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Universität, Schulen, Unternehmen und Wissenschaftszentrum gründen Straubinger Cluster

TU München schließt sich mit Beruflichen Schulen zusammen

Erst Berufsausbildung, dann Studieren - diesen Weg fördert der Schulcluster Straubing. (Bild: Franz Pfluegl/Fotolia)

29.06.2010, Press releases

Schüler schauen Wissenschaftlern über die Schulter, aktuelle Forschungsergebnisse fließen in den Unterricht ein, Lehramtsstudenten üben frühzeitig im Klassenzimmer: Um sich gegenseitig zu unterstützen und zu bereichern, gründen die Technische Universität München (TUM), vier Berufliche Schulen, vier Unternehmen, das Wissenschaftszentrum Straubing und der Arbeitskreis SchuleWirtschaft am 8. Juli den Beruflichen TUM-Schulcluster Straubing. Mit diesem Modell der Schulpartnerschaften knüpft die TUM in ganz Bayern ein einzigartiges Netzwerk.

Obwohl Schule und Hochschule aufeinander angewiesen sind und viele gleiche Ziele haben, leben sie oft nebeneinander her. Die TU München kooperiert deshalb bereits seit Jahren mit einzelnen Partnerschulen. In der jüngsten Zeit hat sie den Austausch durch die Gründung von regionalen Zusammenschlüssen deutlich intensiviert. Am Donnerstag, 8. Juli, unterschreiben nun der Bayerische Staatsminister für Unterricht und Kultus, Dr. Ludwig Spaenle, TUM-Präsident Wolfgang A. Herrmann, Vertreter der Schulen, Unternehmen und des Wissenschaftszentrums Straubing sowie der Landrat von Straubing-Bogen und der Oberbürgermeister von Straubing in der Joseph-von-Fraunhofer-Halle die Urkunde für den fünften TUM-Schulcluster.

Das Besondere des Straubinger Verbundes: Zum ersten Mal konzentriert sich die Zusammenarbeit ausschließlich auf Berufliche Schulen. „Die Studenten der TUM kommen nicht mehr nur von den Gymnasien. Viele haben eine Berufsausbildung absolviert und sich über Berufliche Schulen für das Studium qualifiziert“, sagt Prof. Manfred Prenzel, Dekan der TUM School of Education. „Sie bereichern die Lehrveranstaltungen mit ihren Erfahrungen aus der Berufspraxis. Deshalb ist uns wichtig, dass wir uns mit den Schülern schon vor ihrem Abschluss austauschen und Interesse für technisch-naturwissenschaftliche Studienfächer wecken können.“ Von hochqualifizierten Ingenieuren können später nicht zuletzt die am Cluster beteiligten Maschinenbau-Unternehmen profitieren.

Geplant sind gegenseitige Besuche: Schüler, Lehrer und Ausbilder erleben in Werkstätten und Laboren der TU München Forschung live, Wissenschaftler werden zu Vorträgen nach Straubing kommen. So erfahren beispielsweise die Berufsschüler für Elektrotechnik aus erster Hand, welche Fortschritte die TUM-Experten in diesem Fach gerade erreicht haben. Ganz praktisch steht die Universität den Schülern bei Projekten oder Wettbewerben zur Seite. Wer etwa bei „Formel 1 in der Schule“ antritt, kann den Bau seines Flitzers im Windkanal der Hochschule perfektionieren. Darüber hinaus stellt das Straubinger Wissenschaftszentrum für nachwachsende Rohstoffe, an dem die TUM beteiligt ist, Praktikumsplätze zur Verfügung. Wer sich anschließend für ein Studium an der TUM interessiert, den informiert die Studienberatung vor Ort an den Straubinger Schulen.

Die enge Anbindung der Clusterschulen an die TU München soll zudem befördern, dass neue Erkenntnisse aus der Forschung rasch den Weg in den Unterrichtsstoff finden. Prof. Manfred Prenzel erläutert: „Mit unserer neuen Fakultät für Lehrerbildung, der TUM School of Education, wollen wir an der TU München die Fachwissenschaften noch enger mit den Fachdidaktiken verzahnen. Der Unterricht soll helfen, dass sich die Schüler auch mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen befassen und sie nachvollziehen können.“ Über Lehrerfortbildungen oder auch über Wissenschaftstage und Lernprojekte gelangen die didaktisch aufbereiteten Forschungsergebnisse in die Schule – und der Unterricht wird aktueller und spannender. Das gilt gleichermaßen für die Erkenntnisse der Bildungsforscher der TU München. Die Clusterschulen werden die Wissenschaftler dabei unterstützen, neue Konzepte zur Unterrichtsgestaltung und zur Verbesserung der Lehrqualität zu bewerten.

Nicht zuletzt profitiert die Hochschule bei der Lehrerausbildung. Diese umfasst an der TUM bereits ab dem ersten Semester Schulpraktika, die eng mit dem universitären Seminarprogramm verflochten sind und deren Betreuung im Schulcluster auf vielen Schultern ruhen wird.

Partner der Technischen Universität München im Beruflichen Schulcluster Straubing:

  • Staatliche Fachoberschule und Berufsoberschule Straubing (Cluster-Koordinator)  
  • Staatliche Fraunhofer- Berufsschule I Straubing-Bogen mit Staatlicher Fachschule für Elektrotechnik 
  • Staatliche Berufsschule II Straubing-Bogen 
  • Staatliche Berufsschule III Straubing-Bogen 
  • Dienststelle des Ministerialbeauftragten für die Fachoberschulen und Berufsoberschulen in Ostbayern  
  • Wissenschaftszentrum Straubing  
  • Sennebogen Maschinenfabrik GmbH 
  • STRAMA-MPS Maschinenbau GmbH & Co. KG 
  • Schnupp GmbH & Co. Hydraulik KG 
  • Zeitungsgruppe Straubinger Tagblatt/Landshuter Zeitung 
  • Arbeitskreise SchuleWirtschaft Straubing und Bogen 
Gründung des Schulclusters:
Donnerstag, 8. Juli, 14 Uhr, Joseph‐von‐Fraunhofer‐Halle, Am Hagen 75, 94315 Straubing

Musikalische Eröffnung: Rebecca Ostermeier und StD Wolfgang Boiger (Staatl. Berufsschule II Straubing‐Bogen)
Begrüßung: Dr. Friedrich Heyder, Ministerialbeauftragter FOS/BOS Ostbayern
Grußworte: Markus Pannermayr, Oberbürgermeister der Stadt Straubing / Alfred Reisinger, Landrat des Landkreises Straubing‐Bogen
Ansprache: Dr. Ludwig Spaenle, Bayerischer Staatsminister für Unterricht und Kultus
Musikstück
Festvortrag: Prof. Wolfgang A. Herrmann, Präsident der Technischen Universität München
Musikstück
Podiumsdiskussion „Neue Chancen für die berufliche Zukunft“, Moderation: Sonja Ettengruber (Zeitungsgruppe Straubinger Tagblatt/Landshuter Zeitung)
Vorstellung des Clusterprogramms: Dr. Friedrich Heyder, Ministerialbeauftragter FOS/BOS Ostbayern
Vertragsunterzeichnung
Musikstück
Stehempfang

Presse-Ansprechpartner bei der Gründung: Klaus Becker, TU München, Tel.: 0162 29 53 123

Kontakt: presse@tum.de

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