TUM-Exzellenzcluster CoTeSys gewinnt Preis für „künstliches Auge“
25.09.2009, News
Wissenschaftler des TUM-Exzellenzclusters CoTeSys (Cognition for Technical Systems) haben eine Kamera entwickelt, die Augenbewegungen mit geringer Zeitverzögerung folgt. Als „künstliches Auge“ kann sie genau das wiedergeben, was der Mensch sieht. Die sogenannte „EyeSeeCam“ gewann beim diesjährigen RoboDays-Festival in Dänemark einen mit 10.000 Euro dotierten Preis. Seit 2006 finden im Rahmen des Roboter-Festivals Ausstellungen, wissenschaftliche Konferenzen und Wettbewerbe zum Thema Robotik statt.
Die EyeSeeCam ist eine Kopfkamera, die mit einem Gestell auf dem Kopf befestigt wird. Mit Hilfe des sogenannten Eyetracking-Systems folgt sie den Blicken des Benutzers mit einer Zeitverzögerung von nur 10 Millisekunden - momentan das schnellste System weltweit. Die Kamerabilder vermitteln den Eindruck, man sähe durch die Augen des Benutzers. Die EyeSeeCam soll eingesetzt werden, um die menschliche Wahrnehmung in bestimmten Situationen zu analysieren. So könnte sie zum Beispiel bei Operationen zum Einsatz kommen und die Arbeitsschritte eines Chirurgen verfolgen, z.B. für Lehrzwecke. Auch Roboter oder Maschinen könnten mit der Kamera gesteuert werden.
Aus den 25 nominierten und auf dem Festival ausgestellten Forschungsprojekten aus aller Welt wählte eine Jury, bestehend aus Mitgliedern aus Industrie und Wissenschaft des Bereiches der Robotik, die Kamera aus. Als ein Kriterium für die Prämierung der EyeSeeCam nannte die Jury ihre gelungene Übertragung menschlicher Qualitäten auf eine Maschine. Das Preisgeld möchte das CoTeSys-Forschungsteam um Dr. Erich Schneider von der Ludwig-Maximilians-Universität München einsetzen, um ein Kopfkamera-System zu entwickeln, das einen Winkel von 360 Grad abdeckt.
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