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TU München forscht in europäischem Elektromobilitätsprojekt:

Ökostrom für Elektro-Tankstellen

Intelligente Stromverteilung soll in Zukunft sicherstellen, dass Stromtankstellen nur Öko-Strom liefern.

08.03.2011, News

Ingenieure der Technischen Universität München (TUM) erforschen jetzt, wie durch geschicktes Energiemanagement die Elektrotankstellen der Zukunft vollständig mit Ökostrom versorgt werden können. Die Wissenschaftler sind mit diesem Projekt eingebunden in ein Konsortium europäischer Industrie- und Forschungspartner, das standardisierte Anschlüsse für Elektro-Wechselbatterien entwickelt. Das Konsortium „Easybat“ wird von der Europäischen Kommission mit 2,2 Millionen Euro unterstützt.

Die geringe Reichweite von Elektromobilen könnte in Zukunft dadurch überwunden werden, dass an Elektrotankstellen einfach die Batterie gewechselt wird. Das langwierige Aufladen der Batterie würde dann an der Tankstelle geschehen. Ein Problem: Die Strommenge aus erneuerbaren Energieträgern wie Wind und Sonne schwankt je nach Wetterlage. Elektrotankstellen würden jedoch konstant große Mengen erneuerbarer Energie benötigen, damit der Elektromobilverkehr auch keine indirekten Emissionen verursacht. Ingenieure um Prof. Thomas Hamacher vom Lehrstuhls für Energiewirtschaft und Anwendungstechnik arbeiten daher an intelligenten Energiemanagementsystemen, die dafür sorgen, dass die Wechselbatterien auch wirklich ausschließlich mit Ökostrom aufgeladen werden können.

Die Münchener Forscher sind eingebunden in das Projekt „Easybat“, in dem elf europäische Partner Standards für Elektroautos entwickeln. Mit diesen soll es europäischen Automobil- und Batterieherstellern erleichtert werden, Elektroautos mit wechselbaren Batterien zu bauen. Dazu werden standardisierte Automobilkomponenten und Schnittstellen entwickelt, mit deren Hilfe die Technologie für einen Batteriewechsel auf einfache Weise in Elektroautoplattformen integrierbar ist.

Die Easybat-Lösung wird aus standardisierten Schnittstellen bestehen, um eine Batterie schnell und sicher ein- und ausbauen zu können; die Anschlüsse bilden die Schnittstellen zwischen Auto, Batterie, dem Kommunikationsnetzwerk und dem Batteriekühlsystem. Die technischen Daten entsprechen dabei den europäischen Industrie- und Sicherheitsstandards. Die Lösung wird in Vollelektroautos integriert und in eingebautem Zustand getestet werden, um sicherzustellen, dass die Kriterien für die Serienfertigung sowie europäische Sicherheitsnormen eingehalten werden.

Nach Abschluss des Projekts wird Easybat eine marktfähige Lösung für Wechselbatterie-Integrationskomponenten der nächsten Generation sowie Konstruktionspläne vorliegen haben, die für unterschiedliche Arten von Batterien geeignet sind, nicht nur für eine einzige, genormte Batterie. Autohersteller, die sich auf ihre firmeneigene Batterietechnologie konzentrieren möchten, können dies tun und dabei dennoch ihre Technologie in eine Elektroautoplattform mit wechselbaren Batterien integrieren.

Als Teil des Siebten EU-Rahmenprogramms (FP7) ist Easybat ein zweieinhalbjähriges Projekt, das bis Juni 2013 laufen soll. Die Europäische Kommission wird 2,2 Millionen Euro zur Finanzierung beitragen.

Zu den Mitgliedern des Konsortiums gehören Better Place (Israel) als Koordinator des Konsortiums, Ernst & Young (Israel) als Projektadministrator, Technische Universität München (Deutschland), Renault (Frankreich), RWTH Aachen (Deutschland), KEMA (Niederlande), Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (Deutschland), Dänisches Technologisches Institut (Dänemark), TÜV Rheinland (Deutschland), Universität Haifa (Israel), Continental (Deutschland).

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