10. Präventionstagung an der TUM diskutiert den Einfluss von Führungskräften auf Körper, Geist und Seele
Warum wertgeschätzte Mitarbeiter gesünder sind
15.10.2007, Press releases
Führung durch Wertschätzung und ein gutes Vorbild erhalten die Gesundheit und reduzieren das Suchtpotenzial der Mitarbeiter. Doch diese Lebensweise muss von Führungskräften vorgelebt werden, wenn sich Mitarbeiter dafür begeistern sollen: Neue Erkenntnisse aus der Arbeitswelt, die auf dem 10. Präventionstag an der Technischen Universität München (TUM) in Weihenstephan von Präventions-Experten aus 68 Universitäten, Universitätskliniken und Fachhochschulen diskutiert wurden. Fazit: Wenn Alkohol, Tabletten und Zigaretten den Arbeitsalltag der Mitarbeiter prägen, können u.a. die Arbeitsbedingungen und das Verhalten der Vorgesetzten mitverantwortlich sein.
„Dieser Zusammenhang gilt nicht nur für den Körper, sondern auch für die Seele“, erklärt der Leiter der Tagung, Präventionsexperte Günter Schumann, 56, Mitarbeiterberater der Universität Oldenburg. Schumann verweist auf die stark gestiegenen Zahlen psychischer Erkrankungen am Arbeitsplatz. Einen wichtigen Grund sieht die aktuelle Forschung u.a. in der mangelnden Wertschätzung der Mitarbeiter durch überforderte Vorgesetzte.
„Allein schon regelmäßige, freundliche Ansprache, vorgelebte Gesundheit und positive Rückmeldungen über konkrete Leistungen und Erfolge lösen im Mitarbeiter positive Gefühle aus“, sagt Schumann. „Solche Führung durch Wertschätzung erhält die Gesundheit der Mitarbeiter“ – und kann Alkoholmissbrauch, Tablettensucht und Burn out vorbeugen.
Das ist nötig – wie die jüngsten Zahlen beweisen: Präventionsexperten rechnen damit, dass fast jeder 20. Mitarbeiter in deutschen Firmen alkoholkrank ist, weitere zehn Prozent sind deutlich gefährdet. Als alarmierend bewerten die Teilnehmer der Tagung das dramatische Anwachsen von psychischen Erkrankungen, die mittlerweile die vierthäufigste Ursache für Fehlzeiten in deutschen Unternehmen sind. Verschiedene Krankenkassen verzeichnen seit Mitte der 90er Jahre Steigerungsraten bei Krankmeldungen aufgrund psychischer Erkrankungen zwischen 50 – 70 Prozent.
„Vorbeugung gegen diese Leiden ist dringend notwendig“, sagt Präventionsexperte Schumann. „Sie muss bei den Gesunden anfangen, indem wir sie durch Wertschätzung stärken.“ Das ist nicht zuletzt im Interesse der Betriebe. Unternehmensberater kennen schon lange den Zusammenhang zwischen Wertschätzung der Mitarbeiter und wachsender Wertschöpfung für Unternehmen und Institutionen.
Kontakt: presse@tum.de
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