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Forschungsförderung

03.02.2001, Press releases

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat für das Vorhaben "Wissenswerkstatt Rechensysteme" im Rahmen des Förderprogrammes Multimedia dem Lehrstuhl für Rechnertechnik und Rechnerorganisation der TU München (Prof. Dr. Arndt Bode) Fördermittel in Höhe von 136.000 DM für die kommenden drei Jahre zugesagt. Der Lehrstuhl entwickelt multimediale Lehrmaterialien zum Thema Technische Informatik, die im Grundstudium Informatik eingesetzt werden. Angesichts der großen Studentenzahlen in Informatik werden solche Lehrmedien dringend benötigt. Anders als in einem Textbuch werden in dem Projekt interaktive Umgebungen gestaltet, die es den Studenten ermöglichen, die Funktionsweise moderner Computer im Detail und im Zeitraffer zu simulieren. Neben dem für die TUM bewilligten Projekt wurden in einem größeren Verbund weitere Teilprojekte bewilligt, so dass im Gesamtvorhaben umfangreiche Lehrmaterialien zum Fachgebiet Technische Informatik für die Lehre im Grundstudium und im Hauptstudium entstehen.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert mit 390 Millionen Mark Projekte für "Neue Medien in der Bildung". Unter den ersten 14 aus 460 Ideenskizzen ausgewählten Projekten, ist das von der TU Berlin (TUB) gemeinsam mit der RWTH Aachen, der Universität Potsdam und der TU München eingereichte Projekt "Entwicklung einer WWW-basierten, modularen Lernumgebung für die mathematische Ausbildung von Ingenieuren". Die Erfahrungen, die an der TUB und der TUM mit Pilotprojekten zur Unterstützung der Anfängervorlesungen zur Höheren Mathematik gesammelt wurden, sollen zu einem Gesamtplan für die Ausbildung der Höheren Mathematik fortgeführt werden. Im Vordergrund stehen graphische Visualisierungen mit farbigen, bewegten Bildern für die Unterstützung des Lernens und interaktive Übungen zur Nachbearbeitung des Stoffes. Die TUM ist mit einer Arbeitsgruppe unter Leitung von Prof.Folkmar Bornemann und Dr. Peter Vachenauer vom Zentrum Mathematik vertreten; ihr stehen 1,3 Millionen Mark auf drei Jahre zur Verfügung.

Die Europäische Union fördert im Rahmen des Programms IST - Research Training Networks das Forschungs- und Ausbildungsprojekt Network for Automated Geometry Extraction from Seismic (NetAGES) für einen Zeitraum von drei Jahren. An dem interdisziplinären Netzwerk beteiligen sich vier Partner aus Deutschland, Norwegen und Österreich. Die TUM ist mit einer Arbeitsgruppe unter Leitung von Dr. Armin Iske, Lehrstuhl für Numerische Mathematik und Wissenschaftliches Rechnen (Prof. Folkmar Bornemann), beteiligt. Der Arbeitsgruppe stehen rund 240.000 Euro zur Verfügung. In dem Projekt werden moderne Methoden zur Geometrie-Rekonstruktion aus seismischen Daten sowie zur numerischen Modellierung von Strömungen für ausgewählte Anwendungen der Geophysik studiert und weiterentwickelt. Die neuen Techniken liefern effiziente hierarchische Methoden zur Visualisierung, Vereinfachung und automatischen Anpassung von Erdölreservoirmodellen. Im Mittelpunkt stehen dabei industrielle Anwendungen in der Erdöl- und Erdgasexploration. Weitere Informationen zum Projekt NetAGES gibt es im Internet unter www.1.slb.com/research/stavanger/NetAGES/.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung stellt dem Lehrstuhl für Kommunikationsnetze der TUM (Prof. Jörg Eberspächer) für je zwei Teilprojekte im Rahmen der Verbundprojekte "FlexiNet - eine aktive bzw. programmierbare Netzstruktur zur schnellen und flexiblen Realisierung neuer Dienste" und "Transinet - Innovative Transportnetze für das Breitband-Internet" insgesamt 1,8 Millionen Mark zur Verfügung. Die Projekte haben eine Laufzeit von drei Jahren und befassen sich mit der Weiterentwicklung der Internet-Technologien mit den Schwerpunkten Fehlertoleranz, Zuverlässigkeit und Mobilität. Ziel von "FlexiNet" ist es, neuartige Konzepte für flexibel programmierbare IP-Infrastrukturen zu entwickeln und zu erproben. Komplementär dazu werden beim Verbundprojekt "Transinet" neue Netzarchitekturen für das "Internet der Zukunft" auf Basis der optischen Wellenlängenmultiplextechnik erforscht.

Im Rahmen seines Programms "Forschung für die Produktion von morgen" hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung Prof. Horst Wildemann, Ordinarius für Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Logistik der TUM, 1,4 Millionen Mark für das Projekt "Bilanzfähige Logistik" (BILOG) bewilligt. An dem Projekt, zu dessen Leiter Wildemann berufen wurde, und das ein Forschungsvolumen von insgesamt 6,4 Millionen Mark hat, sind die Firmen Audi, Bosch, Debis, Schuh-Union, i2 technologies, Großhaus, Lipro, Novem und SAP beteiligt. Ziel ist es, Managementmethoden zu entwickeln, mit denen sich der Nutzen durch Steigerung der logistischen Leistungsfähigkeit in Netzwerken von kleinen und mittleren Unternehmen bewerten lässt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Entwicklung von Methoden zur Qualifizierung der Logistikleistung.

Im Rahmen des EuroShoe-Konsortiums, das 35 Partner aus Industrie und Forschung vereint, fördert die EU-Kommission das Teilprojekt "Processes and Management Tools for the Extended User Oriented Shoe Enterprise" am Lehrstuhl für Allgemeine und Industrielle Betriebswirtschaftslehre der TUM (Prof. Ralf Reichwald) mit 200.000 Euro. Ziel des Projektes ist die Definition einer integrierten Prozesskette für die agile Schuhproduktion. Durch eine Neudefinition der Wertschöpfungskette und völlig neue Wege der Schuhproduktion sollen nicht nur Konsumenten in naher Zukunft Maßschuhe zu günstigen Preisen kaufen können, sondern es soll auch eine nachhaltige Stärkung der europäischen Schuhindustrie gelingen. Diese ist wegen der hohen Arbeitsintensität durch starke Tendenzen der Produktionsverlagerung in Billiglohnländer bedrängt. Eine kundenindividuelle Massenproduktion kann neue Wettbewerbspotentiale schaffen.

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