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Deutscher Kern-Physiker aus den USA zurückgeholt

Prof. Krücken an die TU München nach Garching berufen

06.05.2002, Press releases

- Kritik an fehlender Betriebsgenehmigung für den FRM-II -

Mit der Berufung von Prof. Dr. Reiner Krücken auf den Lehrstuhl für Experimentalphysik mit Schwerpunkt "Hadronen und Kerne" ist es der Technischen Universität München gelungen, einen hochkarätigen Wissenschaftler aus den USA zurückzuholen. Prof. Krücken, Jahrgang 1968, war nach seiner Promotion an der Universität Köln in die Vereinigten Staaten von Amerika gegangen, wo er am Lawrence Berkeley National Laboratory (Kalifornien) und dann als Professor an der Yale University (New Haven/Conneticut) gearbeitet hat. Mit seiner Berufung an die TU München wurde Prof. Krücken auch Mitglied des Heinz-Maier-Leibnitz-Laboratoriums für Kern- und Teilchenphysik in Garching, einer von den beiden Münchner Landesuniversitäten getragenen wissenschaftlichen Einrichtung.

Der neu berufene Wissenschaftler hat den Ruf nach Garching auch wegen der in Aussicht stehenden einmaligen Arbeitsmöglichkeiten in der Neuen Forschungs-Neutronenquelle FRM-II angenommen. Um so mehr bedauert Prof. Krücken die Verzögerungen bei der Inbetriebnahme des FRM-II. Nach seinen Worten sollen die Verzögerungen durch "offenkundige parteipolitische und wahlkampftaktische Überlegungen, die auf Kosten der Nachwuchswissenschaftler, die bald ohne vorzeigbare Resultate ihre befristeten Stellen verlieren und der Steuerzahler, deren Gelder unnötig verschwendet werden, durchgesetzt werden". Aufgrund der großen Bedeutung des FRM-II für die Neutronenforschung in Europa sei die sofortige Inbetriebnahme unverzichtbar, so Prof. Krücken. Die vielfältigen Forschungsmöglichkeiten am FRM-II sowohl für die kernphysikalische Grundlagenforschung als auch die anwendungsbezogenen Entwicklungen waren die wesentlichen Gründe für seine Entscheidung, wieder nach Deutschland zurückzukehren. Reizvoll sei außerdem das hervorragende multidisziplinäre Umfeld des Garchinger Campus.

Prof. Krücken wird in Zusammenarbeit mit Prof. Dietrich Habs (LMU) den Bau des Spaltfragmentbeschleunigers MAFF am neuen Forschungsreaktor FRM-II vorantreiben. Dieser Spaltfragmentbeschleuniger wird, wie Krücken betont, weltweit einzigartige Möglichkeiten für die Erforschung neuer langlebiger überschwerer Elemente bieten, außerdem für fundamentale Untersuchungen von Atomkernen, die für die Entstehung der Elemente im Weltraum eine wesentliche Rolle spielen. Andere Projekte befassen sich mit der Struktur dichter Kernmaterie sowie mit der Entwicklung kernphysikalischer Methoden für die Materialanalytik und die Radiobiologie. Auch für letztere seien der FRM-II sowie der Garchinger Tandembeschleuniger erforderlich.

Kontakt: presse@tum.de

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