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Auch in Weihenstephan Etappenerfolge bei der "Exzellenzinitiative":

"Grüne Revolution II" und "Proteinwissenschaften" nehmen erste Hürde

23.01.2006, Pressemitteilungen

Das Strukturkonzept der TU München für das Wissenschaftszentrum Weihenstephan wartet mit einem weiteren Etappenerfolg auf: Bei der "Exzellenzinitiative" des Bundes und der Länder schaffte der TUM-Antrag "Green Revolution II" die erste Hürde im harten bundesweiten Auswahlverfahren.

 Die federführenden Weihenstephaner Biologen konnten den internationalen Gutachterausschuss überzeugen, dass die Verschränkung der Molekularen Pflanzenwissenschaften mit der Agrarwissenschaft und der Bioinformatik große Chancen zur Schaffung einer neuen Grundlage für Lebensmittel und andere biogenen Produkte birgt. Mit ihrem Konzept haben die Weihenstephaner in der Exzellenzinitiative eine bundesweite Alleinstellung. Beteiligt sind Biologen der LMU und Wissenschaftler außeruniversitärer Forschungseinrichtungen.

"Abermals erweist sich die Verlagerung unserer Biologie nach Weihenstephan vor 8 Jahren als richtige Entscheidung," freute sich TU-Präsident Herrmann bei der Bekanntgabe der Vorauswahl bei der DFG in Bonn. "Da haben wir eine hohe Kompetenzdichte geschaffen, und wir werden diesen Kurs fortsetzen."

Den nächsten Schritt kann auch das "Munich Center for Integrative Protein Science" setzen, das gemeinsam von TUM und LMU beantragt wurde. Die Proteinwissenschaften sind das Herz der Life Sciences, denen sich Weihenstephan in seinem Erneuerungsprozess der letzten Jahre verschrieben hat. Maßgeschneiderte Proteinstrukturen können u.a. in der Arzneimittelentwicklung eingesetzt werden. Besondere Stärke hat hier auch die Chemie in Garching. Das Projekt will die Verschränkung der TUM-Standorte Weihenstephan und Garching verstetigen. Beteiligt sind auch hier Spitzenwissenschaftler der Münchner Max-Planck-Institute und der GSF Neuherberg. TU-Präsident Herrmann: „Der Münchner Norden ist mit dem ‚BioScienceTriangle’ Garching – Weihenstephan – Neuherberg gut aufgestellt und wird durch den Münchner Süden (Martinsried – Großhadern) vorzüglich ergänzt.“


Was bedeutet „Green Revolution II“?
 
Mit klassischer Züchtung gelang es vor etwa 40 Jahren, den Ertrag der wirtschaftlichen Nutzpflanzen , vor allem Getreide, durch standfeste Kurzstrohsorten deutlich zu steigern. Dieser Erfolg wurde als „Grüne Revolution“ bezeichnet.
 
Heute ist es bei Modellpflanzen möglich, erste Einzelbausteine, die zur Ertrags-, Qualitäts- oder Resistenzbildung einen Beitrag leisten, auf molekularer Ebene zu erfassen und grundlegende Komponenten zu verstehen. Das Projekt „Green Revolution II“ zielt jetzt auf das Verständnis derartiger Einzelprozesse als Wirkkette im Gesamtorganismus. Letztlich sollen die Erkenntnisse, wie solche komplexen gendeterminierten Netzwerke zu agrarrelevanten Leistungen führen, bei Nutzpflanzen umgesetzt werden. Der Wissenszuwachs wird zur weiteren Optimierung unserer Nutzpflanzen im Hinblick auf Wasser- und Nährstoffnutzung, Stresstoleranz sowie Qualitätsparameter führen. Bei knapper werdenden Nahrungs- und Energieressourcen kann die politische und gesellschaftliche Bedeutung angepasster Nutzpflanzen nicht hoch genug eingeschätzt werden. Hierfür die Grundlagen zu legen, ist ein Ziel des Exzellenzcluster „Green Revolution II“.


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