Absolventen der TU München gewinnen Stahlbau-Förderpreis 2008
20.05.2008, Aktuelle Meldungen
So könnte das Fußballstadion aussehen, mit dem sich die Stadt Krakau als Austragungsort für die Fußballeuropameisterschaft 2012 bewerben wird. David Kosdruy und Eike Schling von der Technischen Universität München (TUM) präsentierten als Diplomarbeit am Lehrstuhl für Tragwerksplanung diesen Entwurf, dessen filigrane spiralförmige Struktur nicht nur die Prüfer überzeugte, sondern nun auch bei den Juroren von Bauen mit Stahl e.V. auf große Resonanz stieß. Die beiden Diplomanden werden 2008 mit dem renommierten "Förderpreis des Deutschen Stahlbaues" geehrt.
Die Arbeit „Stadion in Krakau unter Anwendung parametrischer Designsoftware" beeindruckte die Juroren vor allem wegen der innovativen Formgebung und dem für eine Diplomarbeit sehr hoch entwickelten Ausarbeitungsstand. "Der Entwurf des Stadions zeichnet sich durch eine große Systematik hinsichtlich der Tagwerksgenese sowie seiner räumlichen und funktionalen Umsetzung aus und berücksichtigt in hohem Maße nutzungstechnische Anforderungen", heißt es in der Laudatio. Diplomarbeiten im Bereich der Tragwerksplanung müssen stets hohen Ansprüchen gerecht werden. An der Schnittstelle zwischen Architektur und Bauingenieurwesen sollen sie ein innovatives Design aufweisen und gleichzeitig statischen und konstruktiven Anforderungen in besonderer Weise entsprechen. Bei einem Fußballstadion kommt erschwerend hinzu, dass die FIFA den Planern eine Reihe von Auflagen macht: Wie viele Sitzplätze ein Stadion hat, wie gut man von den einzelnen Plätzen auf das Fußballfeld sehen kann und sogar wie breit ein einzelner Sitz sein darf, wird genau festgeschrieben.
All diese Auflagen zu erfüllen, ist David Kosdruy und Eike Schling gelungen. Für die Arbeit, die von Professor Rainer Barthel und Dipl.-Ing. Lars Schiemann vom Lehrstuhl für Tragwerksplanung an der Fakultät für Architektur betreut wurde, verwendeten sie eine parametrische Designsoftware. Diese ermöglicht es, Form und Tragwerk der Stadionhülle über einzelne Parameter zu steuern und so durch schrittweise Feinjustierung zu optimieren. Ist das Bauwerk am Computer endgültig konstruiert, kann per Knopfdruck jeder einzelne Stab des Tragwerks an der Fräsmaschine hergestellt werden. Komplizierte Umrechnungen für das Modell aber auch später für das Bauwerk sind nicht mehr notwendig.
Der Förderpreis für den Nachwuchs der Architekten und Bauingenieure, der keine feste Themenstellung hat, prämiert alle zwei Jahre fortschrittliche Ideen und Lösungen für Stahlkonstruktionen auf den Gebieten des Hoch- und Brückenbaues.
Kontakt: presse@tum.de
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