Strukturen und Prozesse der initialen Ökosystementwicklung
Neuer Sonderforschungsbereich/Transregio an der TU München
23.05.2007, Pressemitteilungen
Mit drei Lehrstühlen ist das Wissenschaftszentrum Weihenstephan der TU München am neuen Sonderforschungsbereich/Transregio 38 „Strukturen und Prozesse der initialen Ökosystementwicklung in einem künstlichen Wassereinzugsgebiet“ beteiligt.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft richtet zum 1. Juli 2007 elf neue
Sonderforschungsbereiche (SFB) ein. Wissenschaftler der TUM untersuchen mit
Forschern von der ETH Zürich und der BTU Cottbus (Sprecherhochschule) die
Frage, welche Strukturen und Prozesse sowie deren Wechselwirkungen die
Entwicklung in einem Ökosystem bzw. Landschaftsausschnitt während der
Initialphase steuern und wie sich Art und Intensität dieser Entwicklung von
der reiferer Entwicklungsphasen unterscheiden. Die zentrale Hypothese
lautet: Die Initialphase prägt die Entwicklung und definiert den späteren
Zustand von Ökosystemen.
Am Wissenschaftszentrum Weihenstephan sind Prof. Dr. Ingrid Kögel-Knabner
(Lehrstuhl für Bodenkunde), Prof. Dr. Hans Pretzsch (Lehrstuhl für
Waldwachstumskunde) und Prof. Dr. Jean Charles Munch (Lehrstuhl für
Bodenökologie) in den SFB/TR eingebunden. Sie befassen sich mit der Frage,
wie neues Leben im Boden entsteht, welchen Einfluss dabei Mikroorganismen
und Wasser haben und wie sich die Bodenstruktur verändert. Die notwendigen
Laboruntersuchungen werden am Wissenschaftszentrum Weihenstephan
durchgeführt. Mittels Modellierung werden die für kleinräumige Ausschnitte
ermittelten Ergebnisse auf das sich etablierende Gesamtsystem
übertragen.
Als gemeinsames zentrales Untersuchungsgebiet steht dem SFB/TR ein
künstlich geschaffenes rund sechs Hektar umfassendes Wassereinzugsgebiet im
Niederlausitzer Bergbaurevier zur Verfügung, das einer ungelenkten
Eigenentwicklung überlassen bleibt und somit die integrierte Betrachtung im
Landschaftsmaßstab erlaubt. Dieses Projekt ist mit seinem integralen,
systembezogenen Ansatz, der repräsentativen Größe des Untersuchungsgebietes
und den definierten Rand- und Anfangsbedingungen einzigartig in der
Untersuchung der Initialen Phase der Ökosystemgenese. Die Erkenntnisse sind
in grundlegender wie auch angewandter Hinsicht von großer Bedeutung,
insbesondere für den Umgang mit Landschaftsausschnitten, die durch
natürliche Ereignisse oder menschliche Nutzungsweisen in einen
Initialzustand der Ökosystemgenese zurückversetzt worden sind.
Weiterer SFB geht mit der vierten Verlängerung in die
Abschlussphase
Äußerst erfolgreich ist der Sonderforschungsbereich 607 „Wachstum und Parasitenabwehr“ (Sprecher Prof. Dr. Rainer Matyssek, Lehrstuhl für Ökophysiologie der Pflanzen), der zum vierten Mal verlängert wurde und jetzt in die Abschlussphase geht. Der SFB 607 bearbeitet eine zentrale Frage der pflanzlichen Biologie, inwieweit Wachstumssteigerung, als eine Voraussetzung der Konkurrenzstärke gegenüber Nachbarpflanzen, gleichzeitig zu Einschränkungen in der Parasitenabwehr führt. In der Abschlussphase werden die bisher gesammelten Ergebnisse zusammengeführt.
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