Wilhelm-Manchot-Forschungsprofessur 2006
Renommierter Nanochemiker ausgezeichnet
04.05.2006, Press releases
Im Rahmen eines Festkolloquiums am 8. Mai 2006 (16:15 Uhr in der Fakultät für Chemie, Garching, Hans-Fischer-Hörsaal) verleihen die Fakultät für Chemie der Technischen Universität München und die Pinguin-Stiftung Prof. Achim Müller von der Universität Bielefeld die Wilhelm-Manchot-Forschungsprofessur 2006.
Mit dieser Auszeichnung werden Müllers Beiträge zur anorganischen Nanochemie, insbesondere seine Arbeiten zur Bildung, Struktur und Funktionschemie von Polyoxometallverbindungen gewürdigt. In seinem Festvortrag spricht der Preisträger über das Thema „Poröse Kapseln: Ästhetik und Funktion in Harmonie“.
Prof. Achim Müller gilt als einer der international führenden Wissenschaftler auf dem Gebiet der löslichen Metalloxide und Metallsulfide und ihrer strukturellen Selbstorganisation. Seine Forschungsschwerpunkte liegen unter anderem im Bereich der anorganischen Nanochemie, wo er richtungsweisende Arbeiten zu Übergangsmetallkomplexen und deren elektronischen Struktur, der bioorganischen Chemie sowie zu Nanostrukturen von Polyoxometallen vorlegte.
Müller, 1938 in Detmold geboren, studierte Chemie an der Georg-August-Universität in Göttingen, wo er 1965 über experimentelle Thermochemie promovierte und sich nur zwei Jahre später im Bereich Schwingungsspektroskopie habilitierte. Nach einer Professur an der Universität Dortmund folgte er 1977 einem Ruf an die Universität Bielefeld. Für seine wissenschaftlichen Arbeiten wurde er vielfach ausgezeichnet, darunter mit dem Alfred-Stock-Gedächtnispreis (2000) und in 2001 mit dem Prix Gay-Lussac - Humboldt sowie dem Sir Geoffrey Wilkinson Prize. Außerdem wurden ihm mehrere Ehrendoktorwürden verliehen. Müller ist Herausgeber zahlreicher Fachbücher und Mitherausgeber verschiedener Fachzeitschriften. Er veröffentlichte rund 800 wissenschaftliche Zeitschriftenbeiträge, darunter über 50 Überblicksarbeiten.
Seit 1991 verleiht die Pinguin-Stiftung die Manchot-Forschungsprofessur an herausragende Wissenschaftler und würdigt damit ihr wissenschaftliches Gesamtwerk. Mit dieser Auszeichnung wird zugleich an den Chemiker Wilhelm Manchot (1869-1945) erinnert. Der Professor und Direktor des Anorganisch-Chemischen-Instituts an der ehemaligen Technischen Hochschule München (1914-1935) wurde 1927 zum Geheimrat und Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften ernannt. Manchot gilt zudem als Begründer der Carbonyl-Chemie an der TH München. Sein hohes Engagement als Hochschullehrer zeigt sich vor allem auch in der Herausgabe der ersten deutschen Übersetzung des chemischen Standardwerkes Hollemann’s „Lehrbuch der Anorganischen Chemie“.
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