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An der Oberfläche ins Detail

Neutronenreflektometer REFSANS wird in Garching eingeweiht

12.09.2005, Pressemitteilungen

Die GKSS-Forschungszentrum Geesthacht GmbH weiht am Mittwoch, den 14. September 2005 um 14 Uhr gemeinsam mit der Technischen Universität München an der Forschungsneutronenquelle Heinz Maier-Leibnitz am Campus Garching das Neutronenreflektometer REFSANS ein.

Dieses weltweit einmalige und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 3,3 Millionen Euro finanzierte Gerät ermöglicht besonders die Strukturforschung an komplexen biologischen aber auch magnetischen Grenzschichten, die zwischen einem Nano- bis hin zu wenigen Mikrometern klein sind.

Zu diesen Grenzschichten gehören beispielsweise bioverträgliche Oberflächen aus synthetischen Polymeren, die Entzündungen auf Transplantaten verhindern können. Außerdem könnten mit ihnen intelligente Biosensoren entwickelt werden, die Rauschgifte im menschlichen Körper aufspüren oder Arzneimittel auf ihre Wirksamkeit testen. Die hierfür zu untersuchenden Schichten werden an der Luft analysiert und sind meistens weich und flüssig, müssen also waagerecht stehend untersucht werden. Das Neutronenreflektometer REFSANS ermöglicht es, die Strukturen dieser Untersuchungsobjekte vielschichtig abzubilden, ohne die Probe bewegen zu müssen. Die Wissenschaftler können dabei neuartige Streugeometrien einstellen, sowie die Auflösung variieren, um feinere Strukturbestimmungen durchzuführen als dies an anderen Anlagen bislang möglich ist. Nicht nur Schichtdicken sind so messbar, vielmehr erlaubt REFSANS auch die Beurteilung, ob die Schichten homogen oder lateral strukturiert sind oder zum Beispiel Löcher enthalten.

Da Neutronen selbst winzige Magnete sind, eignen sie sich außerdem hervorragend zur Untersuchung von magnetischen Grenzflächen und Nanostrukturen. Die Forschung an REFSANS wird sich daher auch mit neuartigen magnetischen Materialien für Computerfestplatten mit höherer Speicherdichte oder dem neuen Magnetic Random Access Memory (MRAM) befassen, das in Zukunft in Konkurrenz zu den bisherigen Halbleiterspeichern von Computern treten wird. „Der Aufbau von bioverträglichen Grenzschichten zwischen lebensfeindlichen Festkörpern wie Metall oder Plastik und lebender Materie gewinnt in Wissenschaft und Wirtschaft immer stärkere Bedeutung, erfordert jedoch die Zusammenarbeit von Biologen, Chemikern und Physikern unterschiedlichster Institute“, erläutert der GKSS-Physiker und Projektleiter Reinhard Kampmann.




REFSANS wird deshalb in Zukunft von vielen in- und ausländischen Forschungsgruppen genutzt und hierbei von Experten der GKSS unter der wissenschaftlichen Leitung von Professor Andreas Schreyer bei materialwissenschaftlichen Aufgabenstellungen unterstützt. Die biologische Expertise wird unter der Leitung von Professor Joachim Rädler der Ludwig-Maximilians-Universität München mit Unterstützung von Professor Erich Sackmann von der Technischen Universität eingebracht.

Zur Umsetzung der physikalischen Konzepte von REFSANS war eine enge Kooperation zwischen Ingenieuren, Technikern und Physikern erforderlich. Die sechsjährige Konstruktion und Fertigung erfolgte durch das Technikum der GKSS in Geesthacht. Der Detektor des REFSANS wurde im Rahmen dieses Projektes entwickelt und später unter GKSS-Lizenz von der Firma DENEX-Detektoren für Neutronen und Röntgenstrahlung GmbH aus Lüneburg gefertigt.

Die Abkürzung REFSANS steht für Reflektometer mit (Grazing Incidence) SANS Option,
SANS: Small-angle neutron scattering (Kleinwinkelstreuung)




Hinweise für die Redaktionen:
Die Einweihung von REFSANS findet am 14.09.2005 um 14 Uhr am Forschungsgelände Garching der TU München (Physik Department, James-Franck-Straße, Hörsaal 1) statt.
Wenn Sie als Medienvertreter an der Eröffnung von REFSANS teilnehmen möchten und ein detailliertes Programm der Veranstaltung wünschen, bitten wir um vorherige Anmeldung (Kontakt: Ingrid Scholz, Presse & Kommunikation der TU München, Tel. (089) 289 12890, scholz.i@zv.tum.de. Ohne Anmeldung ist der Einlass aus sicherheitstechnischen Gründen nicht möglich.


Weitere fachliche Auskünfte sowie Bildmaterial erhalten Sie von:

Prof. Dr. Andreas Schreyer
Institut für Werkstoffforschung
Abteilung Neutronen/Synchrotonstreuung
GKSS-Forschungszentrum Geesthacht GmbH
Max-Planck-Straße 1
21502 Geesthacht
web: http://genf.gkss.de
e-mail: andreas.schreyer@gkss.de
Tel. : +49 4152 87-1254


Dr. Torsten Fischer
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
GKSS-Forschungszentrum Geesthacht GmbH
Max-Planck-Straße 1
21502 Geesthacht
Telefon: +49 (0) 41 52 / 87 - 1677
Internet: www.gkss.de

Kontakt: presse@tum.de

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