EU-Forschungsprojekt am Wissenschaftszentrum Weihenstephan
Schadstoffaustrag in ufernahen Gebieten von Auenböden
18.05.2005, Pressemitteilungen
Flussübertretungen führen zu Sedimentation und Anreicherung von organischen Substanzen und Schadstoffen in ufernahen Gebieten von Auenböden. Die zunehmenden Überschwemmungsereignisse in Auenlandschaften haben den Forschungsbedarf zur Vorhersage von Schadstoffausträgen bei häufig wechselnden Redoxzuständen, hervorgerufen durch Überflutungen, deutlich gemacht.
Diese Fragestellung untersucht der Lehrstuhl für Bodenkunde des
Wissenschaftszentrums Weihenstephan der TU München (Prof. Dr. Ingrid
Kögel-Knabner und PD Dr. Kai Uwe Totsche, DFG-Heisenbergstipendiat) im
von der EU geförderten Projekt „AquaTerra“. Dem Lehrstuhl für
Bodenkunde wurden für das dreijährige Projekt Mittel in Höhe von
210.000 Euro bewilligt.
An verschiedenen Flussstandorten der Mulde und Elbe werden die
Transportprozesse und der Austrag dieser Stoffe unter dem Blickwinkel
der herrschenden variablen Redoxbedingungen (Trockenperiode versus
Überflutungsereignis) untersucht. Lysimeteruntersuchungen im Feld
werden durchgeführt, um das Porenwasser während der sich ändernden
Redoxbedingungen auf seine chemischen Eigenschaften, organischen
Komponenten und Gehalte an organischen Schadstoffen wie z.B. PAK
(krebserregende polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe) zu
untersuchen. Zusätzlich zu den Lysimeterexperimenten werden im Labor
Säulenversuche vorgenommen. So können chemische Prozesse und deren
Veränderungen, die innerhalb der wassergesättigten Bodensäule (die den
Überflutungszustand simuliert) hervorgerufen werden und damit das
Redoxpotentialregime steuern, unter kontrollierten Bedingungen digital
erfasst. Mit dieser Herangehensweise können letztendlich die
Schadstoffausträge in der Auenlandschaft abgeschätzt werden.
Kontakt:
TU München – Wissenschaftszentrum Weihenstephan
Lehrstuhl für Bodenkunde
Prof. Dr. Ingrid Kögel-Knabner
Dr. Kai Uwe Totsche
Tel: 08161-713677
Fax: 08161-714466
e-mail: koegel@wzw.tum.de