Neues Zuhause für Katalyseforschung der TU München:
Zentralinstitut für Katalyseforschung feiert Richtfest
10.05.2011, Press releases
Katalysatoren sind die entscheidenden Komponenten vieler industrieller Prozesse. Auch Bio- und Umwelttechnologien sowie Energie-Effizienz sind eng mit dem Thema Katalyse verbunden. Mit dem neuen Zentralinstitut für Katalyseforschung (Catalysis Research Center, CRC) bekommt die Katalyseforschung an der Technischen Universität München (TUM) nun ein eigenes Zuhause. Zum heutigen Richtfest gratulierten neben Innenminister Joachim Herrmann, Landrätin Johanna Rumschöttel, die Erste Bürgermeisterin der Stadt Garching, Hannelore Gabor und TUM-Präsident Wolfgang A. Herrmann.
Kaum eine Reaktion der industriellen Chemie wäre heute ohne Katalysatoren wirtschaftlich durchführbar. Sowohl für Rohstoff- als auch für Energieeffizienz sind sie unentbehrlich. In der Biotechnologie spielen Enzym-Katalysatoren die zentrale Rolle. Kein Wunder also, dass sich die Katalyse bei knapper werdenden Rohstoffen und steigenden Energiepreisen zu einer interdisziplinären Zukunftstechnologie entwickelt.
Die klassischen Bereiche der katalytischen Chemie, das Erforschen neuer Reaktions- und Synthesewege sowie die Aufklärung von Reaktionsmechanismen, sind an der TU München traditionell sehr stark. Neue Forschungsansätze verlangen zusätzlich nach Expertise aus weiteren Fachbereichen. Insbesondere die Einbindung der Ingenieurwissenschaften erweitert die Möglichkeiten bei Themen wie Laborautomation oder Mikrosystemtechnik. Viele großtechnische Prozesse sind im Detail noch wenig verstanden. Simulationsrechnungen ermöglichen neue Optimierungsstrategien, hierfür baut das CRC auf die Vernetzung mit Mathematik und Informatik.
Mit dem Konzept für das neue Zentralinstitut für Katalyseforschung konnte die TU München nicht nur die Bayerische Staatsregierung überzeugen. Auch der Wissenschaftsrat bewertete das Projekt als Forschungszentrum von überregionaler Bedeutung. Daher beteiligt sich neben dem Land Bayern auch der Bund mit 50 Prozent an den Baukosten in Höhe von mehr als 50 Millionen Euro.
Das Gebäude mit 6100 Quadratmetern Hauptnutzfläche soll vor allem als Laborgebäude dienen und bietet über 300 Forschungsarbeitsplätze. TUM-Präsident, Professor Wolfgang A. Herrmann unterstrich in seinem Grußwort die ökonomische und ökologische Bedeutung der Katalyse. „Dieses Jahrhundert steht im Zeichen grüner Technologien. Darauf richtet sich auch die Technische Universität München aus,“ sagte er und betonte die vielfältigen Wechselwirkungen des Zentralinstituts für Katalyseforschung mit den verschiedenen Fakultäten der TUM-Standorte Garching, Weihenstephan und Straubing und ihren jeweiligen Schwerpunkten.
Gründungsdirektor des Instituts ist Professor Notker Rösch, der mit seinen Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Theoretischen Chemie auch in der Katalyse einen internationalen Namen hat. Ein wissenschaftlicher Beirat (Scientific Council), dem unter anderen der Nobelpreisträger Gerhard Ertl angehört, begleitet das Institut und soll 2011 erstmals eine umfassende Evaluierung vornehmen.
Kontakt: presse@tum.de