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12. Hans-Fischer-Symposium

Chemiker der TU München erhält Auszeichnung

11.03.2004, Press releases

Mit dem Hans-Fischer-Preis 2004 wird in diesem Jahr Dr. Stefan Hecht für seine Forschungsarbeiten über die Biosynthese von Terpenen ausgezeichnet. Die Ehrung findet am 8. November 2004 an der TU München in Garching im Rahmen des 12. Hans-Fischer-Symposiums für Bioorganische Chemie statt, das sich dieses Jahr dem Themenkreis "Infektionskrankheiten: ein zentrales Thema der Pharmaforschung?" widmet. Der nach dem Münchner Nobelpreisträger für Chemie (1930) benannte Preis wird seit 1990 von der Hans-Fischer Gesellschaft e.V. für herausragende Forschungen auf den Gebieten der Chemie und Biochemie verliehen und ist mit 5.000 Euro dotiert.

Der 1974 in München geborene Stefan Hecht begann 1993 an der Universität Bayreuth sein Chemiestudium, das er 1999 am Institut für Organische Chemie (Prof. G. Spiteller) mit dem Diplom abschloss. Anschließend wechselte er an die Technische Universität München und promovierte dort 2002 bei Prof. Adelbert Bacher am Lehrstuhl für Organische Chemie und Biochemie. Seine Doktorarbeit zum Thema "Intermediate und Enzyme des alternativen Terpenbiosynthesewegs" erhielt das Prädikat "summa cum laude". In seinen Forschungsarbeiten befasste sich Stefan Hecht mit der Untersuchung unterschiedlichster Methoden auf den Gebieten der Mikrobiologie, Biochemie und der synthetischen organischen Chemie.

Terpene bilden mit mehr als 30.000 bekannten Verbindungen die größte untersuchte Naturstoffklasse, zu denen auch das für die Medizin wichtige Cholesterin und die davon abgeleiteten Steroidhormone gehören. Die Biosynthese aller Terpene leitet sich von den beiden Bausteinen IPP (Isopenthenylpyrophosphat) und DMAPP (Dimenthylallylpyrophosphat) ab, für die es wiederum zwei alternative Routen gibt: den bereits seit 40 Jahren bekannten Mevalonatweg und einen vor etwa zehn Jahren neu entdeckten Biosyntheseweg, dem auch Hechts Forschungsansatz galt. Mit Hilfe molekularbiologischer, NMR-spektroskopischer Methoden konnte er diese biosynthetischen Routen weitestgehend aufklären. Die hierzu erforderlichen isotopenmarkierten Verbindungen wurden von ihm teils durch klassische organische Synthese, teils auch durch Enzym-assistierte Synthesen hergestellt. Stefan Hechts Forschungsergebnisse, die bereits in zahlreichen internationalen wissenschaftlichen Publikationen veröffentlicht wurden, sind insgesamt als ein großer Schritt in Richtung der Entwicklung neuer Therapiemöglichkeiten für die unterschiedlichsten Infektionen zu werten.

12. Hans-Fischer-Symposium für
Bioorganische Chemie
8. November 2004, 9:00-17:30 Uhr
Technische Universität München
Fakultät für Chemie (Hans-Fischer-Hörsaal 21010)
Lichtenbergstr. 4, 85747 Garching

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