Deutschlandfunk sendet live aus dem großen Senatssaal der TUM
Radio-Diskussion an der TUM: Behindert der Föderalismus die Hochschulreform?
12.03.2009, Aktuelle Meldungen
Über föderale Strukturen und Chancengleichheit in der Hochschulentwicklung in Deutschland diskutieren am Freitag, den 27.03.2009, 19:15 Uhr bis 20:00 Uhr vier Hochschullehrer aus München, Braunschweig und Berlin im Rahmen der Sendereihe „Das Hochschulquartett.“ Die Sendung wird live aus dem großen Senatssaal der TU München übertragen. Der Eintritt ist frei, die Zahl der Plätze ist allerdings limitiert.
Hochschulpolitik ist in erster Linie Ländersache. Insbesondere nach der Föderalismusreform im Sommer 2006 bekamen die Länder im Hochschul-Bildungswesen weitere Gestaltungsmöglichkeiten zugewiesen. Doch inwiefern haben die Bundesländer von den neuen Gestaltungsmöglichkeiten Gebrauch gemacht? Steht die unterschiedliche Entwicklung der Hochschulen in den einzelnen Bundesländern nicht gegen die im Grundgesetz verankerte Chancengleichheit in Deutschland? Inwiefern fördern oder verhindern die föderalen Strukturen in Deutschland die aktuellen Veränderungsprozesse an den Hochschulen?
Über Föderalismus und Chancengleichheit diskutieren
am Freitag, den 27. März 2009,
19:15 Uhr bis 20:00 Uhr
in einer Live-Übertragung des Deuschlandradios
aus dem großen Senatssaal der TU München:
- Prof. Wolfgang A. Herrmann, Präsident der Exzellenzuniversität TU München, als Gastgeber, mit
- Prof. Ursula Münch, Professorin für Innenpolitik und vergleichende Regierungslehre an der Universität der Bundeswehr München
- Prof. Jürgen Hesselbach, Präsident der TU-Braunschweig,
- Prof. Dieter Lenzen, Präsident der Exzellenzuniversität FU Berlin
Die Gesprächsleitung haben Michael Kröher (manager magazin) und Christian Floto (Deutschlandfunk).
Im „Hochschulquartett“ diskutieren die drei Präsidenten von TU München, TU Braunschweig und FU Berlin zusammen mit einem Gast alle zwei Monate an einem Freitagabend über hochschulpolitische Themen. Für 2009 ist die TUM Gastgeber der Live-Sendung, die aus dem großen Senatssaal übertragen wird.
Zum Hintergrund:
Die Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder zielt darauf ab, die Spitzenforschung und die Anhebung der Qualität des Hochschul- und Wissenschaftsstandortes Deutschland zu fördern und zu stärken. In zwei Phasen wurden neun so genannte "Eliteuniversitäten" gekürt, welche in den nächsten Jahren vor allem finanziell gefördert werden sollen.
Die Exzellenzinitiative führte insbesondere eines vor Augen: Die Qualität der universitären Ausbildung sowie der Hochschulstandorte in Deutschland ist sehr unterschiedlich - "Exzellenzuniversitäten" existieren lediglich in den alten Bundesländern, ein Schwerpunkt bilden vor allem die Süddeutschen Regionen. Dagegen schneiden vor allem die ostdeutschen Hochschulstandorte in den Rankings eher schlecht ab.
Woran aber liegt es, dass die Qualität der Hochschulausbildung in Deutschland so divergiert? Ein häufig genannter Grund: Die Zuständigkeit für Bildung liegt in der Hoheit der Länder. Insbesondere nach der Föderalismusreform im Sommer 2006 bekamen diese im Hochschul-Bildungswesen weitere Gestaltungsmöglichkeiten zugewiesen: unter anderem das Besoldungsrecht, der "Hochschulbau" sowie die Anschaffung von Großgeräten. Kritiker befürchten, dass sich - bedingt durch die unterschiedliche politische Entwicklung des Bundesgebietes - die Rahmenbedingungen für die deutsche Forschung in Zukunft in den einzelnen Bundesländern sehr stark auseinander entwickeln könnte.
Deswegen fordert etwa die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), dass die deutsche Wissenschaft einen verlässlichen einheitlichen Rahmen benötigt, um international wettbewerbsfähig zu bleiben. Andernfalls befürchtet die DFG einen Rückfall in die Kleinstaaterei, verbunden mit einem bürokratischen Mehraufwand in ineffizienten Doppelstrukturen.
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