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Exzellenzinitiative, Runde 2:

TU München setzt Informatikschwerpunkt

15.01.2007, Press releases

Forschungscluster und Graduiertenschule im Finale – Starke Informatik in der Verschränkung mit Medizin, Ingenieur- und Naturwissenschaften – Standort Garching als Zentrum des Höchstleistungsrechnens

Mit einem Forschungscluster und einer Graduiertenschule geht die Technische Universität München in das Finale der 2. Runde der „Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder“. In der gutachterlichen Vorauswahl haben sich das „Munich Centre of Advanced Computing“ (MAC) und die „Graduate School of Information Science in Health“ (GSISH) durchgesetzt. „Damit wird die konsequente Schwerpunktsetzung auf die Informatik und deren Vernetzung mit den Ingenieur- und Naturwissenschaften sowie der Medizin konturenscharf sichtbar,“ kommentierte TU-Präsident Prof. Herrmann den Zwischenerfolg. Der Wissenschaftsstandort München werde damit als nationales und europäisches Zentrum des Höchstleistungsrechnens akzentuiert. Die endgültige Entscheidung über die Anträge fällt im Oktober.

Beide Projekte bauen auf einer fachlich extrem starken und dennoch breiten Basis in der Informatik auf, die der Präsident unter den stärksten Disziplinen der Technischen Universität München (TUM) sieht. Die Informatik habe man an der TUM über Jahre konsequent zu einer Leit- und Querschnittswissenschaft ausgebaut; vor wenigen Jahren wurde sie um mehrere Lehrstühle ergänzt. „In den nationalen Rankings streiten wir uns mit Karlsruhe um den ersten Platz. Beide haben wir starke Kernkompetenzen und Verschränkungen mit den Ingenieurwissenschaften, aber an der TU München bieten die Medizin und neue Medizintechnologien besondere Herausforderungen für die Informatik und Computerwissenschaften,“ sagte Herrmann, „und in dieser kombinierten Teamaufstellung sind wir angetreten“.

Das „Munich Centre of Advanced Computing“ (MAC) unter Leitung des Informatikprofessors Hans-Joachim Bungartz (43) baut auf der Erkenntnis auf, dass der technologische Fortschritt entscheidend auf dem optimalen Einsatz der besten Methoden der Rechnergestützten Wissenschaften basiert. Während die Rechnertechnologien sich über Jahrzehnte rasant entwickelt haben, insbesondere seitens der Hardware, birgt die Entwicklung der numerischen Simulation und der zugehörigen Programmierwerkzeuge ein gewaltiges Potential für die Entwicklung moderner Produkte, Verfahren und Dienstleistungen. Die 25 Antragsteller mit Zentrum in der Informatik, aber mit unmittelbarer Verschränkung in die Mathematik, Physik und insbesondere die Ingenieurfakultäten, bringen in einer Kooperationsmatrix die vier Stärken der TUM-Informatik – Effiziente Computeralgorithmen, Parallele Systeme, Datenexploration, Software Engineering – in konkrete Herausforderungen auf zentral wichtigen Technikfeldern ein (z.B. Mikroelektronik, Mechanik, Bio- und Geowissenschaften, Physik). Konkrete Beispiele sind die Bioinformatik, die Geophysik, das Bauingenieurwesen, die Elektrotechnik und der Maschinenbau. Alle Antragsteller, von denen die meisten jünger als 45 Jahre sind, haben internationale Erfahrung durch Forschungsaufenthalte und –netzwerke.

Für die Realisierung des Projektes erweist sich die Campussituation Garching als besonders vorteilhaft: vorzügliche Arbeitsbedingungen in den Neubauten Informatik/Mathematik und Leibniz-Rechenzentrum, sowie jetzt auch die U-Bahn-Verbindung zu den Standorten in der Innenstadt.

Die „Graduate School of Information Science in Health“ (GSISH) wendet sich gezielt dem Gesundheitswesen zu. Unter Leitung des Informatikprofessors Alois Knoll (45) soll eine Graduiertenschule unter dem Dach der künftigen „TUM GRADUATE SCHOOL“ für eine Expertenausbildung an den Schnittlinien zwischen den Informationswissenschaften und dem Gesundheitswesen entstehen. Es ist nämlich erkannt, dass die künftige Entwicklung des Gesundheitswesens in gleicher Weise von den Fortschritten in den Biowissenschaften und der Medizintechnik wie von der Einbettung der Resultate der Informationswissenschaften in die medizinischen Prozesse getrieben wird. Dennoch gibt es bisher keine gezielte Ausbildung von Experten, die diese disziplinäre Verschränkung beherrschen. Die seitens der TU München auf Dauer angelegte Graduate School hat zunächst vier miteinander verschränkte Arbeitsbereiche definiert: Bioinformatik und Systembiologie – Medizintechnik – „Electronic Health“ – Public Health & Life Sciences. Die 25 Antragsteller kommen in der Mehrzahl aus der TUM und ihren Klinika „rechts der Isar“ sowie Deutsches Herzzentrum München, außerdem vom LMU-Klinikum Großhadern und der Gesellschaft für Umwelt und Gesundheit (GSF) in Neuherberg.

Die geplante Graduiertenschule ist interdisziplinär ausgerichtet und assoziiert führende Wissenschaftseinrichtungen des Großraums München unter Einbeziehung einschlägiger Unternehmen. Diese (projektbezogene) Ausbildung steht nur herausragenden qualifizierten Doktoranden und Nachwuchswissenschaftlern offen.

Im Ganzen zahle sich, so der TU-Präsident Herrmann, die über Jahre beständige Förder- und Schwerpunktpolitik des Freistaats Bayern für das Höchstleistungsrechnen aus. „Heute haben wir hier ein Zentrum mit internationaler Strahlkraft. Das zieht den hochqualifizierten Wissenschaftsnachwuchs und industrielle Kooperationspartner an.“

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