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EU unterstützt Forschung am FRM II:

2,2 Millionen Euro für die Neutronenforschung

Studenten aus ganz Europa lernen im FRM II, wie man mit Neutronen arbeitet

07.04.2009, Pressemitteilungen

Die Forschungs-Neutronenquelle Heinz Maier-Leibnitz (FRM II) der Technischen Universität München (TUM) hat 1,1 Millionen Euro an Drittmitteln aus dem 7. EU-Rahmenprogramm eingeworben. Zusammen mit EU-Geldern, die das Jülicher Zentrum für Neutronenforschung (JCNS) eingeworben hat, das am FRM II ebenfalls wissenschaftliche Geräte betreibt, sind es insgesamt sogar 2,2 Millionen Euro.

Die Mittel erhält die Garchinger Neutronenquelle als Mitglied des Forschungskonsortiums „Integrated Infrastructure Initiative for Neutron Scattering and Muon Spectroscopy“ (NMI3), das 23 Partner aus 14 Ländern zusammenführt. Außer dem FRM II sind 10 weitere europäische Forschungseinrichtungen beteiligt, die Instrumente zu Experimenten mit Neutronen und Myonen zur Verfügung stellen. „Die EU-Mittel unterstreichen erneut die internationale Bedeutung der Neutronenforschung in Garching,“ sagt Professor Dr. Winfried Petry, der Wissenschaftliche Direktor des FRM II. „Auch aus dem vorangegangenen 6. EU-Rahmenprogramm konnten wir schon erhebliche Summen einwerben.“

Ein wesentlicher Teil der eingeworbenen Mittel ermöglicht europäischen Neutronenforschern, den Zugang zum FRM II. Derzeit stellt die TUM ihren europäischen Messgästen 35 Prozent der gesamten Strahlzeit zur Verfügung. Mit der neuen Förderung, die rückwirkend ab dem 1. Februar läuft, werden insgesamt 160 Messtage finanziell gefördert. Die Nachfrage nach Messzeit aus Europa ist jedoch wesentlich höher, sodass nur ein Bruchteil der Forschungsanträge angenommen werden können. Ein Auswahlverfahren mit externen Gutachtern stellt sicher, dass nur die wissenschaftlich interessantesten Anträge zum Zuge kommen. „Nur, wer die besten Ideen hat, erhält die Messzeit“, sagt Dr. Jürgen Neuhaus, stellvertretender Wissenschaftlicher Direktor des FRM II und Koordinator des NMI3-Projektes an der TUM.

Etwa eine halbe Million Euro stehen für Entwicklungsprojekte zur Verfügung, die die Neutronenquelle auch in Zusammenarbeit mit Fakultäten der TUM verfolgen wird. Mit Professor Dr. Michael Sattler vom Lehrstuhl für Kernresonanzspektroskopie von Biomolekülen des Chemie Departments werden Methoden zur Strukturanalyse von Proteinen entwickelt, die zuvor mit Deuterium markiert wurden. Ein weiteres Projekt, das aus den EU-Geldern finanziert wird, ist die Entwicklung neuartiger Spiegel für die Neutronenleiter. Professor Dr. Peter Böni vom Lehrstuhl für Experimentalphysik III der Fakultät für Physik leitet diese Arbeiten. Auch zwei Wissenschaftler des FRM II sind federführend an NMI3-Projekten beteiligt: Dr. Karl Zeitelhack leitet die Gruppe, die neue Detektoren zur noch empfindlicheren Messung der Neutronenstrahlen entwickelt, und Dr. Jürgen Peters führt ein Projekt zum behälterfreien Schmelzen von Proben durch. Dr. Alexander Ioffe leitet eine Arbeitsgruppe des JCNS, die das magnetische Moment der Neutronen ausnützt, um hochauflösende Messungen in Nanostrukturen durchzuführen.

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