Sommervorlesung: Chancengleichheit in Europa?
03.06.2008, Aktuelle Meldungen
Die Legitimität der Unionsbürgerschaft in Deutschland: Ergebnisse eines Umfrageprojekts - dieses Thema steht im Zentrum der Sommervorlesung des Südbayerischen Fernstudienzentrums an der TU München am Donnerstag, 5. Juni 2008, 18.00 Uhr im Hörsaal 1402. Referent ist Prof. Holger Lengfeld, FernUniversität in Hagen, Soziologische Gegenwartsdiagnosen – Ernsting´s Family Stiftungsprofessur.
Die europäische Union ist in den letzten Jahren in schwieriges Fahrwasser geraten. Mit der Aufnahme zahlreicher neuer Mitglieder sind die Interessenlagen im europäischen Club heterogener geworden. Der Entwurf einer europäischen Verfassung ist erst in einigen Mitgliedstaaten der EU abgelehnt und auf dem letzten EU-Gipfel gerade noch gerettet worden. Vielerorts wurde Euroskepsis laut, nicht zuletzt in Deutschland, dem größten Nettozahler der EU. Wächst Europa dennoch weiter zusammen, wie man aus dem Munde vieler europafreundlicher Politiker immer wieder hört, oder befindet sich die europäische Einigung im Niedergang?
In seinem Vortrag wird Prof. Dr. Holger Lengfeld berichten, auf welche Weise die Bürgerinnen und Bürger Deutschlands die europäische Einigung bewerten. Im Mittelpunkt des Vortrags stehen neuere und durchaus erstaunliche Umfrageergebnisse zur Akzeptanz der Unionsbürgerschaft. Der Begriff der Unionsbürgerschaft bezeichnet vor allem das Recht der wirtschaftlichen, politischen und sozialen Teilhabe von EU-Bürgern in anderen EU-Ländern als dem ihrer Herkunft. Die präsentieren Umfrageergebnisse zeigen, dass die Deutschen den Bürgerinnen und Bürgern aus anderen Ländern der Europäischen Union, die in Deutschland leben, in hohem Maße die gleichen Chancen zum Beispiel bei der Vergabe von Arbeitsplätzen zubilligen wie sich selbst. Welche Konsequenzen diese Befunde für die Zukunft Europas bedeutet, darüber können die Zuhörerrinnen und Zuhörer mit Prof. Lengfeld im Anschluss an den Vortrag diskutieren.
Kontakt: studienzentrum.muenchen@zv.tum.de