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Neun neue Professoren am Wissenschaftszentrum Weihenstephan

18.10.2007, Pressemitteilungen

Zum Beginn des Wintersemesters kann das Wissenschaftszentrum Weihenstephan neun neue Professoren begrüßen. Sie stellten sich im Fachbereichsrat, dem Entscheidungsgremium der Fakultät, vor. Dekan Prof. Gerhard Wenzel zeigte sich hoch erfreut, dass es gelungen ist, innerhalb kurzer Zeit eine so große Anzahl neuer Kollegen zu berufen. Das sei herausragend.

Die neuen Professoren im Einzelnen:

Prof. Dr. Afroditi Kapurniotu (Fachgebiet Peptidbiochemie) hat in Tübingen und Athen Chemie studiert. Nach Postdoc-Aufenthalten an der Universität Tübingen und an der Rutgers University, USA, hat sie sich für das Fachgebiet Biochemie habilitiert. Zuletzt leitete sie an der RWTH Aachen die Forschungsgruppe „Bioorganische und medizinische Chemie“. In ihrer Forschung setzt sie das Peptid- und Protein-Engineering sowie die Peptidbiochemie bei der Aufklärung der molekularen Mechanismen von biologisch relevanten Polypeptidwechselwirkungen, Selbstassoziationen in supramolekularen Strukturen (z.B. bei der Alzheimer-Erkrankung) und anderen molekularen Erkennungsprozessen ein.

Prof. Dr. Martin Klingenspor (Fachgebiet Molekulare Ernährungsmedizin) kommt von der Universität Marburg. Der Biologe promovierte nach verschiedenen Auslandsaufenthalten in Marburg. Sein Forschungsinteresse liegt auf dem Bereich der Regulation des Energiehaushaltes und der ernährungsbedingten Adipositas (Fettleibigkeit). Damit verstärkt er diesen Schwerpunkt des Else Kröner-Fresenius-Zentrums für Ernährungsmedizin. Klingenspor gilt als weltweit angesehener und innovativer Adipositasforscher, der über langjährige Erfahrung in der Zusammenarbeit in Forschungsnetzwerken verfügt.

Prof. Dr. Bernhard Küster (Lehrstuhl für Bioanalytik) kommt aus der Industrie und war zuletzt Direktor der Massenspektrometrie und Proteomanalytik bei der Cellzome AG, Heidelberg. Seine ersten hochrangigen Publikationen stammen aus der Zeit als Doktorand und Postdoktorand in Oxford (Großbritannien) und Odense (Dänemark). Nach kurzer Zeit als Assistenzprofessor war der Chemiker seit 2000 in leitender Position bei Cellzome tätig. Vor allem dank seiner Initiative hat das Unternehmen in kurzer Zeit beachtliche Erfolge und hohes Ansehen im Bereich der Biotechnologie erworben. Küster beschäftigt sich mit der Entwicklung von proteomanalytischen Methoden zur Aufklärung von zellulären Protein-Interaktionen.

Prof. Dr. Harald Luksch (Lehrstuhl für Zoologie) ist Neurobiologe und kommt von der RWTH Aachen an die TU München. Er ist ein sehr gut ausgewiesener Forscher auf dem Ge-biet der visuellen und auditorischen Funktionen des Mittelhirndachs von Vögeln. Er hat be-sonderes Interesse für Bionik und engagiert sich in der Taskforce zum Aufbau eines Bionik-zentrums an der TUM.

Prof. Dr. Rainer Meckenstock (Lehrstuhl für Grundwasserökologie) ist Molekularbiologe. Er studierte und Konstanz und promovierte an der ETH Zürich. Er erforscht, wie Schadstoffe im Grundwasser mit Hilfe von Mikroorganismen abgebaut werden. Dabei verfolgt er einen sehr interdisziplinären Ansatz. So arbeitete er an der Universität Konstanz am Lehrstuhl für Mikrobielle Ökologie, später an der Universität Tübingen am Zentrum für Angewandte Geowissenschaften. Meckenstock ist nicht nur Professor an der TU München, er ist auch Direktor des Instituts für Grundwasserökologie am GSF - Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit, Neuherberg.

Prof. Dr. Annette Menzel (Fachgebiet Ökoklimatologie) ist in Weihenstephan bereits bekannt, weil sie hier zuletzt das Fach Ökoklimatologie vertretungsweise leitete. Sie untersucht die Auswirkungen des Klimawandels auf biologische Systeme. Großes öffentliches Interesse weckte eine Pan-europäische Studie über zeitliche Veränderungen der Vegetationsperioden und ihren Zusammenhang mit Temperaturtrends. Prof. Menzel ist Mitglied der Autorengruppe für den Weltklimabericht des IPCC, der jüngst mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde.

Prof. Dr. Hans Peter E. Schmid (Lehrstuhl für Atmosphärische Umweltforschung) war die vergangenen zehn Jahre an der renommierten University of Indiana, Bloomington (USA), im Bereich der Atmosphärenforschung tätig. Seine Forschungsarbeit orientiert sich an Fragen des Austausches von Spurenstoffen, Wasser, Wärme und Strahlung zwischen der terrestrischen Biosphäre und der Atmosphäre. Intensiv beschäftigt er sich mit der Rolle von terrestrischen Ökosystemen im Kohlenstoffhaushalt der Atmosphäre. Er leitet in Personalunion auch das Garmischer Institut für Atmosphärische Umweltforschung.

Prof. Dr. Chris-Carolin Schön (Lehrstuhl für Pflanzenzüchtung) hat an der Universität Hohenheim und der Oregon State University, USA, Agrarwissenschaften studiert. Nach der Promotion war sie drei Jahre bei der KWS Saat AG als Koordinatorin Biotechnologie für die Mais- und Rapszüchtung zuständig. Seit 1996 leitete sie die Landeszuchtanstalt der Universität Hohenheim. In dieser Funktion war sie in viele züchterische Themen involviert. Dazu gehören der Einsatz molekularer Marker, die Resistenzzüchtung gegen verschiedene Krankheitserreger und die Hybridzüchtung. Am Wissenschaftszentrum Weihenstephan möchte sie auch dazu beitragen, Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung in die Praxis umzusetzen.

Prof. Dr. Jörg Völkel (Fachgebiet Geomorphologie und Bodenkunde) war zuvor an den Universitäten Bonn, Mainz und Jena tätig und ist von der Universität Regensburg an das Wissenschaftszentrum Weihenstephan gewechselt. Er befasst sich mit Oberflächenprozessen, Fragen des Bodenschutzes und der Bodenökologie und betreut verschiedene Forschungsprojekte in Mitteleuropa, Nordamerika und Afrika. Ein Schwerpunkt sind Fragen des Globalen Wandels und der Kulturlandschaftsgenese hinsichtlich markanter Umbruchphasen im Zuge der Landnutzungsgeschichte. Förderung zur Grundlagenforschung erhält er u.a. von der DFG und der National Science Foundation der US-Regierung. Angewandte Forschungen werden von der Wirtschaft finanziert. Mit dem GFZ-Potsdam (Helmholtz) besteht eine Kooperation zur Einrichtung eines Global Change Observatory (GCO) in Zentralasien.

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