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Hans Fischer-Preis für Dr. Andreas Bracher

Dissertation über Folsäurebiosynthese ausgezeichnet

14.11.2000, Pressemitteilungen

Mit dem diesjährigen Hans Fischer-Preis wurde Dr. Andreas Bracher für seine Arbeiten über die Folsäurebiosynthese am Lehrstuhl für Organische Chemie und Biochemie (Prof. Dr. Adelbert Bacher) der TU München in Garching ausgezeichnet. Der nach dem Münchner Nobelpreisträger für Chemie (1930) benannte Preis wird von der Hans Fischer-Gesellschaft e.V. verliehen und ist mit 10.000 Mark dotiert. Dr. Bracher arbeitet derzeit als Postdoc am European Molecular Biology Laboratory (EMBL) in Grenoble über Röntgenkristallographie.

Dr. Bracher hat in seiner Dissertation, für die er mit dem Hans Fischer-Preis ausgezeichnet wurde, "Struktur und Reaktionsmechanismus der GTP-Cyclohydrolase I" analysiert. Das Enzym GTP-Cyclohydrolase I katalysiert den ersten Schritt der Biosynthese von Folsäure in Bakterien, Pilzen und Pflanzen. Menschen und Tiere können Folsäure nicht selbst herstellen und müssen diese als Vitamin mit der Nahrung aufnehmen.

Dem Menschen fehlen die meisten der an der Folsäurebiosynthese beteiligten Enzyme. Die GTP-Cyclohydrolase I ist jedoch vorhanden und dient zur Biosynthese des Cofaktors Tetrahydrobiopterin. Die von der GTP-Cyclohydrolase I katalysierte Reaktion ist sehr komplex und erfordert mehrere Reaktionsschritte. Dr. Brachers Dissertation beschäftigte sich mit dem Reaktionsmechanismus des Enzyms aus Escherichia coli. Bakterielle und menschliche GTP-Cyclohydrolase I sind sich sehr ähnlich. Ergebnisse aus der Untersuchung des bakteriellen Enzyms dürften sich daher auf den Menschen übertragen lassen. Durch Austausch von Aminosäureresten wurden die Struktur-Wirkungs-Beziehungen im aktiven Zentrum des Enzyms untersucht. Zwischenstufen der Reaktion wurden mittels magnetischer Kernresonanzspektroskopie untersucht. Aus zeitaufgelösten Experimenten konnten Erkenntnisse über das Geschwindigkeitsprofil der Enzymreaktion gewonnen werden.

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