TU München übergibt Versuchsstation Klostergut Scheyern an die GSF
Forschungsverbund Agrarökosysteme München (FAM) abgeschlossen
28.09.2005, Pressemitteilungen
Nach 15 Jahren intensiver Forschungsarbeit im Klostergut Scheyern (Landkreis Pfaffenhofen) übergibt die Technische Universität München (TUM) die Versuchsstation am 30. September 2005 an das GSF Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit.
Das Klostergut wurde 1990 vom Freistaat Bayern für eine Langzeitstudie
zur Erforschung von unterschiedlichen Landnutzungssystemen von der
Benediktinerabtei Scheyern angepachtet. In dem eigens zu diesem Zweck
gegründeten interdisziplinären „Forschungsverbund Agrarökosysteme
München (FAM)“ haben zwölf Lehrstühle der TU München, zwei Institute
der Ludwig Maximilians-Universität und fünf Institute der GSF gemeinsam
geforscht. Gefördert wurde der Forschungsverbund vom Bundesministerium
für Bildung und Forschung. Die Forschungsarbeiten sind nun erfolgreich
abgeschlossen.
Das Ziel der Langzeitstudie war, Agrarökosysteme besser zu verstehen,
um dadurch die Systeme besser nutzen und nachhaltig erhalten zu können.
Nach der Bestandsaufnahme in den Jahren 1990 bis 1992 erhielt die
Landschaft eine neue Gestalt. Dabei wurden die Schläge den
Standortverhältnissen angepasst und neu strukturiert. Hecken, Raine und
Brachflächen wurden in die Landschaft eingestreut. Die Wissenschaftler
und Praktiker etablierten einen integriert wirtschaftenden und einen
ökologisch wirtschaftenden Marktfruchtbetrieb. Später wurden in den
ökologischen Teilbetrieb 30 Mutterkühe mit Nachzucht integriert.
Die Intensität und Qualität der Forschung auf der Versuchsstation
Scheyern dokumentieren rund 850 Publikationen und 62 Doktorarbeiten.
Das Einzigartige an der Versuchsstation Scheyern ist die Vielfältigkeit
und Langfristigkeit mit der Informationen über die Landnutzung
aufgezeichnet wurden. Das Klostergut war 15 Jahre lang Plattform für
einen intensiven Austausch zwischen Theorie und Praxis. Der
Grundlagenwissenschaftler hat mehr über landwirtschaftliche
Arbeitsabläufe gelernt, der praktische Landwirt mehr über die
Auswirkungen von Bewirtschaftungsmaßnahmen auf die Umwelt. Die
wissenschaftlichen Seminare und Tagungen, die Hofführungen und das
Hoffest zogen unzählige Besucher an. Die Versuchsstation ist weit über
ihre Grenzen hinaus bei Wissenschaftlern und Praktikern bekannt.
Forschung wurde erlebbar und musste sich dafür auch der kritischen
Beurteilung durch die Praktiker stellen.
Die TU München zieht sich nach Abschluss des Forschungsverbundes aus
der Verwaltung der Versuchsstation Scheyern zurück und konzentriert
sich auf die eigenen Versuchsstationen. Die Versuchsstation Scheyern
wird von der GSF weitergeführt und bleibt auch weiterhin für die
wissenschaftlichen Einrichtungen der TUM nutzbar.
Kontakt: presse@tum.de