Karrieresprung: Vom Juniorprofessor zum Ordinarius
Jürgen Geist auf TUM-Lehrstuhl für „Aquatische Systembiologie“ berufen
02.09.2010, Press releases
Die Technische Universität München (TUM) hat den Juniorprofessor Dr. Jürgen Geist (33) auf den neu geschaffenen Lehrstuhl für "Aquatische Systembiologie" berufen. Sie setzt damit das Signal, dass für Nachwuchswissenschaftler ein Karrieresprung an der eigenen Universität möglich ist, wenn sie herausragend qualifiziert sind.
TUM-Präsident Prof. Wolfgang A. Herrmann hat auf Vorschlag des fakultätsübergreifenden Berufungsausschusses den seit 2007 am Wissenschaftszentrum Weihenstephan tätigen Juniorprofessor Dr. Jürgen Geist auf einen Lehrstuhl berufen, der für die "Aquatische Systembiologie" geschaffen wurde. Bereits zum 16. August folgt Jürgen Geist dem Ruf und hat den neuen Lehrstuhl übernommen. Vorausgegangen war eine internationale Begutachtung, die dem jungen Nachwuchswissenschaftler hervorragende Leistungen in Forschung und Lehre sowie eine exzellente Entwicklungsperspektive attestierten. In den neuen Lehrstuhl wird im Jahre 2012 das Extraordinariat Limnologie mit der Forschungsstation Iffeldorf integriert, wenn der derzeitige Inhaber dieser Professur in den Ruhestand tritt.
„Dieser an deutschen Universitäten immer noch ungewöhnliche Karrieresprung soll von überdurchschnittlich talentierten und leistungsstarken Nachwuchskräften als Signal verstanden werden: Wer nach internationalen Standards zu den Besten gehört, ist bei der Technischen Universität München, unabhängig von der bisherigen Wirkungsstätte, gefragt", so Präsident Herrmann. Es gehöre zur Qualität einer Universität, das Zukunftspotential junger Wissenschaftler aus den eigenen Reihen frühzeitig zu erkennen und dann auch beherzt zu handeln. "Wir dürfen nicht warten, bis uns die stärksten Leistungsträger der jungen Generation von unseren Wettbewerbern im In- und Ausland abgejagt werden." Die Qualifizierungsprofessuren (z.B. Juniorprofessor) müssten in einem streng wettbewerblichen Hochschulsystem eine faire Chance zum Aufstieg bieten.
„Wasser“ und „Biodiversität“, zwei Kernthemen der „Aquatischen Systembiologie“, sind international von zentraler und wachsender Bedeutung. In seiner Forschung entwickelt Prof. Jürgen Geist systembiologische Modelle zur zeitlichen und räumlichen Verteilung von
Biodiversität in Gewässer-Ökosystemen, die molekularbiologische und ökologische Ansätze integrieren. Themenschwerpunkte bilden dabei Fragen zur aquatischen Habitatqualität, zu genetischen und demografischen Populationsstrukturen bei Fischen und Muscheln, zu aquatischen Nahrungsnetzen und zur Entwicklung von Stress-Biomarkern als Indikatoren der Schadstoffbelastung in Gewässern.
Für seine Forschungsarbeiten wurde Geist mit mehreren internationalen Preisen ausgezeichnet und 2010 in das neu geschaffene Förderkolleg der Bayerischen Akademie der Wissenschaften berufen. Mit seiner Ernennung durch die TUM gehört Prof. Jürgen Geist zu den jüngsten Ordinarien in Deutschland.
Porträt von Prof. Geist zum Download:
http://mediatum2.ub.tum.de/node?id=997206
Hintergrundinformationen zur Arbeit von Prof. Geist:
Artikel in „Faszination Forschung“ Ausgabe 6 vom Juni 2010: „Forschung im Fluss“, im Internet: http://portal.mytum.de/pressestelle/faszination-forschung/2010nr6/04_Flussforschung.pdf/download
Presseinformation vom 23.01.2009: „Genetische Vielfalt im Fluss - Muschel und Bachforelle brauchen integrierten Schutz“, im Internet: http://portal.mytum.de/pressestelle/pressemitteilungen/news_article.2009-01-22.4032988401
Kontakt: presse@tum.de
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