen, Wasser, Wärme und Strahlung zwischen der terrestrischen Biosphäre und der Atmosphäre. Intensiv beschäftigt er sich mit der Rolle von terrestrischen Ökosystemen im Kohlenstoffhaushalt der Atmosphäre. Prof. Schmid konnte für seine Forschungsprojekte Drittmittel in Höhe von über fünf Millionen Dollar akquirieren.

Professor Annette Menzel (40) trägt den bioökoklimatologischen Teil bei und untersucht die Auswirkungen des Klimawandels auf biologische Systeme. Großes öffentliches Interesse weckte eine Pan-europäische Studie über zeitliche Veränderungen der Vegetationsperioden und ihren Zusammenhang mit Temperaturtrends. Prof. Menzel ist Mitglied der Autorengruppe für den vierten IPCC-Report, der im April 2007 in Brüssel verhandelt wird.

Zum Auftakt der neuen Kooperation tagt die Erweiterte Hochschulleitung der Technischen Universität München am 14. März 2007 im Schneefernerhaus auf der Zugspitze. Der Amtschef im Bayerischen Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz, Ministerialdirektor Wolfgang Lazik, und TU-Präsident Professor Wolfgang A. Herrmann stellen den Dekanen und Mitgliedern des Hochschulpräsidiums vor Ort die besonderen Forschungsmöglichkeiten vor.

Der Bayerische Ministerrat hatte sich in seiner Sitzung am 7. November 2006 darauf verständigt, die Umweltforschungsstation Schneefernerhaus unter Beteiligung von universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen weiter zu betreiben. Vertreten sind auch Einrichtungen des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), das mit der TUM bereits auf anderen Forschungsgebieten und Standorten (Oberpfaffenhofen) erfolgreiche Kooperationen verbindet. Der neue Schwerpunkt ist einem Anliegen geschuldet, das aus Sicht der TUM höchste wissenschaftliche Ansprüche mit größter gesellschaftspolitischer Relevanz verbindet. „Das forst- und agrarwissenschaftliche Profil unseres Standorts Weihenstephan ist in Verbindung mit zahlreichen ökologischen Forschungsgruppen in besonderer Weise geeignet, den neuen Schwerpunkt zu flankieren“, sagte TU-Präsident Professor Herrmann anlässlich der Berufung der beiden neuen Professoren.

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