Wilhelm-Manchot-Forschungsprofessur 2004/2005
Renommierter Chemiker zu Gast an der TUM
11.02.2004, Pressemitteilungen
Die Fakultät für Chemie der Technischen Universität München und die Pinguin-Stiftung verleihen Prof. Abraham Nitzan von der Tel Aviv University, Israel, die Wilhelm-Manchot-Forschungsprofessur 2004/2005. Mit dieser Auszeichnung werden Nitzans Beiträge zur theoretischen chemischen Physik, insbesondere seine Arbeiten zur Theorie von Transportprozessen von Elektronen durch einzelne Moleküle und Flüssigkeiten gewürdigt. Im Rahmen eines Festkolloquiums spricht er am 4. November 2004 um 16:15 Uhr in der Fakultät für Chemie (Hans-Fischer-Hörsaal) über das Thema "How molecules conduct: Electronics on the molecular scale".
Prof. Abraham Nitzan gilt als einer der international renommiertesten Wissenschaftler auf dem Gebiet der theoretischen chemischen Physik und geistiger Vater der molekularen Elektronik. Nach seiner Promotion an der Tel Aviv University folgten Aufenthalte am MIT (Massachusetts Institute of Technology) und an der University of Chicago. 1975 erhielt er einen Ruf an die Tel Aviv University, an der er neben zahlreichen Gastprofessuren an Universitäten in Europa und den USA seither tätig ist. Nitzans Forschungen zeichnen sich insbesondere in der Kombination theoretischer Innovationen mit den jeweils aktuellsten experimentellen Fragestellungen aus. Für seine wissenschaftlichen Arbeiten erhielt unter anderem den Alexander von Humboldt-Preis und den Israel Chemical Society Award. Während seines Aufenthalts an der TU München wird Prof. Nitzan Vorträge zum Thema "Introduction to Electron Transport in Molecular Junctions" halten.
Mit der Verleihung der Wilhelm-Manchot-Gastprofessur wird an den Chemiker Wilhelm Manchot (1869-1945) erinnert. Der Professor und Direktor des Anorganisch-chemischen Instituts der ehemaligen Technischen Hochschule München (1914-1935) wurde 1927 zum Geheimrat und Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften ernannt. Manchot gilt zudem als Begründer der Carbonyl-Chemie an der TH München. Sein hohes Engagement als Hochschullehrer zeigt sich vor allem auch in der Herausgabe der ersten deutschen Übersetzung eines chemischen Standardwerks: Hollemanns "Lehrbuch der Anorganischen Chemie".
Seit 1991 verleiht die Pinguin-Stiftung jährlich die Manchot-Forschungsprofessur an herausragende Wissenschaftler und ermöglicht den Preisträgern neben der Würdigung ihres wissenschaftlichen Gesamtwerkes auch eine Lehrtätigkeit an der Fakultät. Seit dem Tod des Enkels von Wilhelm Manchot, Dr. Jürgen Manchot, Ende April 2004 hat dessen Sohn Thomas Manchot diese Aufgabe übernommen.
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