Jürgen Eickel - 70 Jahre
15.12.2005, Press releases
Am 17. Dezember 2005 feiert Prof. Jürgen Eickel, emeritierter Ordinarius für Informatik II der TU München, seinen 70. Geburtstag. Eickel ist einer der Pioniere auf dem Gebiet des Compilerbaus.
Er entwickelte Verfahrensweisen, die für den Bau von Compilern erforderlichen Standard-Software-Komponenten aus Spezifikationen zu generieren, statt mühsam und fehleranfällig zu programmieren. Neben den frühen Compiler-generierenden Systemen MUG1 und MUG2 wandte er diese Praxis auch in der Verarbeitung strukturierter Dokumente und bei der Erzeugung intuitiver Bedienoberflächen an.
Jürgen Eickel, geboren in Münster (Westfalen), studierte Mathematik und Physik an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, wo er 1961 neben dem Staatsexamen für das Lehramt an höheren Schulen auch im Fach Mathematik promovierte. 1963 wechselte er an das Institut für Mathematik der TH München und arbeitete nach seiner Habilitation (1968) als Hochschuldozent und wissenschaftlicher Rat. Den Ruf auf eine ordentliche Professur für „Automatentheorie und formale Sprachen“ an der TH Darmstadt (1971) schlug er zugunsten einer Aufgabe als Forschungsgruppenleiter für das Fach „Programmier- und Dialog-Sprachen sowie ihre Compiler“ an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg aus, um kurz darauf an der TU München den zweiten Lehrstuhl für Informatik zu übernehmen.
Neben dem hohen persönlichen Engagement in der Lehrtätigkeit lag Eickel die Lehrerausbildung sehr am Herzen. Elf Jahre lang war er beim Wettbewerb „Jugend forscht“ Mitglied der Bundesjury für Mathematik und Informatik, die letzten fünf Jahre ihr Vorsitzender. Mit Rat und Tat unterstützte er den Aufbau eines Informatik-Studiengangs an der Medizinischen Universität Lübeck, die ihn dafür 1998 mit einem Ehrendoktortitel auszeichnete.
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