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Bildhauer von Weltrang

Fritz Koenig wird 80 Jahre

14.06.2004, Press releases

Am 20. Juni 2004 feiert Prof. Fritz Koenig, emeritierter Ordinarius für Plastisches Gestalten der TU München (TUM), seinen 80. Geburtstag. Fritz Koenig gilt als einer der bedeutendsten Bildhauer der Gegenwart. Er zählt zu den letzten Protagonisten einer bis ins 19. Jahrhundert zurückreichenden, klassisch orientierten Münchner Bildhauertradition.

Fritz Koenig, geboren in Würzburg und aufgewachsen in Landshut, studierte von 1946 bis 1952 an der Kunstakademie in München bei Anton Hiller. 1964 wurde der Bildhauer an die Technische Hochschule berufen. Unter seiner Leitung befasste sich der Lehrstuhl für Plastisches Gestalten sowohl mit funktionsgebundenen wie mit freien bildnerischen Themen, deren gestalterische Probleme auf die zweckgebundenen Aufgaben des Architekten angewandt werden können. Weitere Aufgabenstellungen betrafen das Studium des eigenen Körpers. Die plastische Wiedergabe von Ganzfigur, Büste, Kopf und Hand war immer auch als "Bauaufnahme" in nachprüfbarer Genauigkeit zu verstehen. Trotz eines streng gefassten Reglements standen am Ende der Bemühungen immer wieder Studienarbeiten, die einen hohen Grad an künstlerischer Qualität erreichten. Koenig wurde 1992 emeriert.

Seit 1961 lebt und arbeitet Fritz Koenig in Ganslberg bei Landshut. Sein Schaffen als Bildhauer wie als Zeichner umfasst unverwechselbar die lebenslange Auseinandersetzung mit aller kreatürlichen Existenz zwischen Geburt und Tod, zwischen Organischem und Geometrischem, zwischen Figuration und Abstraktion. Die bildnerische Sprachkraft und das internationale Ansehen des Künstlers führten zu zahllosen bedeutenden Auftragsarbeiten wie für die Gedächtniskirche Maria Regina Martyrum in Berlin-Plötzensee, den Würzburger Dom, die Versöhnungskirche auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Dachau sowie das Mahnmal der Bundesrepublik Deutschland in Mauthausen. Koenigs Brunnenanlage auf der Plaza des World Trade Centers in New York mit der zentralen "Großen Kugelkaryatide" überstand das Inferno vom 11. September 2001 schwer beschädigt.

Koenigs Skulpturen werden in der ganzen Welt öffentlich aufgestellt oder sind in Museen und Privatsammlungen vertreten. Ein großer Teil seines Werks befindet sich seit 1998 als Stiftung des Künstlers in dem nach seinen Vorstellungen gebauten Skulpturenmuseum im Hofberg in Landshut. Mit seinem ausgeprägten Einfühlungsvermögen in den architektonischen Entwurf und das architektonische, auch historisch definierte Umfeld war der Bildhauer viele Jahre im Landesdenkmalrat und Landesbaukunstausschuss tätig. Zu den zahlreichen Auszeichnungen und Ehrungen Koenigs zählen die Mitgliedschaft in der Akademie der Künste Berlin und der Bayerischen Akademie der Schönen Künste sowie der Bayerische Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst und das Große Bundesverdienstkreuz.

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