Neuer Weg in der Lehrerbildung – Fit für internationale Arbeitsmärkte
TU München startet Bachelor-/Master-Studium für das Lehramt an Gymnasien
22.05.2006, Pressemitteilungen
Studiengang „Naturwissenschaftliche Bildung Biologie/Chemie“: Start einer praxisnahen und wissenschaftsorientierten Ausbildung – Internationalisierung der gymnasialen Lehrerbildung – Neue Professur für Gymnasialpädagogik
Als erste bayerische Universität bietet die TU München (TUM) im
kommenden Wintersemester 2006/07 für die Fächer Biologie und Chemie
einen sowohl praxis- als auch wissenschaftsbezogenen modularen
Bachelor-/Masterstudiengang für das Lehramt an Gymnasien an. Im
Einklang mit dem Bologna-Prozess wird damit erstmals die Möglichkeit
eröffnet, nach einem erfolgreichen Bachelorstudium entweder im Rahmen
des Masterstudiums nach dem 9. Fachsemester das erste Staatsexamen
abzulegen oder aber in den Fachstudiengang Biologie oder Chemie zu
wechseln.
Die Einführung des neuen Studiengangs an der TUM ist Teil eines
umfassenden Maßnahmenpakets, das die universitäre Lehrerbildung
grundlegend reformieren, die Attraktivität des Lehrberufs in den
Naturwissenschaften erhöhen und Ressentiments gegen Naturwissenschaft
und Technik in der Gesellschaft entgegenwirken will. Das
„Zentralinstitut für Lehrerbildung und Lehrerfortbildung“ (ZLL) der TUM
bündelt auf diesem Sektor Ressourcen und Kompetenzen.
Dazu TU-Präsident Wolfgang A. Herrmann: “Unsere Fakultäten stehen
neuerdings auch in der Lehrerbildung im Wettbewerb um die besten
Konzepte und werden zu deren Umsetzung finanziell ausgestattet. Als
einzige Technische Universität Bayerns sind wir der
naturwissenschaftlich-technischen Lehrerbildung besonders verpflichtet.
Gleichzeitig will der neue Lehramtsstudiengang Biologie/Chemie den
Studierenden bis in das 6. Semester die Option offen lassen, ob sie
Gymnasiallehrer oder Chemiker oder Biologen werden wollen. In jedem
Fall werden die Absolventen für die internationalen Arbeitsmärkte –
auch als Lehrer – fit gemacht.“
Prof. Wilfried Huber, Vorsitzender des Senats und Leiter des ZLL,
unterstrich: "Der neue BA/MA-Studiengang „Naturwissenschaftliche
Bildung“ erfüllt endlich die Forderung der Lehramtsstudenten nach einem
Akademischen Abschluss. Aufgrund der Polyvalenz erlaubt er den
Studierenden, sich in der Bachelorphase im Rahmen des vorgeschriebenen
TUM-Pädagogikums ausgiebig zu prüfen, ob sie überhaupt für den
Lehrerberuf geeignet sind. Es wird leichter, durch den Wechsel in einen
verwandten Masterstudiengang einen anderen Beruf zu ergreifen. Die
Problematik, dass zwischen Beginn und Ende eines Studiums meist 5 Jahre
vergehen, in denen sich der Bedarf an Lehrern mit bestimmten
Fächerkombinationen längst wieder geändert haben kann, wird dadurch
kompensiert. Dies führt letztendlich dazu, dass es keine Lehrer mehr
geben wird, die nach Abschluss ihres Studiums nur Taxi fahren können,
weil sie keine Anstellung beim Staat bekommen. Der volkswirtschaftliche
Vorteil ist offensichtlich."
Flankierend zum neuen Studiengang besetzt die TUM zum Wintersemester
2006/07 eine neue Professur für „Gymnasialpädagogik“, und zwar
ausgerichtet auf Naturwissenschaft und Technik. Damit begleitet die
Hochschule auch das gleichnamige neue Gymnasialfach, das schon ab der
5. Jahrgangsstufe die naturwissenschaftlichen Interessen wecken soll.
Kontakt: presse@tum.de