Direkt zum Inhalt springen
login.png Login join.png Register    |
de | en
MyTUM-Portal
Technische Universität München

Technische Universität München

Sitemap > Presse & Kommunikation > Pressemitteilungen > Die Lage der Innovation: Mehr Geld ist nicht genug
auf   Zurück zu  Nachrichten-Bereich    vorhergehendes   Browse in News  nächster    

Expertenkommission fordert effizientere Förderung und bessere Rahmenbedingungen

Die Lage der Innovation: Mehr Geld ist nicht genug

Elektromobilität ist einer der Schwerpunkte des EFI-Gutachtens

24.02.2010, Pressemitteilungen

Deutschlands Forschungsförderung hat zu wenig Profil, es fehlt an klaren Zuständigkeiten und an Wirkungsforschung. Auch der Wissens- und Technologietransfer muss verbessert werden, etwa um Elektroautos auf die Straße zu bringen. Dies sind zentrale Forderungen aus dem jüngsten Gutachten der Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) zur Innovationsdynamik in Deutschland, das heute der Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel überreicht wurde. Nach einer Stellungnahme der Regierung wird sich im Mai der Bundestag damit befassen. Stellvertretende Vorsitzende der international besetzten EFI ist Prof. Ann-Kristin Achleitner vom KfW-Stiftungslehrstuhl für Entrepreneurial Finance, Technische Universität München.

20 Milliarden Euro fließen jährlich von Bund und Ländern in die Forschung an Universitäten und außeruniversitären Einrichtungen - doch heterogene Zuständigkeiten etwa von Bundes- und Landesministerien verschleppen an vielen Stellen eine dringend nötige strategische Fokussierung der Forschungs- und Innovationspolitik auf Kernthemen. Dies betrifft besonders die außeruniversitären Forschungsorganisationen Helmholtz- und Leibniz-Gemeinschaft sowie das System der Ressortforschungseinrichtungen von Ministerien: Den verschiedenen Forschungsprofilen und Aufgabenstellungen fehlt das strategische Dach, das Fraunhofer- und Max-Planck-Gesellschaft bereits zu einem hervorragenden internationalen Ruf verholfen hat.

„Das Modell der außeruniversitären Forschung gilt im Ausland als vorbildlich“, meint der EFI-Vorsitzende Dietmar Harhoff, Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität München. „Doch die Innovationskraft Deutschlands wird nur davon profitieren, wenn die Strukturen verbessert und dann die richtigen Anreize für den Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in wirtschaftliche Innovationen gesetzt werden.“ Dazu gehört auch eine ehrliche Wirkungsforschung, die den Erfolg forschungspolitischer Programme überprüft und öffentlich macht. Harhoff: „Geld gibt es immer zu wenig. Deshalb müssen Fördermittel nachprüfbar effizient und effektiv eingesetzt werden. Hier hat Deutschland immer noch Nachholbedarf.“

Mehr Mittel fordert die EFI allerdings für universitäre Forschung und Bildung. Der Ausbau der Hochschulforschung wie in anderen OECD-Staaten habe in Deutschland nicht stattgefunden, und die starke Bildungsexpansion sei offenbar zu Lasten der Forschung gegangen. Harhoff: „Deutschland braucht die Ideen, die in der öffentlichen Forschung entstehen. Doch damit diese Ideen auch zu Innovationen werden, müssen wir die öffentliche Forschung enger mit den Entwicklungsabteilungen der Unternehmen zusammenbringen.“ Denn was die Innovationsdynamik betreffe, habe Deutschland besonders in den wissensintensiven Dienstleistungen und in den Spitzentechnologien Aufholbedarf.

Als Beispiel für eine zukunftsträchtige Spitzentechnologie hat die EFI Elektromobilität untersucht. Zwar haben Bund und Länder bislang Innovationen in diesem Bereich vielfältig unterstützt, so stehen auf Bundesebene 500 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket II für 2009 und 2010 zur Verfügung. Doch die Anstrengungen müssen besser zwischen Bund, Ländern, Europäischer Union und Industrie abgestimmt werden. Prof. Ann-Kristin Achleitner, stellvertretende EFI-Vorsitzende und Ökonomin an der TU München, erläutert: „Derzeit haben wir in Deutschland 17 Modellregionen und Flottenversuche für Elektromobilität, hier verzetteln wir uns. Einige wenige, möglichst grenzüberschreitende Regionen reichen aus, in denen dann aber energisch Leitmärkte entwickelt werden müssen.“ Zudem würden deutsche Unternehmen in der Elektromobilität nicht ausreichend zusammenarbeiten. „Der Staat sollte Fördermittel nur gewähren, wenn Kooperationen zustande kommen. Außerdem kann der Staat die Unternehmen stärker als bisher in Standardisierungen unterstützen“, so Achleitner. Auch die steuerliche Begünstigung unternehmerischer Forschungsaufwendungen, verbesserte Rahmenbedingungen für Business Angels und Wagniskapital sowie eine stärkere Qualitätsorientierung an den europäischen Patentämtern wären nötig, um das Innovationsklima in Deutschland zu verbessern.

Die Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) berät die Bundesregierung. Sie analysiert Stärken und Schwächen des deutschen Innovationssystems im internationalen Vergleich und bewertet die Perspektiven des Forschungs- und Innovationsstandorts Deutschland. Die EFI formuliert ihre Empfehlungen für die nationale Forschungs- und Innovationspolitik jährlich in einem Gutachten.

Download des EFI-Gutachtens:

http://www.e-fi.de/90.html?&L=0 

Interview mit Prof. Ann-Kristin Achleitner und Prof. Dietmar Harhoff (in englischer Sprache):

Kontakt: presse@tum.de

Mehr Information

100214_Innovationsbericht.pdf Druckfassung der Pressemitteilung "Innovationsbericht", (Type: application/x-download, Größe: 169.4 kB) Datei speichern
EFI_report_news_release.pdf PDF version of news release "German government is advised to tune up the innovation engine", PDF version of English-language news release. (Type: application/pdf, Größe: 126.1 kB) Datei speichern

Corporate Communications Center

Public Relations Team
Arcisstr. 19
80333 München

Tel.: +49.89.289.22778
Fax: +49.89.289.23388

 presse@tum.de

Ansprechpartner

Termine heute

no events today.

Veranstaltungskalender