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2,3 Millionen Euro für Magenkrebsforschung

Das Forschungsprojekt entwickelt Therapieprognosen bei Magenkrebs.

17.05.2010, Aktuelle Meldungen

Für die Entwicklung neuer Therapieansätze beim fortgeschrittenen Magenkarzinom stellen das deutsche und das österreichische Bundesforschungsministerium sowie Industriepartner in den kommenden drei Jahren 2,3 Millionen Euro zur Verfügung. In das Projekt CANCERMOTISYS bringt das Institut für Pathologie der TU München (TUM) seine langjährige Forschungserfahrung mit Magenkarzinomen ein.

Magenkrebs zählt zu den häufigsten Krebserkrankungen in Europa. Beim tödlichen Verlauf von Tumorerkrankungen steht Magenkrebs bei Männern an zweiter und bei Frauen an dritter Stelle. Seit vielen Jahren schon werden am Institut für Allgemeine Pathologie und Pathologische Anatomie der TUM die molekularen Ursachen und Mechanismen von Magenkrebs erforscht. Zusammen mit Partnern aus Deutschland und Österreich untersucht ein Team unter der Leitung zweier TUM-Wissenschaftler, Privatdozentin Dr. Birgit Luber und Prof. Heinz Höfler, im Projekt CANCERMOTISYS, wie der Erfolg von Therapien besser vorhergesagt werden kann.

Die Entwicklung von molekularen Therapien hat in den letzten Jahren das Spektrum zur Behandlung von Krebspatienten stark erweitert. Die Besonderheit dieser neuen Therapieformen ist die Verwendung von Medikamenten, die sich gezielt gegen einzelne Moleküle auf Tumorzellen richten. Die Wirksamkeit dieser Medikamente hängt jedoch von den individuellen genetischen Anlagen eines Patienten ab. Diese genetischen Merkmale werden daher auch als Biomarker bezeichnet, die zur Vorhersage der Wirksamkeit der Therapie verwendet werden können.

Die deutschen und österreichischen Forscher testen, wie ein therapeutischer Antikörper auf verschiedenen Magenkrebszellen wirkt. Der Antikörper blockiert ein Protein namens EGFR (epidermaler Wachstumsfaktorrezeptor), das eine zentrale Rolle bei Wachstum und Ausbreitung von Tumoren spielt und in Tumorzellen des Magenkarzinoms überrepräsentiert ist. Das wichtigste Ziel der Verbundpartner ist es, effiziente Biomarker für die Wirksamkeit dieser zielgerichteten Therapie zu finden und im Rahmen einer personalisierten Medizin zu berücksichtigen.

CANCERMOTIYSYS ist ein Projekt im Rahmen der deutsch-österreichischen Förderinitiative der Medizinischen Systembiologie. Neben der TUM sind das Institut für Molekulare und Zelluläre Anatomie der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (Projektleitung Prof. Rudolf Leube), die beiden deutschen Unternehmen Biomax Informatics AG (Dr. Dieter Maier) und GenXPro GmbH (Dr. Peter Winter) und die beiden österreichischen Unternehmen Software Competence Center Hagenberg GmbH (Dr. Julian Mattes, Koordinator des Projekt-Konsortiums) und Viscovery Software GmbH (DI Swetlana Gaffron, Dr. Gerhard Kranner) an dem Projekt beteiligt.

Kontakt: presse@tum.de

Mehr Information

http://www.cancermotisys.eu

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