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Am 18. April soll „Münchner Erklärung zu Landmanagement“ unterzeichnet werden

Professor setzt sich für eine gerechtere Welt ein

Professor Holger Magel berät weltweit zu Landmanagement. Hier in der Provinz Shandong in China.

16.04.2008, Pressemitteilungen

Mehr als einer Milliarde Menschen leben in extremer Armut. Das bedeutet: Jedem Fünften steht weniger als ein US-Dollar pro Tag zur Verfügung. Um dies zu ändern, verpflichteten sich im Jahr 2000 rund 190 Regierungen weltweit, Hunger und Armut in der Welt bis zum Jahr 2015 zu lindern. Dies schrieben sie in den UN-Millenniums-Entwicklungszielen fest. Inzwischen ist die Hälfte der anberaumten Zeit um, was erreicht wurde, ist allerdings noch nicht zufriedenstellend. Am 17. und 18 . April treffen sich nun 150 Teilnehmer aus über 30 Ländern in München, um darüber zu beraten, wie mit Hilfe von Landmanagement die Millenniumsziele schneller erreicht werden können. Hinter dieser Konferenz steht Professor Holger Magel, Ordinarius für Bodenordnung und Landentwicklung an der Technischen Universität München (TUM), der sich weltweit für eine gerechtere Aufteilung von Land und Boden einsetzt.

Hunger und Armut hat in den Augen des Vermessungsingenieurs Holger Magel sehr viel mit gerechter Landverteilung zu tun. Denn Land ist mehr als ein Produktionsfaktor oder ein Wirtschaftsgut: Land steht auch für Werte wie Heimat, Überlebensgrundlage und Voraussetzung für individuelle Freiheit. Gleichzeitig ist Land ein von Regierungen besteuertes und von Interessengruppen begehrtes Objekt; es ist Instrument der Macht und der Abhängigkeit und oft eine Wurzel von Konflikten. Um für eine gerechtere Verteilung des begehrten Gut „Land“ zu sorgen, berät Holger Magel Regierungen und Entwicklungshilfeorganisationen weltweit.
Dabei kann er auf viele Jahre Erfahrung in der eigenen Heimat zurückblicken. In den 70iger und 80iger Jahre war Holger Magel für das Dorferneuerungsprogramm in Bayern zuständig. Diese Erfahrung im Bodenordnungs- und Landesentwicklungskonzept setzt er nun auch in der Entwicklungshilfe ein. Im Auftrag der bayerischen Staatsregierung und der Hanns-Seidel-Stiftung hat er bereits Dorferneuerung und Flurneuordnung in der bayerischen Partnerprovinz Shandong in China betrieben. Momentan berät er in Kambodscha wie Rechtssicherheit und ein ausgewogener Zugang zu Land gewährleistet werden kann. Inzwischen sieht er sich nicht mehr allein als Ingenieurwissenschaftler, sondern vielmehr als einen Grenzgänger zwischen Universität und Politik.

So ist es nicht verwunderlich, dass er bei der Konferenz, die er gemeinsam mit der Hanns-Seidel-Stiftung, der Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ) und dem Bundesministerium für Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ) veranstaltet, Politik und Landmanagement an einen Tisch bringen möchte. Denn gerade ein vernünftiger Umgang mit Grund und Boden könnte ein wichtiger Beitrag zum Erreichen der Millenniums-Entwicklungsziele sein.

Ziel der Konferenz ist es, am Freitag die „Münchner Erklärung zu Landmanagement und Landpolitik“ zu verabschieden. In dieser Erklärung soll es darum gehen, dass sich die Teilnehmer der Konferenz darauf verständigen, dass Wissenschaftler aus der Geodäsie, Geoinformatik und dem Landmanagement eine wichtige Rolle zur Erreichung der Millenniumsziele zu spielen haben und Landmanagement und Landpolitik auch in Zukunft im Zusammenspiel mit anderen Maßnahmen verstärkt eingesetzt werden soll. Magel: „Wir können hier in Deutschland nicht so tun, als gingen uns die Probleme im Rest der Welt nichts an!“.

Zur Konferenz und vor allem zur Abschlussdiskussion in deren Anschluss auch die Münchner Erklärung zum Landmanagement unterzeichnet werden soll, sind Journalisten herzlich willkommen. Hier sprechen Dr. Christian Ruck (MdB), Albert Engel (GTZ), Dr. Christoph Kessler (KFW), Willi Lange (Hans-Seidel-Stiftung) und Dr. Karl-Friedrich Thöne (DVW). Das Podium findet am Freitag, 18. April 2008, von 13:00 bis 15:30 Uhr im Konferenzzentrum der Hanns-Seidel-Stiftung, Lazarettsraße 33, 80636 München, statt.

Kontakt: presse@tum.de

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