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Bologna-Prozess zur Profilierung nutzen:

TU München fordert klare Studienstrukturen

22.10.2004, Pressemitteilungen

Gegen Bachelor als Regelabschluss - Feste Übertrittsquoten vom Bachelor zum Master leistungsfeindlich - Forderung nach strukturierten Promotionsstudiengängen - KMK auf dem Irrweg

Die Technische Universität München (TUM) erhebt in einem Thesenpapier die Forderung, an den Hochschulen endlich klare Verhältnisse in den Studienstrukturen zu schaffen. "Mit Universitäten und Fachhochschulen ist unser Hochschulwesen gut aufgestellt, jedoch beginnt sich jetzt eine strukturelle Verwässerung abzuzeichnen, weil sich die unterschiedlichen Ziele der beiden Hochschularten nicht auf die gestufte Ausbildung niederschlagen", erläutert TU-Präsident Herrmann das Thesenpapier der Erweiterten Hochschulleitung. "Wir fordern von der Politik klare Studienstrukturen, was nicht Vereinheitlichung um jeden Preis, sondern zielorientierte Differenzierung bedeutet. Im internationalen Wettbewerb können nur die Qualitätsziele die Strukturen und Arbeitsweisen definieren, aber nicht umgekehrt". ("Der Weg der TUM zur Verwirklichung des Bologna-Prozesses", Download als pdf-Datei, siehe Link am Ende dieser Pressemitteilung).

In ihrem Thesenpapier fordert die TU München den Masterabschluss als den universitären Regelabschluss. Es sei nicht die vorrangige Aufgabe der Universität, niedriger qualifizierte Akademiker auszubilden, die den vorzeitigen Wechsel in das Berufsleben anstreben. Ferner lehnt es die TU München ab, dass für den Übergang vom Bachelor- in das Master-Studium staatliche Quoten festgelegt werden: "Feste Übertrittsquoten, die die Zahl der universitären Masterstudenten künstlich begrenzen sollen, sind kontraproduktiv und für eine auf Technologieführerschaft angewiesene Nation schädlich", sagt das Thesenpapier dazu. Es sei allein in der Verantwortung der Universität, aufgrund der individuellen Qualifikation über die Zulassung zum Master-Studiengang zu entscheiden.

Die TU München kritisiert die derzeitige Akkreditierungspraxis für die neuen Bachelor- und Master-Studiengänge, die von den dafür eingerichteten Agenturen "wissenschaftsfern und nicht ehrgeizig genug" durchgeführt werde. Der finanzielle und bürokratische Aufwand stehe für die bayerischen Universitäten mit ihrer nachgewiesenen Qualität in keinem Verhältnis zum Nutzen. Herrmann: "Das ist hinausgeworfenes Geld." Stattdessen wird eine Ausrichtung an internationalen Qualitätsstandards gefordert. Die Bewertung von Studienangeboten müsse in das wissenschaftliche Gesamtbild der beteiligten Fakultäten eingeordnet werden. Dies sei am besten in Allianzen auf gleicher Augenhöhe möglich.

Heftige Kritik übt TU-Präsident Herrmann an der Kultusminister-Konferenz: "Statt die Profilierung von Universität und Fachhochschule voranzutreiben, verschaukelt sie die unterschiedliche Mission der beiden Hochschularten. Alle Bachelor-Abschlüsse auf eine allgemeine Berufsbefähigung auszurichten und zum Regelabschluss zu deklarieren, ist ein Verrat an der Wissenschaftssorientierung der Universität und eine Irreführung der Studierenden." Die KMK habe die Bologna-Erklärung viel zu eng ausgelegt und dabei übersehen, dass niemand verlangt habe, ein Bachelorstudium als berufsbefähigenden Regelabschluss einer Universität festzusetzen. "Forschungsorientierte Naturwissenschaftler und Ingenieure, die unser Land besonders dringend braucht, kann man nicht in drei Jahren ausbilden. Spitzenforschung und Hochtechnologie sind per Schnellstudium nicht zu haben", so Herrmann. Der Sinn des Bachelor-Abschlusses liege primär darin, die Internationalisierung des Studiums zu fördern und den Quereinstieg in andere Fächer zu ermöglichen.

"Der Bachelor öffnet die Türen, der Master ist das Ziel", heißt es in einer aktuellen Erklärung der TU-9, dem Zusammenschluss der neun führenden deutschen Technischen Universitäten. Hierzu ergänzt das TUM-Thesenpapier, dass die forschungsnahe Berufspraxis bei Chemikern, Physikern und Biologen zumeist die Promotion voraussetze. "Also brauchen wir strukturierte Promotionsstudiengänge, in denen der Mastertitel nur eine formale Durchgangsstation ist", so Herrmann.

Kontakt: presse@tum.de

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Artikel_782.pdf Thesenpapier: "Der Weg der TUM zur Verwirklichung des Bologna-Prozesses", (Type: application/pdf, Größe: 43.7 kB) Datei speichern

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