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Dies academicus 2004 der TU München

Aufbauen, Ausbauen, Erhalten, Erneuern

12.03.2004, Pressemitteilungen

"Aufbauen, Ausbauen, Erhalten, Erneuern" lautete das Motto der vielbeachteten Rede zur aktuellen hochschulpolitischen Lage, die TUM-Präsident Prof. Wolfgang A. Herrmann am Dies academicus 2004 der TU München am 2. Dezember gehalten hat.

In einer Zeit des dramatischen Wandels hätten sich die Universitäten auf ihre Grundidee zu besinnen: Die kommende Generation der wissenschaftlich-technischen Eliten am wissenschaftlichen Gegenstand ausbilden, ihnen einen Begriff von Wissenschaft aus eigener Anschauung und aus eigener Anstrengung heraus vermitteln, so Herrmann einleitend. "Auch wenn sie keine Hellseher sind, stehen die Universitäten in der Pflicht, unser Land um Jahre, um Jahrzehnte vorauszudenken. Wie sieht die Welt in 20 Jahren aus, wenn die Studienanfänger des Wintersemesters 2004 längst in der Verantwortung für dieses Land sind?".

Zur Sicherung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit wird die TUM den fachlich-inhaltlichen Erneuerungskurs fortsetzen: innovaTUM-2008 heißt die Vorwärtsstrategie. Das Umwidmungskontingent hat einen Gegenwert von 21 Mio. €, das entspricht 420 Personalstellen oder 10% des TUM-Stellenkontingents, zu realisieren in 4 Jahren. "Dies ist ein gewaltiger unternehmerischer Kraftakt mit dem Ziel, die einzige Technische Universität Bayerns weiter strategisch zu fokussieren. Wir wollen ihn ohne zusätzliche Ressourcen stemmen, auch wenn selbst in Bayern die Hochschulen unterfinanziert sind. Dies ist unser Angebot an den Freistaat. Und deshalb akzeptieren wir weitere staatliche Kürzungen definitiv nicht mehr. Mit noch weniger Benzinverbrauch bei gleicher Leistung wäre ein völlig neuer Motor angesagt, womit auch die besten Fahrzeugbauer am Ende ihrer Weisheit sind," schrieb Herrmann den Politikern ins Stammbuch.

"Die Politik möge sich fragen, wie wir das Zukunftsszenario meistern, wenn wir nicht heute zur Aussaat bereit sind. Ohne Wissenschaft kein Wachstum, ohne Wachstum kein Wohlstand. Niemand wird uns wollen, wenn wir nicht Technologieführer sind", so Herrmann.

Mit Blick auf die Aussage des Bayerischen Ministerpräsidenten Ministerpräsidenten Stoiber in seiner Regierungserklärung vom 6. November 2003 "Wir investieren in unsere Hochschulen. Sie sollen international in der ersten Liga spielen", stellte der TU-Präsident unmissverständlich klar:

"Wir lassen uns nicht dafür bestrafen, dass wir die Rendite der Forschungs-Drittmittel ständig erhöhen und gleichzeitig den Lehrbetrieb kreativ erneuern. Wir fordern Verlässlichkeit, weil auch wir verlässlich sind. Wir fordern Verlässlichkeit, damit unsere Leute arbeiten und Kohle für die Forschung beischaffen können, mit der wir Arbeitsplätze und Zukunftstechnologien schaffen.

Deutliche Worte fand der TU-Chef auch zur Strukturdebatte um den Hochschul- und Wissenschaftsraum München. Diese sei notwendig, auch wenn manche damit überfordert seien. München könne in seiner geradezu einmaligen Fächerdifferenzierung, mit seinen Forschungseinrichtungen wie Max Planck, Fraunhofer, GSF sowie den Kliniken Weltrang nur erreichen und sichern, wenn die beiden Universitäten mutig hielten, was sie versprochen hätten: eine gemeinsame Strukturpolitik. "Kräfte bündeln unter Zentrenbildung - so heißt die Aufgabe, der wir uns stellen müssen. Beliebigkeit und Unverbindlichkeit lassen wir von der TUM da nicht durchgehen." Weder der internationale Wettbewerb noch die ständig neu entstehenden Wissenschaftsfelder und die daran gekoppelten Finanzierungsansprüche ließen ein unkoordiniertes Nebeneinander der beiden Münchner Landesuniversitäten länger zu. "Es geht nicht um Fusion oder Spaltung. Es geht auch nicht um Kürzung, sondern um optimalen Mitteleinsatz, und der hat mit Strukturpolitik viel zu tun. Über den Erfolg einer Institution entscheidet nicht die schiere Größe. Es sind vielmehr die Binnen- und Governance-Strukturen, die zu Ziel, Anspruch und Arbeitsweise passen müssen"; stellte Herrmann klar.

An die Adresse der Politik gewandt stellte Herrmann unmissverständlich klar, dass der Masterabschluss der universitäre Regelabschluss seien und der Qualität des traditionellen Diploms entsprechen müsse. "Es ist nicht die vorrangige Aufgabe einer Technischen Universität, niedriger qualifizierte Akademiker auszubilden, die den frühzeitigen Wechsel in das Berufsleben anstreben. Gefragt sind vielmehr forschungs- und entwicklungsorientierte Ingenieure und Naturwissenschaftler, an denen so großer Mangel besteht." Der Zugang zum Masterstudium sei in der fachlichen Kompetenz der Universität ausschließlich nach Qualitätskriterien zu regeln. Im Sinne kurzer Studienzeiten sei besonders qualifizierten Bachelor-Studenten der vorzeitige Beginn eines Masterstudiums zu ermöglichen. Europa denke schließlich nicht mehr in Studienzeiten, sondern nach einer akkreditierten ECTS-Bewertung.

Herrmann bekräftigte, dass Deutschland mit den Universitäten und Fachhochschulen gut aufgestellt sei, jedoch bildeten sich die unterschiedlichen Ziele der beiden Hochschularten nicht hinreichend auf die neue gestufte Ausbildung ab. "Gefordert sind klare Studienstrukturen, was nicht Vereinheitlichung um jeden Preis, sondern zielorientierte Differenzierung bedeutet. Im harten internationalen Wettbewerb können nur die Qualitätsziele die Strukturen und Arbeitsweisen definieren, aber nicht umgekehrt. Wir wollen, dass der Bachelor die Türen öffnet, der Master aber das gesetzte Ziel ist." Im übrigen ließ der TU-Präsident keinen Zweifel daran, dass es politisch ein Fehler war, das deutsche Markenzeichen "Diplom-Ingenieur" für die Mastergraduierung nicht beizubehalten. Aber auch hier sei es nicht aller Tage Abend. "Wenn es um Qualität und Identität geht, wissen wir zu kämpfen. Als Qualitätsstandard kommt bei aller Liebe zu Europa kein arithmetisches Mittel in Frage. Gelten muss der Goldstandard. Wir haben ihn!", so Herrmann.

Zum Thema Studienbeiträge erinnerte Herrmann daran, dass die TUM vor genau zwei Jahren das Thema leistungsgerechter Bildungsbeiträge auf sozialverträglicher Darlehensbasis erklärlich gemacht habe, was nicht allen gefallen habe. "Heute müssen wir aufpassen, dass der erreichte differenzierte Diskussionsstand nicht dadurch verkommt, dass man als Studiengebühr pauschales Geld will, ohne definierte Gegenleistung. Da sage ich gemeinsam mit den Kollegen der Universität Bayern e.V: Abkassieren nein, qualitätssichernde Kostenbeiträge ja, als Drittmittel für die Lehre unter vereinbarten Konditionen, nach dem Prinzip Leistung und Gegenleistung."

Zum Abschluss seiner Rede ging Herrmann auf die vielen Vorleistungen ein, welche die TUM auf dem Weg zur unternehmerischen Universität erbracht hat: "So dienen wir der Wissenschaft und damit der Gesellschaft besser als die nachgeordnete Behörde. Wir sind deshalb auch zu Allianzen bereit, die unsere Strategie- und Qualitätsziele zu optimieren versprechen. Am Ende könnte erstmals eine Universität dastehen, wie sie das Land endlich braucht:

Volle Autonomie in eigener Rechtspersönlichkeit gegen volle Verantwortung, gebunden an den staatlichen Auftrag; Planungs- und Finanzierungssicherheit; und - was München betrifft - Standortklarheit."

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