Positive Zwischenbilanz von TU-Präsident Herrmann
Wissenschaftszentrum Weihenstephan findet viel Anerkennung
26.07.2004, Press releases
Zum Ende des Sommersemesters 2004 hat TU-Präsident Prof. Wolfgang A. Herrmann eine positive Zwischenbilanz der Reform des Wissenschaftszentrums Weihenstephan gezogen. Der TU-Standort Freising-Weihenstephan finde viel Anerkennung und Resonanz im Wissenschaftsraum München und werde als Zentrum der wissenschaftlichen Grundlagenforschung wahrgenommen. Auch die anderen Fakultäten der TU München erkennen das Potenzial des Wissenschaftszentrums Weihenstephan. "Früher war doch kein Mediziner der TUM in Weihenstephan. Jetzt forschen sie hier", sagte Herrmann mit Bezug auf den neuen Lehrstuhl für Ernährungsmedizin, der die hiesige Ernährungswissenschaft mit dem Klinikum rechts der Isar verbindet. Die Gespräche mit dem Klinikum Freising würden wieder aufgenommen. Herrmann sieht die Freisinger Klinik auf einem "guten Weg zum Lehrkrankenhaus".
Auch auf den tiefgreifenden Strukturwandel in den Agrarwissenschaften reagiert das Wissenschaftszentrum Weihenstephan. So wird zum Wintersemester der Bachelorstudiengang Landnutzung eingeführt. Dieser ersetzt kombiniert mit einem entsprechenden Masterstudium die bisherigen Diplomstudiengänge Agrar - und Gartenbauwissenschaften. Die Masterstudiengänge Landnutzung und Horticultural Science (Gartenbauwissenschaften) sollen demnächst mit der Agrarökonomie abgerundet werden.
Dass noch viel Diskussionsbedarf rund um die Agrarwissenschaften besteht, verdeutlichte der Präsident am Beispiel der Versuchstationen der TU München. Eine Kommission des Wissenschaftszentrums Weihenstephan erarbeite derzeit ein Konzept, die Zahl von sieben Versuchsstationen langfristig zu reduzieren mit dem Ziel, Funktionszentren für die Kernbereiche Agrarsystemforschung (Viehhausen), Pflanzenwissenschaften (Dürnast) und Tierwissenschaften (Thalhausen) zu schaffen. Eine Entscheidung sei noch nicht getroffen und der Umbauprozess werde sich in jedem Fall über einen längeren Zeitraum erstrecken. Wichtig ist Herrmann auch die Kooperation mit der Landesanstalt für Landwirtschaft und der FH Weihenstephan. "Es kann nicht sein, dass wir nebeneinander her laufen und Dubletten produzieren, anstatt sie abzuschaffen", sagte der TU-Präsident. Die TU München müsse die Kernkompetenzen als Professuren erhalten, aber in den angewandten Bereichen in Forschung und Lehre Kooperationsnetze mit den Nachbareinrichtungen aufbauen.
Herrmann ist auch trotz der staatlichen Sparwelle optimistisch, dass im Wissenschaftszentrum Weihenstephan schon bald wieder eine neue Großbaustelle entsteht. Geplant ist ein Internationales Getränkewissenschaftliches Zentrum mit modernsten Forschungsanlagen für die Brau- und Getränkewissenschaften, das das marode Gebäude der ehemaligen Braufakultät ersetzen soll. Die Maßnahme wurde für den Doppelhaushalt 2005/06 des Freistaates Bayern angemeldet.
Den aktuellen Kürzungen tritt die TU München mit ihrem Konzept "innovaTUM-2008" entgegen. Ziel ist es, den bereits fortgeschrittenen Prozess der Profilschärfung durch strategische Fokussierung weiterzuführen. Dazu werden hochschulweit 420 Personalstellen als Umwidmungspotenzial festgelegt. Die TUM will konsequent ihre Kernkompetenzen stärken und sich dafür - wenn nötig - auch aus traditionsreichen Feldern zurückziehen. Die Konzepte der Fakultäten und Einrichtungen wurden bereits vorgelegt. Jetzt erwartet der TU-Präsident eine zeitnahe Entscheidung des Wissenschaftsministers.
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