Pflanzenextrakt als neue Therapie für Heuschnupfen
28.04.2011, Aktuelle Meldungen
Mithilfe eines Pflanzenextrakts Heuschnupfen bekämpfen – dass das funktioniert, haben Forscher des Zentrums Allergie & Umwelt (ZAUM) der Technischen Universität München und des Helmholtz Zentrums München in einer klinischen Studie gezeigt. Allergische Symptome wurden signifikant besser gelindert als bei den üblichen Histamin-Rezeptor-Antagonisten. Wie effektiv der Extrakt ist und wie er wirkt, stellen die Wissenschaftler im Journal of Allergy and Clinical Immunology vor.
Mithilfe eines Pflanzenextrakts Heuschnupfen bekämpfen – dass das funktioniert, haben Forscher des Zentrums Allergie & Umwelt (ZAUM) der Technischen Universität München und des Helmholtz Zentrums München in einer klinischen Studie gezeigt. Allergische Symptome wurden signifikant besser gelindert als bei den üblichen Histamin-Rezeptor-Antagonisten. Wie effektiv der Extrakt ist und wie er wirkt, stellen die Wissenschaftler im Journal of Allergy and Clinical Immunology vor.
Bisher galten Anti-Histamin-Medikamente als Mittel der Wahl um den Symptomen von Heuschnupfengeplagten zu begegnen. Dr. Adam Chaker und Prof. Carsten Schmidt-Weber belegten nun aber in einer randomisierten Doppelblindstudie, dass der Pflanzenextrakt Ze 339 (Petasol butenoate complex) schneller und wirksamer zugeschwollene Nasenschleimhäute bekämpft. Aber nicht nur im akuten Fall scheint der Extrakt zu wirken – „Die Daten suggerieren auch einen präventiven Effekt, der weiter untersucht werden muss“, sagt Schmidt-Weber, Leiter des Zentrums Allergie & Umwelt. Die Ergebnisse versprechen eine Verbesserung der Lebensqualität von Allergikern.
Der Pflanzenextrakt als Präparat ist bisher nur in der Schweiz und Südkorea zugelassen, darum müssen weitere Studien durchgeführt werden, um demnächst auch die Verschreibung auf dem deutschen Markt zu ermöglichen.
In der westlichen Welt sind Allergien im Vormarsch. Laut Prognose werden bis Mitte dieses Jahrhunderts 40 Prozent der Bevölkerung für Allergene sensibilisiert sein, und von diesen werden etwa 50 Prozent Symptome einer allergischen Erkrankung aufweisen. Gegenwärtig sind bereits 20 Prozent der nordeuropäischen Bevölkerung gegen in der Luft enthaltene Allergene wie Gras- und Birkenpollen sensibilisiert.
Hintergrund:
Das Zentrum Allergie & Umwelt (ZAUM) in München ist eine gemeinsame Einrichtung von Technischer Universität München und Helmholtz Zentrum München. Die in der deutschen Forschungslandschaft einzigartige Kooperation dient der fachübergreifenden Grundlagenforschung und Verknüpfung mit Klinik und klinischen Studien. Durch diesen translationalen Ansatz lassen sich Erkenntnisse über molekulare Entstehungsmechanismen von Allergien in Maßnahmen zu ihrer Vorbeugung und Therapie umsetzen. Die Entwicklung wirksamer, individuell zugeschnittener Therapien ermöglicht betroffenen Patienten eine bessere Versorgung.
Original-Publikation:
Dumitru A.F. et al (2011), Petasol butenoate complex (Ze 339) relieves allergic rhinitis-induced nasal obstruction more effectively than desloratadine, Journal of Allergy and Clinical Immunology
Ansprechpartner:
Prof. Carsten B. Schmidt-Weber
Direktor des Zentrums für Allergie & Umwelt (ZAUM)
Biedersteiner Str. 29, 80802 München
Tel.: 089 4140 3450
Fax: 089 4140 3452
E-Mail: zaum@tum.de
http://www.zaum-online.de
Kontakt: presse@tum.de