Wilhelm-Manchot-Forschungsprofessur an der TU München
Maßgeschneiderte Katalysatoren für die nachhaltige Chemie
13.01.2009, Aktuelle Meldungen
Das Chemie Department der Technischen Universität München und die Jürgen Manchot Stiftung haben Professor Sir John Meurig Thomas die Wilhelm-Manchot-Forschungsprofessur 2008/2009 verliehen. Heute hielt er im Rahmen eines Festkolloquiums an der TUM seine Antrittsvorlesung. Professor Thomas forscht an der Universität Cambridge und ist einer der herausragenden Köpfe der Katalyseforschung.
Kaum ein Produkt der Chemieindustrie wird ohne Katalysatoren produziert. Sie tragen entscheidend dazu bei, Energie und Rohstoffe effizient zu nutzen. Doch nicht nur die klassische Chemieindustrie braucht Katalysatoren, auch die Verwendung von Biomasse als Chemierohstoff birgt erhebliche Herausforderungen für die Katalysatorentwicklung. Professor Thomas hat die Entwicklung der Katalyseforschung in den vergangenen Jahrzehnten sowohl durch die Einführung neuer Untersuchungsmethoden als auch durch die gezielte Synthese neuer Katalysatoren geprägt. Mehr als 1000 Publikationen und mehr als 20 Ehrendoktorwürden zeugen von seiner großen wissenschaftlichen Leistung.
Schon in der Schule habe er von der zentralen Bedeutung der Chemieforschung an der Technischen Universität München gehört, erzählte der 1932 im walisischen Llanelli geborene Sir John Meurig Thomas bei der Übergabe der Urkunde. Seit vielen Jahre hat sich Professor Thomas der nachhaltigen Chemie verschrieben. In seinem Vortrag zeigte Thomas an ausgewählten Beispielen aus seinen Forschungsarbeiten, wie man Katalysatoren gezielt so maßschneidern kann, dass sie mit möglichst geringem Energieaufwand exakt die gewünschten Produkte liefern.
Die Jürgen Manchot-Stiftung, vertreten durch Wilhelm Manchots Urenkel Thomas Manchot, verleiht die Wilhelm Manchot-Forschungsprofessur jährlich an herausragende Chemiker. Neben der Würdigung des wissenschaftlichen Werkes ermöglicht die Stiftung die Lehrtätigkeit des Preisträgers an der Fakultät. Die Auszeichnung erinnert an den Chemiker Prof. Wilhelm Manchot (1869 - 1945), der von 1914 bis 1935 Professor und Direktor des Anorganisch-Chemischen Instituts der damaligen Technischen Hochschule München war. Herausragend sind auch seine Verdienste als Hochschullehrer. Er übersetzte das bis heute unter der Bezeichnung „Hollemann-Wiberg" jedem Studenten bekannte Standardwerk der Anorganischen Chemie ins Deutsche.
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