TU München widerspricht Zweifeln an der Sicherheit des FRM-II
Bund Naturschutz wärmt altbekannte Bedenken auf
06.08.2004, Pressemitteilungen
Die jüngsten Äußerungen des Bund Naturschutz in Bayern zu angeblichen Sicherheitsmängeln der Forschungs-Neutronenquelle FRM-II der TU München enthalten nichts Neues und werden durch die ständige Wiederholung nicht richtiger! Im dpa-Gespräch "Drei Fragen - Drei Antworten" vom 5. Juni 2004 wärmt der selbsternannte Experte Ludwig Trautmann-Popp vom Bund Naturschutz in Bayern (BN) längst widerlegte Behauptungen zum FRM-II auf, die dennoch nicht unwidersprochen bleiben können:
Im FRM-II kommt ein Brennelement mit hoch angereichertem Uran (HEU) zum Einsatz, dessen Brennstoffplatten sehr wohl jahrelange, umfangreiche Tests in unabhängigen Forschungseinrichtungen durchlaufen haben. Dabei handelt es sich aber nicht, wie immer wieder behauptet, um atomwaffentaugliches Material. Erstens liegt das Uran in einer chemischen Form vor, die nicht für den Waffenbau verwendet werden kann, und zweitens enthält ein Brennelement viel zu wenig Uran, um jemals eine Bombe bauen zu können. Drittens wird der zivile Kreislauf für HEU strengstens von der internationalen Atombehörde in Wien kontrolliert. Im übrigen minimiert der Einsatz von HEU drastisch den radioaktiven Abfall gegenüber einer Verwendung von niedrig angereichertem Uran.
Entgegen der Behauptung des vermeintlichen Experten werden Forschungsreaktoren international auch weiterhin mit HEU betrieben. An eine Umrüstung der Hochleistungs-Reaktoren ist nicht gedacht; lediglich weniger leistungsfähige Neutronen-Quellen werden umgerüstet. Im Übrigen hat die amerikanische Regierung ausdrücklich bestätigt, dass sie keine Bedenken gegen die Verwendung von hoch angereichertem Uran im FRM-II hat.
Die Einlassung von Trautmann-Popp, dass alle Forschungsvorhaben des FRM-II besser an anderen Einrichtungen, wie z.B. Spallationsquellen, durchgeführt werden könnten, ist Augenwischerei: Eine geeignete Spallationsquelle mit der angestrebten Spitzenleistung muss erst noch entwickelt werden. Sie soll rund 1,6 Mrd. EUR kosten, wird enorme Betriebskosten mit sich bringen und Forschungsreaktoren auch nicht einfach ersetzen. Es gibt weltweit auch keinen sichereren Forschungsreaktor als den FRM-II in Garching. Das Gebäude würde sowohl dem Absturz von schnellen Militärmaschinen oder großen Verkehrsflugzeugen wie einem Jumbo als auch einem folgenden Kerosinbrand standhalten. Speziell nach dem 11. September durchgeführte Berechnungen belegen dies. Für die Betriebsgenehmigung des Forschungsreaktors wurden alle nur denkbaren Unfälle umfassend untersucht und die Sicherheit des FRM-II bestätigt.
Kontakt: presse@tum.de