Feierliche Verabschiedung eines Pioniers der Tintenstrahldrucktechnik
Festkolloquium zu Ehren von Prof. Joachim Heinzl
19.10.2005, Pressemitteilungen
Mit einem Festkolloquium würdigt die Technische Universität München am 21. Oktober 2005 Prof. Joachim Heinzl, Ordinarius am Lehrstuhl für Feingerätebau und Mikrotechnik und ehemaliger Vizepräsident der TUM, zum 65. Geburtstag und in zeitlichem Zusammenhang mit seiner Emeritierung.
Heinzl gilt als Pionier der so genannten "drop-on-demand"-Drucktechnologie. In den siebziger Jahren entwickelte er den ersten kommerziell erhältlichen Tintendrucker, bei dem Druckflüssigkeit nur "auf Abruf" über eine Düse auf den zu bedruckenden Gegenstand aufgebracht wird. Allein von diesem Drucker wurden über eine Million hergestellt und verkauft.
Joachim Heinzl wurde am 6. September 1940 in Aussig/Elbe geboren und studierte Maschinenbau und Elektrotechnik an der damaligen TH München. 1968 trat er als Entwicklungsingenieur in das Zentrallabor für Datentechnik der Siemens AG ein, wo er sich mit der Konzeption mechanischer Drucker, Nadeldrucker und nichtmechanischer Druckverfahren befasste. Mit 36 Jahren wurde er Honorarprofessor der TU München; 1977 erhielt er den Ruf auf den Lehrstuhl für Feingerätebau und Mikrotechnik der TUM.
Zu Heinzls Forschungsschwerpunkten gehören die Mikrosystemtechnik, insbesondere Mikroaktoren für den Tintendruck, rauscharme aerostatische Lager, Ultrapräzisionsbearbeitung und Lasermesstechnik. Gemeinsam mit Prof. Günther Brandenburg untersuchte er Schrittmotoren und Servoantriebe. Neben seiner Lehr- und Forschungstätigkeit entwickelte er zusammen mit chinesischen Gastdozenten und deutschen Sinologen ein intelligentes Textsystem für Chinesisch, das von der Siemens AG 1987 mit Rechenanlagen in die Volksrepublik China ausgeliefert wurde. Von Joachim Heinzl gibt es 50 Veröffentlichungen und über 100 Patentanmeldungen und Patente.
Als Dekan der Fakultät für Maschinenwesen war Heinzl intensiv mit der Planung und Durchführung des Fakultäts-Neubaus in Garching befasst. Der spätere Vizepräsident der TUM (1995 - 2002) forcierte neben zahlreichen anderen Aktivitäten auch den weiteren Ausbau und die Anbindung des Forschungsgeländes Garching. Heinzl war Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Technischer Hochschulen und Technischer Universitäten in Deutschland und ist nach wie vor stellvertretender Ombudsmann der TU München.
Für seine Leistungen erhielt Joachim Heinzl zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen, darunter die Heinz Maier-Leibnitz-Medaille der Technischen Universität München (2002). 2003 wurde ihm für sein Lebenswerk der „Aachener und Münchner Preis für Technik und angewandte Naturwissenschaften verliehen.
Das Festkolloquium findet statt am 21. Oktober 2005
Fakultät für Maschinenwesen der TU München
Boltzmannstraße 15, 85747 Garching
Hörsaal MW 1801
Beginn: 14:00 Uhr
Medienvertreter sind zu dieser Veranstaltung herzlich willkommen.
Kontakt: presse@tum.de