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TU-Studenten ziehen positive Bilanz

Mehr Praxis im Medizinstudium

02.05.2005, Press releases

Die Medizinstudenten der Technischen Universität München (TUM) erhalten seit der Umsetzung der neuen Approbationsordnung im Wintersemester 2003/2004 mehr praktischen Unterricht. Wie hat sich dadurch aus Sicht der Studenten und Dozenten das Studium verändert?

Studenten auf Station

“Ich war schon drei Mal im OP und es hat mir sehr gut gefallen. Es ist einfach toll, wenn man nicht bloß zuschauen, sondern auch mithelfen kann“, berichtet die 26-jährige Medizinstudentin Sylvia Elsemann. Sie und ein Kommilitone, beide im 9. Semester, nehmen gerade an einem dreiwöchigen Blockpraktikum in der Chirurgischen Klinik im Klinikum rechts der Isar teil. Angeleitet werden sie dabei von Privatdozent Dr. Robert Brauer, der sich intensiv um die Zweiergruppe kümmert. Sie schauen ihm nicht nur über die Schulter, wenn er einen Patienten untersucht, sondern legen selbst Hand an. „Achtung, jetzt wird’s kalt“, warnt Sylvia Elsemann die Patientin als sie ein Desinfektionsspray auf der Haut verteilt. Anschließend zieht der 24-jährige Kommilitone Martin Buck mit erfahrener Hand die Drainage. „Sehr gut“, lobt Dr. Brauer.

Alltag für Anfänger

Zu Beginn des Blockpraktikums erhalten die Studenten eine einwöchige Einführung in die Grundlagen. In der Chirurgischen Klinik lernen die Studenten beispielsweise das Gipsen, Nähen und die Behandlung von gebrochenen Knochen. In den folgenden zwei Wochen lernen die Studenten alle Einrichtungen der Klinik kennen. Sobald sich der Unterricht in die Patientenzimmer verlagert, nehmen nie mehr als zwei Studenten daran teil. Möglich ist diese exklusive Gruppengröße durch ein ausgeklügeltes Rotationsverfahren, dass die vielen Studenten auf verschiedene Stationen, Ambulanzen und Operationssäle zu unterschiedlichen Zeiten verteilt. Der Tag der Studenten beginnt morgens um 7.30 Uhr mit der Teilnahme am interdisziplinären Tumorboard. Hier besprechen die Ärzte aus verschiedenen Fachrichtungen gemeinsam die Diagnose und individuelle Behandlung jedes einzelnen Patienten. Anschließend sammeln die angehenden Ärzte auf den Stationen und Ambulanzen ihre ersten Erfahrungen. Nachmittags stehen häufig noch begleitende Vorlesungen auf dem Programm.

Chance genutzt

Möglich geworden ist diese neue Form des Medizinstudiums nicht nur durch die neue Approbationsordnung, sondern auch durch ihre beherzte Umsetzung durch die Dozenten. In der „AG-Reform“ unter der Leitung von Studiendekan Professor Johannes Ring engagieren sich Dozenten und Studenten gemeinsam dafür, mithilfe der neuen Rahmenbedingungen das Studium noch weiter zu verbessern. So war es möglich, in den Fächern Chirurgie, Innere Medizin, Gynäkologie, Pädiatrie und Allgemeinmedizin das neue praxisnahe Lernen im Rahmen der Blockpraktika umzusetzen. „Wir haben die Chance der neuen Approbationsordnung genutzt“, betont der Chirurg und Mitglied der „AG-Reform“ Dr. Robert Brauer und bringt seine Vorstellung schlicht auf den Punkt: „Ich habe den neuen Unterricht so gestaltet, wie ich es mir damals als Student gewünscht hätte.“

Praxis ist Luxus

Inzwischen selbstverständlich ist auch die Benotung des Unterrichts durch die Studenten. So erhalten die Dozenten und die Studienkommission Rückmeldung, ob sich ihre neuen Unterrichtsideen in der Praxis verwirklichen lassen. Das Blockpraktikum Chirurgie bewerteten beispielsweise über 80% der 70 Studenten mit sehr gut oder gut. Auch ausländische Studenten freuen sich über die gute Lehre im Klinikum rechts der Isar. Ein dänischer Student bedankt sich bei der Medizinischen Fakultät der TU auf Englisch: „Ich bin froh, dass ich München gewählt habe. Eure Kurse sind exzellent. Die Kombination aus Theorie und Praxis ist Luxus.“

Positive Nebenwirkungen

Sowohl für die Studenten als auch für die Dozenten bedeutet der neue praktische Unterricht mehr Arbeit. Doch niemand beschwert sich darüber. „Wenn ich etwas praktisches machen und mithelfen kann, bin ich gerne hier“, erklärt die Studentin Sylvia Elsemann. Auch wenn Sie jetzt hautnah den langen Arbeitsalltag der Klinikärzte miterlebt, so kann sie sich durchaus vorstellen, später als Chirurgin zu arbeiten. Dr. Brauer hat zudem einen „interessanten Nebeneffekt“ festgestellt: „Nicht nur die Studenten, auch die Dozenten haben jetzt mehr Spaß.“

Für weitere Informationen und Fragen steht Ihnen die Pressestelle des Klinikums rechts der Isar und PD Dr. Brauer zur Verfügung. Auf Anfrage schicken wir Ihnen gerne die Fotos in hoher Auflösung zu.

Eine ausführliche Beschreibung des Blockpraktikums in der Chirurgie aus Sicht eines Studenten („In drei Wochen durch die ganze Chirurgie“) finden Sie im Internet unter: http://www.thieme.de/viamedici/studienort_muenchen_tu/klinik/chirurgie.html

Kontakt: huebener@nt1.chir.med.tu-muenchen.de

More Information

http://www.med.tu-muenchen.de/

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