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Zwei verdiente Wissenschaftler jetzt im Ruhestand

Entscheidenden Anteil am Aufbau des FRM II

22.07.2004, Press releases

Die Technische Universität München (TUM) hat in diesen Tagen zwei langjährige Mitarbeiter des FRM II in den Ruhestand verabschiedet, die sich um den Bau der Forschungs-Neutronenquelle in Garching besonders verdient gemacht haben: Prof. Klaus Böning und Dr. Wolfgang Waschkowski.

Prof. Klaus Böning gilt als einer der Mentoren der Forschungs-Neutronenquelle. Er baute das Projekt FRM II von den Anfängen im Jahr 1979 an mit großem Engagement und Ideenreichtum auf und war mehr als 15 Jahre lang als Projektleiter für seine Entwicklung verantwortlich. Der Physik-Professor am Lehrstuhl E 21 der TUM entwickelte maßgeblich das Reaktorkonzept mit dem neuartigen Kompaktkern, das in der Wissenschaft weltweit Beachtung gefunden hat. Beim FRM II ist auf einzigartige Weise verwirklicht, bei relativ geringer Reaktorleistung (20 MW) einen möglichst intensiven Neutronenfluss zu erzeugen. Unter allen Forschungsreaktoren der Welt weist der Garchinger dabei das beste Verhältnis auf. Seit der FRM II Neutronen produziert, bestätigen die Messergebnisse Bönings Berechnungen in hervorragender Weise und zeigen die hohe Qualität der Neutronenquelle. Der FRM II ist heute nicht zuletzt durch die Arbeiten von Klaus Böning die modernste Neutronenquelle und eine der attraktivsten Forschungseinrichtungen weltweit.

Klaus Böning wurde am 30. Juni 1939 in München geboren und studierte Physik an der damaligen Technischen Hochschule München, wo er 1968 promovierte und 1978 habilitierte. 1988 wurde er zum außerplanmäßigen Professor ernannt. Böning machte das FRM -II Konzept durch zahlreiche Vorträge und Veröffentlichungen in Fachzeitschriften im In- und Ausland bekannt. Internationale Anerkennung erfuhr er unter anderem als langjähriger Präsident der "International Group on Research Reactors". Klaus Böning lebt in Garching, wo er vielen auch als Musiker der "Garchinger Pfeifer" bekannt ist. Zum 1. Juli trat er in den Ruhestand.

Dr. Wolfgang Waschkowski verbindet in seiner Person auf einzigartige Weise großes Engagement für Physik, Öffentlichkeitsarbeit und Naturschutz. 2003 wurde er dafür mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. 1939 in Königsberg geboren, studierte er zunächst Maschinenbau in Braunschweig. 1967 kam er an den Forschungsreaktor nach Garching, wo er später als Projektleiter tätig wurde. War es zunächst die Physik heißer Neutronen, die er in zahlreichen internationalen Kooperationen erforschte, kam dann das Interesse für die medizinische Nutzung von Neutronen hinzu. Die unter Leitung von Prof. Lothar Koester am alten Forschungsreaktor begonnene Tumorbestrahlung wurde von Waschkowski für den FRM -II maßgeblich weiter entwickelt.

Mehrere Tausend Besucher hat Waschkowski in 37 Jahren durch den alten und neuen Forschungsreaktor geführt. Die allermeisten konnte er mit seiner Begeisterung für die Forschung mit Neutronen anstecken und sie davon überzeugen, dass der Forschungsreaktor unverzichtbar ist. Auch wenn der in Neufahrn lebende Wolfgang Waschkowski im Mai offiziell in den Ruhestand getreten ist, wird er mit diesem Engagement nicht so bald aufhören. Das gilt genauso für seine umfangreichen Aktivitäten als leidenschaftlicher Naturschützer: So war und bleibt er engagiert unter anderem als stellvertretender Vorsitzender des Landschaftspflegeverbands Freising und Vorsitzender der Kreisgruppe Freising des Landesbunds für Vogelschutz.

Für die TUM kümmert Waschkowski sich um die Schaffung von ökologischen Ausgleichsflächen für die Neubauten auf dem Campus Garching. Das unter seiner Ägide angelegte Biotop-System in den Isarauen ist ein Kleinod, das weit über gesetzliche Forderungen hinausgeht. Die TU München zeichnete ihn 2001 für sein Engagement an der Nahtstelle zwischen Technik und Natur mit der Karl Max von Bauernfeind-Medaille aus.

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