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Treffen führender Wissenschaftler am Wissenschaftszentrum Weihenstephan

Zweites Statusseminar zur Hochdruck-Behandlung von Biomaterie

20.10.2004, Pressemitteilungen

Auf Einaldung des Lehrstuhls für Fluidmechanik und Prozessautomation der TU München (Prof. Antonio Delgado) findet am 21. und 22. Oktober 2004 das zweite Statusseminar "Hochdrucklebensmitteltechnologie und -bioverfahrenstechnik" am Wissenschaftszentrum Weihenstephan statt. Hier kommen Vertreter aller derzeit in Deutschland laufenden, koordinierten Forschungsprogramme auf dem Gebiet der Hochdruckforschung zusammen. Die Wissenschaftler aus den Bereichen Lebensmittel, Biotechnologie, Prozess- und Verfahrenstechnik, Strömungsmechanik, Meereswissenschaften und Medizin dokumentieren damit ihren festen Willen, in enger multidisziplinärer Kooperation die fachlichen Grenzen zu überwinden, um die großen Potenziale der Hochdruckbehandlung von Biomaterie zu erschließen.

Vertreter der Medien sind herzlich zur Teilnahme eingeladen. Das komplette Tagungsprogramm finden Sie in der Anlage. Besonders hinzuweisen ist auf die Begrüßung der Teilnehmer am 21. Oktober 2004, um 13.50 Uhr. Das Statusseminar findet im Verwaltungsgebäude der Teilbibliothek Weihenstephan statt (Am Forum 1, 85354 Freising).

Im Rahmen des Statusseminars werden aktuelle Forschungsprojekte vorgestellt, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert werden. Das vom BMBF geförderte Verbundprojekt "Nutzung des innovativen Potenzials hochdruckunterstützter Technologien zur Entwicklung ressourcenschonender Prozesse in der Lebensmittelindustrie" fokussiert sich auf die Konzeption von Hochdruck-Konservierungsprozessen sowie Hochdruckgefrier- und Auftauprozessen. Projektpartner der TU München sind die Lehrstühle für Maschinen- und Apparatekunde (Prof. Karl Sommer) und für Fluidmechanik und Prozessautomation (Prof. Antonio Delgado).

Auch bei dem von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt koordinierten Forschungsprogramm "Entwicklung eines innovativen Hochdruckbehandlungsverfahrens zur umweltfreundlichen Sterilisation von Lebensmitteln" steht die Schonung von Ressourcen und Umwelt durch die Hochdruckbehandlung von Lebensmitteln im Vordergrund. Unter der Federführung des Lehrstuhls für Fluidmechanik und Prozessautomation (Prof. Antonio Delgado und Dr. Albert Baars) wird die thermische Sterilisation des Modelllebensmittels Karottenbrei verglichen mit der Hochdruck-Sterilisation. Bei diesem Vorhaben konnte gezeigt werden, dass sich der Energieaufwand bei der Hochdruck-Behandlung im Vergleich zu einem über mehr als ein Jahrhundert optimierten thermischen Verfahren um mehr als 40 Prozent verringern lässt!

Beim dritten koordinierten Programm handelt es sich um die DFG-Forschergruppe "Einfluss von Hochdruck auf molekulare und zelluläre Systeme in Lebensmitteln". Sie wird von Prof. Delgado geleitet und bündelt Forschungskompetenz aus den TUM-Fakultäten für Chemie, für Physik und dem Wissenschaftszentrum Weihenstephan sowie weiterer Universitäten. Diese Forschergruppe hat sich die Aufgabe gestellt, den Einfluss hoher Drücke auf zelluläre und molekulare Systeme eingehend zu studieren. Dabei interessieren nicht nur die vielfältig auftretenden Phänomene, sondern auch die physiko-chemischen und biologischen Mechanismen und Strukturen aus der Sicht der Biophysik und -chemie, der Mikrobiologie, der Thermofluiddynamik sowie der Lebensmittelchemie und -verfahrenstechnik.

In diesem Zusammenhang bildet die Bereitstellung fehlender Messtechniken zur Beobachtung der zellulären und molekularen Systeme während der Hochdruckbehandlung (in-situ-Diagnosesysteme) einen Hauptarbeitspunkt. Inzwischen ist ein messtechnisches Instrumentarium mit international wohl einzigartigen Möglichkeiten entstanden. Das von dieser Forschergruppe am Wissenschaftszentrum Weihenstephan betriebene Zentrale Hochdrucklabor erreicht auch im weltweiten Vergleich eine Spitzenposition. Die Hochschulleitung der TU München hat nicht nur Vertrauen in diese Forschung investiert, sondern zugleich erhebliche Mittel eingesetzt, um dieser Gruppe den Start zu erleichtern.

Kontakt: presse@tum.de

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