OnkoConnect
Selbsthilfe und Nachsorge jederzeit und überall im Taschenformat
17.05.2004, Pressemitteilungen
Mobile Endgeräte helfen krebskranken Jugendlichen ihren Alltag zu bewältigen
Jochen Rudolf ist vor einigen Jahren an Krebs erkrankt. Der Auszubildende hat gerade erfolgreich seinen zweiten Therapiezyklus überstanden. Wenn Jochen Rudolf unterwegs ist, hat er seine Krankheitsdaten in der Tasche: Ein Smartphone, ein Minicomputer mit integriertem Handy und Kamera, enthält die wichtigsten Information zu seiner Krankheit und ermöglicht den ständigen Kontakt zu Klinik, Familie und Freunden.
Die mobile Kommunikation als ein neuer Weg der Nachsorge und Selbstorganisation - erprobt im Projekt OnkoConnect, das vom Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik (Prof. Dr. Helmut Krcmar) der Technischen Universität München (TUM) betreut wird. Gleichberechtigter Partner bei OnkoConnect ist die Abteilung für Hämatologie und Onkologie (Prof. Dr. Dr. Andreas Kulozik) der Universitäts-Kinderklinik Heidelberg. Sie wirkt mit im Rahmen des von der "Aktion für krebskranke Kinder Heidelberg e.V." unterstützten Projektes Onko-Kids-Online .
Für die Dauer von drei Monaten wird im Projekt OnkoConnect erstmals vernetzte, mobile Kommunikation auf ihre Praxistauglichkeit getestet. Insgesamt 24 an Krebs und Mukoviszidose erkrankte Jugendliche und deren Eltern sowie Mitarbeiter der Universitäts-Kinderklinik Heidelberg sind beteiligt. Ziel ist es, die umfangreichen und komplizierten Termin- und Datenverwaltung der jugendlichen Patienten zu vereinfachen. Außerdem sollen die Jugendlichen mehr Möglichkeiten bekommen, Kontakt mit Bezugspersonen und anderen Betroffenen aufzunehmen und zu halten. Ein weiteres Ziel ist die Verbesserung der Kommunikation zwischen Patient und Klinik bzw. Arzt. Insgesamt soll versucht werden, durch technische Unterstützung die Belastungen für chronisch kranke Jugendliche zu verringern und ihre Lebensqualität zu verbessern.
Mehrmals am Tag piept das Gerät von Jochen Rudolf. Durch ein Geräusch erinnert das Smartphone vom Typ XDA, nicht größer als eine Geldbörse, an seine Medikamente. Sämtliche wichtigen Werte und Befunde wie z.B. Blutwerte sowie ein selbst geführtes Schmerztagebuch sind auf dem Computer gespeichert - und damit überall und zu jeder Zeit verfügbar. Der häufig wechselnde Terminplan kann auf diesem Wege einfach verwaltet werden. Selbständigkeit und Unabhängigkeit der jugendlichen Patienten werden erhöht und Fehler vermieden.
Das Smartphone bietet zusätzlich die Möglichkeit, verschiedene Kommunikationsmittel zu nutzen, unter anderem E-Mail, Instant Messaging und SMS. Der Jugendliche kann so jederzeit schnell und spontan mit Freunden, Bekannten oder anderen Betroffenen in Kontakt treten. Sei es, um über die Krankheit zu sprechen, neue Informationen aus Schule oder Ausbildungsstelle zu bekommen oder einfach nur, um durch Grüße die Freundschaft zu pflegen. Der elektronische Kontakt hilft, die zeitweise Isolation des Erkrankten durch die Behandlung zu durchbrechen.
OnkoConnect wird mit maßgeblicher Unterstützung des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten TUM-Forschungsprojekts COSMOS (Community Online Services and Mobile Solutions) durchgeführt.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.onko-kids.de
Kontakt:
Prof. Helmut Krcmar
Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik (I17)
Technische Universität München
Tel (089) 289 - 19532
E-Mail: krcmar@in.tum.de
Kontakt: presse@tum.de