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Neues Angebot des Brustzentrums am Klinikum rechts der Isar:

Gentest kann Brustkrebs-Patientinnen unnötige Chemotherapie ersparen

Klinikum rechts der Isar Foto: Carmen Borchardt / MRI

11.11.2011, Aktuelle Meldungen

Das Interdisziplinäre Brustzentrum am Klinikum rechts der Isar der TU München bietet ab sofort seinen Patientinnen den weltweit ersten Gensignaturtest an, der lokal durchgeführt werden kann. Der Test unterscheidet bei Patientinnen mit hormonsensiblem Brustkrebs zwischen hohem und niedrigem Risiko. Niedriges Risiko bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit einer Metastasierung innerhalb von zehn Jahren unter zehn Prozent liegt. Bei diesen Patientinnen kann aufgrund der sehr guten Prognose auf eine Chemotherapie verzichtet werden.

Mit dem neuen, sogenannten EndoPredict Test wird nach einer Operation das dabei entnommene Gewebe zusätzlich zur herkömmlichen histopathologischen Analyse mit gentechnologischen Methoden untersucht. Er ermöglicht eine Prognose, welche Patientinnen einen hohes Metastasenrisiko haben und daher von einer Chemotherapie profitieren und bei welchen Patientinnen man darauf verzichten kann. „Chemotherapien sind für Krebspatientinnen nicht nur eine leidvolle und kräftezehrende Prozedur. In der Mehrzahl der Fälle sind sie sogar nutzlos. Dieser Test kann helfen, die Therapie gezielter auszuwählen“, sagt Prof. Marion Kiechle, Leiterin des Interdisziplinären Brustzentrums.

Patientinnen, für die der Test ein niedriges Risiko ermittelt, können guten Gewissens alleine mit einer antihormonellen Behandlung therapiert werden. Dabei setzen die Ärzte sogenannte Aromatase-Hemmer ein, die die Bildung des weiblichen Sexualhormons Östrogen bremsen. Durch dessen Entzug wird das Wachstum der hormonabhängigen Krebszellen vermindert. Von dieser Möglichkeit, auf eine Chemotherapie zu verzichten, werden zahlreiche Frauen profitieren: Prof. Kiechle geht davon aus, dass am Brustzentrum etwa 60 Prozent aller Patientinnen in die Niedrig-Risiko-Gruppe fallen.

Wie sich die Vorteile des neuen Verfahrens genau auswirken, wollen die Mediziner des Brustzentrums in einer wissenschaftlichen Studie überprüfen. Seit Anfang November werden am Klinikum rechts der Isar die Gewebeproben aller neu operierten Patientinnen mit hormonsensiblem Brustkrebs mit dem neuen Test untersucht. Eine Polymerase-Kettenreaktion erbringt dabei ein sogenanntes mRNA-Profil. Mit Hilfe dieser zellulären „Blaupause“ kann ein verlässlicher Rückschluss auf die Prognose der Patientin gemacht werden.

Das Testergebnis liegt innerhalb von 24 Stunden vor. Ringversuche haben eine sehr hohe Verlässlichkeit und Reproduzierbarkeit des Tests gezeigt", bestätigt Prof. Heinz Höfler, Direktor des Instituts für Pathologie am Klinikum rechts der Isar.

Kontakt: presse@tum.de

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